Kein gutes Zeichen für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Die Exporte Chinas sind im Juni überraschend stark, um 4,8 Prozent gegenüber Vorjahr gefallen. Die Importe des Landes gingen sogar um 8,4 Prozent zurück. Laut Reuters war von Analysten nur ein Export-Rückgang von 4,1 Prozent und bei den Importen nur ein Minus von 5 Prozent erwartet worden. Schon seit Jahresbeginn liegen die Außenhandelszahlen Chinas systematisch unter den Vorjahreswerten. Mehr
Goldreporter
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Auch der finnischen Wirtschaft geht es nicht gut: Stimmen mehren sich, einen
„FinExit“ anzupeilen.
http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/denkfabrik-finnland-koennte-die-euro-zone-verlassen/13841760.html
In der Brüsseler
„Diktatur-Topflappen-Krummgurken-Glühlampen-Staubsauger-Rasenmäher-Zentrale“ dürften die Rauchmelder angehen.
Der Rückgang der Exporte ist umso bedeutsamer, da der schwache, weil abgewertete Yuan eigentlich die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Exportindustrie hätte stützen müssen! So verzeichnen die Exporte in Yuan zwar ein leichtes Plus von 1,3% zum Vorjahresmonat, in Dollar sanken sie jedoch um 4,8%.
http://www.t-online.de/wirtschaft/id_78397410/wirtschaft-chinas-aussenhandel-entwickelt-sich-durchwachsen.html
So gibt es hier für jeden etwas, für die Staatsmedien das Yuan-Export-Wunder und für die sonstige Weltwirtschaft die Düsternis.
Es überwiegt wohl mehr die Düsternis. Der Rückgang der chinesischen Exporte zeigt ja nicht an, dass es den Chinesen schlecht geht oder sie nicht mehr Konkurenzfähig sind, sondern das es keine Absatzmärkte mehr gibt. Also, dass es uns (Europa, USA usw) schlecht geht und wir weniger dort kaufen.
Das ist halt der Haken wenn man sich so sehr auf Exportwirtschaft fokussiert. Aber sie haben ja auch einen Binnenmarkt mit über 1 Mia. Konsumenten. Da geht schon noch was an Wachstum.
@Beatminister
Das bedingt sich aber wohl gegenseitig. Auch die Importe gehen zurück, d.h. der Absatzmarkt China schwächelt (um es mal euphemistisch zu formulieren). Das lässt sich nicht mehr auseinander dividieren.
Und dem Binnenmarkt dräut mit dem Kollabieren des Schattenbankensystems bzw. des Immobilienmarkts und manchem mehr ein „Rücksetzer“, der sich gewaschen hat.
@Thanatos
Na klar. Zum Einen braucht die rückläufige Produktion für den Export auch weniger Rohstoffe, zum Anderen sinken deshalb die Profite, was sich auf den Import von westlichen Konsumgütern auswirkt. Da muss man den Gürtel enger schnallen und statt AMG Mercedes eine chinesische Limusine kaufen…
Und sicher gibt es auch allerhand geholper innerhalb der chinesischen Wirtschaft – Immobilienblasen, Aktienbeschiss usw.
Aber in China macht es die Masse. Gib jedem Chinesen 10€ mehr im Monat zum ausgeben, dann steigt die Kaufkraft um 12 Mia. an.
Was die Konkurrenzfähigkeit der Chinesen angeht, macht sowas nichts aus. Realistisch gesehen – was sollen wir (Europa, die USA usw) denn machen, wenn chinesische Güter teurer werden? Woanders kaufen? Wo denn? Oder selber produzieren? Die Industrie für Alltagswaren ist doch längst eingegangen, die müsste man erstmal wieder neu aufbauen. Bis sich das lohnt, kann der Yuan noch einiges zulegen.