Freitag,29.März 2024
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Aktuelle Goldpreis-Analysen: Die ganz normale Erklärungsnot

Am gestrigen Dienstag gab der Goldpreis erstmals seit dem 2. Juli 2010 wieder mehr als 3 Prozent im Verlauf eines Tages ab. Heute setzte sich die Konsolidierung bei Gold und Silver fort. Etwas hilflos versucht die Finanzpresse, den Kurssturz mit allem Möglichen zu begründen.

Echte fundamentale Gründe gab es für die aktuellen Rücksetzer beim Goldpreis und Silberpreis nicht. Dennoch wurden von der Finanzpresse viele blumige Erklärungen abgegeben, warum die Edelmetalle an den letzten beiden Handelstagen Schwäche zeigten.

1. „Große Investoren haben sich von ETF-Anteilen getrennt“
Der größte Gold-ETF (SPDR Gold Trust) hat aber seit Ende Dezember gerade einmal 3,5 Tonnen (-0,3 %) an Goldbeständen abgegeben. Das reicht nicht aus, um einen größeren Goldpreisrückgang auszulösen.

2. „Gewinnmitnahmen“
Werden immer gerne als Argument vorgebracht, wenn den Redakteuren nichts anderes einfällt.

3. „Positive Wirtschaftszahlen aus den USA / Entspannung in Korea / Abebbende Euro-Krise“
Alles was zuvor dazu diente, den Goldpreisanstieg zu erklären, wurde nun inhaltlich umgekehrt, um den Goldpreisrückgang zu kommentieren.

4. „Aussicht auf Leitzinserhöhung in Europa“
Dass die offizielle Euro-Inflationsrate im Dezember auf mehr als 2 Prozent angestiegen ist, sahen einige Analysten als Auslöser für den Preisrutsch bei den Edelmetallen. Die Zeit für Zinserhöhungen in Euroland könne gekommen sein, hieß es. Logik: Höhere Zinsen = geringere Attraktivität von Gold-Investments.

Hätte der Markt gestern eine kommende Zinssenkung antizipiert, dann wäre der Euro gegenüber dem Dollar gestiegen. Er fiel jedoch und tat es heute weiter. Wir sind der Meinung, dass eine Leitzinserhöhung in Europa nicht so bald kommen wird. Denn das wäre der Sargnagel für die Euro-Konjunktur und einige PIGS-Staaten.

Tatsachen
Der Goldpreis (und mit ihm der Silberkurs) fiel am Dienstag direkt nach der Eröffnung des US-Terminmarktes (um 14:20 Uhr) wie ein Stein. Der Kursrückgang wurde also erneut durch Vorwärtsverkäufe großer Bullion-Banken ausgelöst. Das übliche Szenario, das wir seit Jahren kennen. Spekulative Investoren wurden in diesem Zuge aus ihren Positionen gedrängt. Das beschleunigte die Abwärtsbewegung.

Wie von uns erwartet, machte der Goldpreisrutsch aber zunächst bei 1.380 Dollar halt. Auf diesem Niveau besteht eine wichtige charttechnische Unterstützung. Markiert wird sie vom Zwischenhoch Anfang Oktober 2010. Bei 1.373 Dollar verläuft die 50-Tagelinie (aktueller Goldchart).

Fazit
Goldpreis-Einbrüche ohne klare und logische Ursachen sind oft gute Nachkaufgelegenheiten. Der Markt wird bereinigt, die Asiaten greifen dankbar zu und stützen den Kurs. In den Folgewochen sehen wir oft wieder deutlich höhere Kurse. Ein weiterer Goldpreisrückgang bis auf 1.350 Dollar ist dennoch nicht auszuschließen, auch vor dem Hintergrund der allgemeinen Marktschwäche (Aktien). An den fundamentalen Rahmenbedingungen für einen mittel- und langfristig weiter steigenden Goldpreis hat sich jedoch nichts geändert.

Wir sind schon sehr gespannt, welche Argumente die Finanzpresse aus dem Redaktionshut zieht, wenn die Edelmetallkurse in den kommenden Tagen wieder kerzengerade nach oben ziehen.

Goldreporter

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2 Kommentare

  1. Sehr gut aufgeschlüsselt. Sie entlarven die üblichen Argumentationsmuster als das, was sie sind: Propaganda (und drücken sich recht gemäßigt aus; ich nenne es in meiner Sprache eben „bewußtes Lügen“). Bei diesem ganzen Desinformationszirkus geht es immer darum, zu verhindern, daß das Papiergeldsystem durch seine zunehmende, systembedingte Schwäche gegenüber wertgedecktem Echtgeld allzubald ins Hintertreffen gerät und das ganze Kartenhaus zusammenbricht. Und es ist wichtig, daß darüber, so wie der Artikel es tut, allgemeine Aufklärung verbreitet wird (wodurch wiederum immer offensichtlicher wird, was die Mainstreammedien mit dem Bürger ständig treiben).

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