Freitag,29.März 2024
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Silberpreis-Manipulation mit ETF-Leerverkäufen?

Silber-ETFs (Exchange Traded Funds) sind an der Börse gehandelte Wertpapiere, die mit physischem Silber hinterlegt sind (Foto: Fotolia).

Der bekannte Silber-Analyst Ted Butler kritisiert riesige Short-Positionen auf Anteile des weltweit größten Silber-ETFs und wendet sich mit einem offenen Brief an den Verwalter des Trusts.

Nach den Angaben des bekannten Silber-Analysten Ted Butler halten einige Investoren in den USA gewaltige Short-Positionen auf Anteile des weltweit größten Silber-ETF iShares Silver Trust (SLV). Sie wetten damit in Leerverkäufen auf einen fallenden Handelswert der Aktien des Exchange Traded Funds und gleichsam auf einen fallenden Silberpreis. Denn jeder Anteil des SLV ist offiziell mit einer Unze physischem Silber gedeckt.

Butler spricht von Leerverkäufen im Umfang von mehr als 36 Millionen Anteilen. Einer Menge, die ziemlich genau 10 Prozent aller ausgegebenen SLV-Shares entspricht. Ist dies eine neue Art, den Silberpreis zu drücken?

Ted Butler hat zu diesem Thema einen offenen Brief an den CEO von BlackRock Asset Management, Laurence D. Fink, formuliert und auf seiner Internetseite veröffentlicht. BlackRock ist Sponsor des iShares Silver Trust. Als Sponsor wird das Institut bezeichnet, das den ETF an den Markt bringt und verwaltet.

Wir veröffentlichen an dieser Stelle den offenen Brief von Ted Butler in eigener deutscher Übersetzung:

Sehr geehrter Mr. Fink,
ich wende mich an Sie mit der Warnung über den möglichen Betrug und die Manipulation ihres populären ETFs, SLV, aufgrund exzessiver Leerverkäufe von dessen Anteilen. Aktuelle Berichte weisen darauf hin, dass das Niveau der Leerverkäufe zuletzt 36 Millionen Anteile überstieg. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 14 Millionen Anteilen seit der letzten Bestandsmeldung. ShortSqueeze.com.

Für jeden Anteil des SLV muss laut Wertpapierprospekt eine Unze Silber bei der Depotstelle des Trusts hinterlegt sein (minus der akkumulierten Management-Gebühren). Da Short-Seller von Anteilen des SLV kein Metall bei der Depotstelle des Trusts hinterlegen, bedeutet dies, dass die Käufer der mehr als 36 Millionen geshorteten Anteile des SLV über keine Metall-Deckung verfügen, wie laut Prospekt erforderlich.

Ich glaube, dass viele dieser geshorteten Anteile genau aus dem Grund geshortet werden, weil kein physisches Silber zur Hinterlegung verfügbar war. Wenn ich richtig liege, dann stellt dies Betrug und Manipulation dar, möglicherweise auf Seiten der Authorized Participants (APAs), die für die Hinterlegung und Auflösung des im Trust befindlichen Metalls sorgen.

Ich bin ein Silber-Analyst und ein Fan des SLV. Ich habe diese Sache bereits beim früheren Besitzer und Sponsor des Trusts vorgebracht, Barclays Global Investors (BGI). Ich erhielt nie eine befriedigende Antwort von BGI zum Thema der geshorteten Anteile, obwohl man einwilligte, eine Liste mit Seriennummern und dem Gewicht der Barren zu veröffentlichen, die im Trust hinterlegt sind, nachdem ich sie öffentlich dazu gedrängt hatte. Ich hoffe, dass BlackRock in dieser Sache mitteilsamer ist.

Börsennotierte ETFs, die über eine spezifische Metalldeckung verfügen, sind einzigartige Wertpapiere. Vielleicht kann man über eine kleine Short-Position übergangsweise hinwegsehen, solange bis das Metall aufgrund logistischer Erwägungen im Trust hinterlegt ist. Eine Short-Position, die mehr als 10 Prozent aller ausgegebenen Anteile umfasst, bedeutet allerdings, dass viele Käufer der Anteile keine Metall-Deckung besitzen. Dies ist eindeutig nicht im Sinne des Prospektes, wonach jeder ausgegebene Anteil mit einer Unze Silber bei der Depotstelle hinterlegt sein soll.

Ich hoffe, dass Sie sich diesen Umstand prüfen und beheben
Mit freundlichen Grüßen

Ted Butler
Butler Research, LLC
www.butlerresearch.com

Ted Butler trug im vergangenen Jahr wesentlich dazu bei, dass Manipulationsvorwürfe gegen JP Morgan im Handel mit Silber-Futures erstmals von den amerikanischen Kontroll-Instanzen untersucht wurden (Silbermarkt: US-Justiz untersucht Manipulationsvorwürfe gegen JP Morgan).

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