Donnerstag,28.März 2024
Anzeige

Die Angst der Politik vor dem Gold

Gold ist bei Regierungen und Notenbankern unbeliebt, zumindest wenn man sie öffentlich danach fragt. Selbst Ex-Kanzler Helmut Schmidt tut sich im medialen Umgang mit dem edlen Metall immer noch schwer.

Es ist nur ein kurzer TV-Ausschnitt und doch lässt er viel Spielraum für Interpretationen. Es war ziemlich genau vor einem Jahr. Während eines Interviews mit der von ihm geschätzten Moderatorin Sandra Maischberger wird Altkanzler Helmut Schmidt mit der Frage konfrontiert, ob er selbst „Goldreserven“ besitze.  Schmidt schüttelt zunächst wie ferngesteuert den Kopf, dann schaut er kurz zur Decke, um dann wie folgt zu antworten: „Könnte sein, aber minimal“.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Warum sprechen die Menschen freizügig über Aktien- und Immobilienbesitz, zögern aber, wenn es um die eigenen Goldbestände geht? Oder ist es einfach der Reflex eines papiergeldsystemkonformen Politikers, das Thema Gold immer hübsch unter der Decke zu halten? Schließlich sollen die Anleger Staatsanleihen kaufen und nicht in dieses „tote“ Zeug investieren, das dem System Geld entzieht und Sparer auch noch vor staatlicher Enteignung bewahrt.

Wir erinnern in diesem Zusammenhang an den ehemaligen Fed-Präsidenten Alan Greenspan. Bevor der Ökonom zum obersten Währungshüter der Vereinigten Staaten wurde, verfasste er einen Aufsatz mit dem Titel „Gold und wirtschaftliche Freiheit“. Die Kernaussage:

“Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Dann gibt es kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel […] Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögende keinen Weg gibt, sich zu schützen. Das ist das schäbige Geheimnis der Wohlfahrtsstaats-Tiraden gegen das Gold. Defizitfinanzierung ist schlichtweg eine Maßnahme zur ‘versteckten’ Enteignung von Vermögen.”

Ergo: Ein Politiker, der den Goldbesitz proklamiert, macht sich schuldig gegenüber den Protagonisten des herrschenden (Schuld-)Geldsystems. Möglicherweise hat sich Herr Schmidt eine kleine Sekunde lang dieses Umstands vergegenwärtigt.

Goldreporter

Immer bestens über den Goldmarkt und Finanzkrise informiert: Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter!

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

6 Kommentare

  1. Alan Greenspan war schon immer ein schlauer Fuchs und ein Vorbild. Politiker sind die Handlanger des Geldsystems und der Wirtschaft. Im Namen des Volkes ist da nicht; daher darf das Volk auch nicht über Volksabstimmungen mitreden. Da sind die Schweizer besser dran. Das Parteibuch verbietet hier die Meinungsfreiheit und es wird gesagt was vorgegeben wird.

  2. Der Altbundeskanzler hat ca. 4 Sekunden lang nachgedacht.
    Wahrscheinlich tat er das, um abzuschätzen, ob seine Goldbestände in der fraglichen Zeit an Wert zugenommen oder abgenommen haben (oder eben umgekehrt: Papier abgenommen oder zugenommen)
    Ich glaube nicht, dass es der Altbundeskanzler nötig hat, bei seiner Antwort zu zögern, nur weil unterstellt wird, er sei papiergeldsystemkonform.
    Das ist – pardon – lächerlich und/oder hysterisch.
    Um Missverständnissen vorzubeugen:
    ich bin selbst in Gold u.a. investiert

