Handelsblatt: „DIW-Ökonom Belke hält die US-Abstufung für gerechtfertigt. Die S&P-Aktion könnte aber weltweite Folgen haben. Im Interview skizziert der Wirtschaftsprofessor einige sehr drastische Szenarien.“
Kommentar: Interessantes, inhaltlich detailliertes Interview, das die Problematik des gefährlichen Teufelskreises aufzeigt. Durch die kontinuierliche Herabstufung der Staaten durch die Ratingagenturen, verteuern sich die Kreditkosten dieser Länder. Die Schulden erhöhen sich weiter. Sparmaßnahmen drosseln die Wirtschaft. Das drückt wiederum die Aktienkurse und versperrt Unternehmen den Zugang zu Investoren-Geldern. Die Folge geringere Steuereinkünfte für den Staat und noch größerer Abwärtsdruck in allen Belangen. Weiteres Problem: Wenn die Länder-Ratings sinken, dann sinkt auch die Bonität jener, die Papiere dieser Emittenten halten: Der EU-Rettungsfonds, Banken, Versicherungen etc.
Ein Teufelskreislauf, der letzten Endes zum globalen Bankrott führt, was wiederum alle Menschen betrifft. Vielleicht die Reichen weniger (wenn sie entsprechend gut investiert sind), die Ärmeren aber auf jeden Fall! Die brauchen alles zum Leben, und können nichts sparen oder gar investieren…tragen ohnehin das größte Leid.