Donnerstag,28.März 2024
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Der Goldpreis und die geldpolitischen Entscheidungen der Woche

Die Notenpresse muss einmal mehr dazu herhalten, Fehler im Geld- und Finanzsystem zu übertünchen.

In dieser Woche lockerten wichtige Zentralbanken erneut ihre Geldpolitik. Es ist die Antwort auf schwache Konjunkturprognosen in den vergangenen Wochen. Die Edelmetallpreise gaben trotzdem nach.

In dieser Woche lockerten wichtige Zentralbanken erneut ihre Geldpolitik. Es ist die Antwort auf schwache Konjunkturprognosen in den vergangenen Wochen.

  • Die chinesische Zentralbank senkte den Leitzins um 0,31 Prozentpunkte auf 6 Prozent.
  • Die Bank of England erweitert ihr Ankaufprogramm für Staatsanleihen um 50 Milliarden Pfund auf 375 Milliarden Pfund.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins von 1 Prozent auf 0,75 Prozent gesenkt, das ist der niedrigste Stand seit Euro-Einführung.
  • Die EZB hat die Verzinsung von Einlagen auf EZB-Übernachtkonten (Einlagenfazilität) von 0,25 auf 0 Prozent gesenkt.
  • Die EZB-Übernachtkredite für Geschäftsbanken werden billiger: Vorher 1,75 Prozent, jetzt 1,50 Prozent.

Warum ist der Goldpreis (in US-Dollar) in dieser Woche nicht stärker gestiegen?

  • Die Maßnahmen der EZB kamen nicht überraschend.
  • Der Euro ist gegenüber dem Dollar deutlich gefallen, das drückt generell auf den Goldpreis.
  • Spekulanten am Terminmarkt bauten kurzfristig Long-Positionen ab.
  • Schwache Arbeitsmarktzahlen aus den USA: Fonds stießen Vermögenswerte ab.
  • Es ist von anhaltenden Interventionen von Noten- und Großbanken auf dem Edelmetallmarkt auszugehen. Die Enthüllungen über langjährige Zinsmanipulationen (Libor-Sätze) in Großbritannien – mithilfe oder zumindest mit Wissen der Bank of England – zeigen einmal mehr, wie hinter den Kulissen getrickst wird.

Edelmetallpreise im Wochenvergleich, London Fix A.M. (Quelle: LBMA,
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Einschätzung: Die amerikanische Notenbank wird mit eigenen Lockerungsmaßnahmen folgen. Es kommt weltweit zu einer anhaltenden Kreditausweitung. Diese schlägt allerdings nicht unmittelbar auf die Inflation durch, weil das Geld vorrangig zum Stopfen von Haushaltslöchern und Kapitallücken genutzt oder einfach auf Sicherheitskonten geparkt wird. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten hält an. Langfristig baut sich erheblicher Inflationsdruck auf. Er wird sich früher oder später auch in steigenden Edelmetallpreisen entladen.

Goldreporter

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1 Kommentar

  1. Die Entscheidung, daß Gold den Tier-1-Status erhalten soll, findet irgendwie kaum Anklang, hat aber meinem Verständnis nach immense Auswirkungen.
    Bisher wird Gold wohl mit 50% seines „Wertes“ besser: Preises in den Bilanzen geführt, ist so vorgeschrieben. Nach den neuen Plänen wird Gold als „sicher“ eingestuft und darf mit 100% in die Bücher.
    Das hat mMn zweierlei Konsequenzen. Bisher war es so, daß die Finanzinstitute, wenn sie schnell Liquidität brauchten, Gold verkauft haben, weil es mit das liquideste Asset ist UND wohl auch, weil sie mit einem Schlag „doppelt so viel“ Kohle bekommen. Der in den Büchern vermerkte 50%-Preis des Goldes wird ja beim Verkauf wieder zu 100% US-$. Also zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Wenn Gold zukünftig mit 100% in die Bücher darf, fällt dieser Grund für den Verkauf schon einmal weg (keine schnelle „Verdopplung“ des Eigenkapitalanteils des Goldes mehr beim Verkauf). Zweitens wird von vornherein mehr Kapital in Gold fließen, weil durch den Kauf eben die bisherige Eigenkapitalanteilabsenkung durch die Zwangshalbierung des Preises in der Bilanz wegfällt.
    Es ist ja sowieso ein Witz, daß Staatsanleihen bisher als sicherer gelten als Gold. Mit dieser (voraussichtlichen) Entscheidung wird es sicher noch sicherer, weil der Preis sich vermutlich vehementer seinem Wert annähern wird. Jedenfalls kann ich in einer solchen Änderung keine Erhöhung des Verkaufsdrucks erkennen…

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