  3. @alleswirdbesser
    Das gleiche Zögern habe ich bei Ben Shalom Bernanke, den Chef der FED erlebt, als ein Reporter fragte: Glauben sie, dass Gold Geld ist ? Er zögerte viel, viel länger, dann die Antwort: „Ich glaube nicht“ Der Reporter ließ nicht locker und fragte: „Was ist es dann“ Bernanke: „Ein Metall glaube ich“. Der Reporter wiederum: „Und warum hortet die FED und die Notenbanken soviel Gold ?“
    Bernanke: „Aus Tradition !“ Gelächter im Saale.
    Ich hoffe,irgendwer hat noch das Video.
    Für alle dies möglicherweise nicht wissen oder nicht wissen wollen
    Die (das) FED , auch Federal Reserve System, ist eine Privatbank. Die ist genauso „Federal“ wie Federal Express auch. Rein privat ! Besetzt mit den Schönen und Reichen. Die USA hat keine staatliche Notenbank !
    Die Chefs kommen von Goldman Sachs, JP Morgan u.a, Meist Goldman, wie jetzt Bernanke.Und die ehemaligen Mitarbeiter von Goldman-Sachs sind jetzt Chefs beim EWF (Lagarde) und der EZB (Draghi).
    Heißt auf gut Deutsch: Goldman-Sachs, als „oberster“ FED regelt das weltweite Finanzsystem. Als eines der Steuerungsinstrumente haben sie die mit Goldman-Sachs verbundenen und allseits beliebten und geschätzten Ratingagenturen.

  4. Anaconda, diese „allseits beliebten und geschätzten Ratingagenturen“ hatten vor dem Finanzcrash im Herbst 2008 eben jene Subprime-Immobilienzertifikate mit Top-Bonität versehen; diese wurden dann allen Leichtgläubigen der Welt mit Pinocchio-Syndrom – der glaubt alles, was man ihm erzählt – angedreht, so u.a. unseren allseits beliebten und geschätzten Landesbanken und der „Dresdner Bank“, Gott hab sie selig. Meinen Eltern (75 und 73 Jahre alt) hatte man den Ami-Schrott als gute Altersvorsorge angepriesen. Es wurden in Deutschland flächendeckend grade die Alten aus sicheren Anlageformen herausgequatscht. Meine Eltern verloren am Ende 31.000 Euro. Was diese Rating-Spezis angeht, so möchte ich denen gern mal im Dunkeln begegnen.

    • @0177translator
      war ironisch gemeint,mit den „geschätzten und beliebten“.Tatsache ist,dass eben gerade diese Argenturen der verlängerte Arm des US Finanzwesens sind.
      Das alles kommt so nach und nach an die Öffentlichkeit, Dank Internet. Übrigens, ich habe es schon einmal erwähnt: Als Kind auf meine Frage an meinen Vater (Rechtsanwalt) wer die größten Verbrecher sind meinte er wortwörtlich: Das sind Banken und Versicherungen und das meinte er ernst. Diese wollen allesamt nur unser Bestes, nämlich unser Geld.
      Meine Meinung: Es sollte bei Anlageformen stets ein staatlich geprüfter, vereidigter und unabhängiger Berater mit Schweigepflicht mit unterschreiben müssen. Das kostet zwar etwas Freiheit, aber so mancher älterer Herr würde es im nachhinein danken.
      Das Problem ist doch, dass die Beratungsgebühr von ca 80 EUR gespart wird, aber ohne Probleme eine Anlage über -zig tausend unterschrieben wird.
      Übrigens,ich war lange Kunde der Dresdner Bank. Die haben so einen Durcheinander,dass sie mir mal monatelang einen Betrag von 100.000 Euro gutgeschrieben haben und diesen nicht wieder haben wollten, weil sie den Fehler nicht einsehen wollten. Zitat Angestellter: Na, seien sie doch froh !
      Unglaublich !

  5. Der Helmut Schmidt hat auf dem letzten SPD-Parteitag auch die europäische Transferunion gefordert. Seine Ideen werden Europa nicht retten und zu seinen Visionen gehört auch nicht, die Sparguthaben der deutschen Bürger zu schützen.
    Als Politiker hätte ich übrigens keine Angst vor dem Gold. Die Bürger, die ihr Papiergeld rechtzeitig in wertbeständige Dinge umgetauscht haben, werden sich nämlich nicht mehr darüber beschweren, dass ihr Konto weginflationiert wurde. Außerdem wären das ja auch die Leute, die nach dem Euro-Zusammenbruch noch etwas hätten, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bezahlen könnten.
    Über Gold wird aber zurzeit wirklich negativ berichtet. Das dürfte an den professionellen Zockern liegen. Die wollen nämlich im Papiergeld-Casino noch etwas spielen und haben daher Angst, dass die Privatanleger bis zum „game over“ die Wiedereinstiegspreise zu hoch treiben könnten.

Keine Kommentare möglich

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige