Dienstag,23.April 2024
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EU-Kredite für Griechenland: „Und sie subventionieren doch“

Die Finanzminister der Europäischen Union haben sich darauf geeinigt, Griechenland im Notfall bis zu 45 Milliarden Euro in Form von Krediten zur Verfügung zu stellen. Wie kommentiert die Tagespresse dieses Übereinkommen? Goldreporter hat einige Ausschnitte gesammelt.

Financial Times Deutschland: „Und sie subventionieren doch“

„Ziel der Eurogruppe ist gerade das Verschleiern: Sie will den Griechen günstigere Kredite zur Verfügung stellen als diese auf dem Markt bekämen – ohne dass die Subvention für jeden sofort ersichtlich wäre. Denn Ärger droht sonst nicht nur aus der Bevölkerung, die vielerorts nicht einsieht, warum sie für die Überschuldung der Griechen aufkommen soll. Ärger droht auch mit den nationalen Verfassungsgerichten. Denn der Maastricht-Vertrag verbietet den Euroländern, sich gegenseitig zu helfen.“

Sueddeutsche.de: “Jetzt hängt Deutschland drin“

„Alles gut? Mitnichten, sagt Hans-Werner Sinn, der Chef des Münchner Ifo-Instituts. Der Wirtschaftswissenschaftler hat das milliardenschwere Rettungspaket für Griechenland kritisiert. „Jetzt hängt Deutschland drin. Die EU-Länder geben Griechenland nun eben doch zinsverbilligte Kredite, bei denen man nicht weiß, ob sie jemals zurückgezahlt werden“, sagte Sinn der Bild-Zeitung. Angesichts von Haushaltskrisen auch in anderen Staaten der Euro-Zone fügte er hinzu: „Und was man Griechenland gewährt hat, wird man Portugal und Spanien nicht mehr verwehren können.“

Wiwo.de: „Kurze Atempause für Griechenland und die EU“

„Doch schon gegen Mittag macht sich Enttäuschung breit. Der Effekt des Rettungsplans ist verpufft, die europäischen Börsen haben ihre Kursgewinne weitgehend abgegeben. Überraschend ist das nicht. Denn auch nach dem Beschluss vom Sonntag bleiben viele offene Fragen.“ […] „Besorgniserregend an der aktuellen Situation ist in der Tat, dass die Anleihemärkte schon schnell testen könnten, ob die europäische Solidarität auch für Portugal und Spanien funktioniert. Besonders bei Spanien, der viertgrößten Euro-Wirtschaft, würde die Gemeinschaft vor einer Herausforderung stehen, die nicht mehr zu meistern ist.“

Zeit.de: „Eine Atempause für Griechenland“

„Die Griechenland-Hilfe hat eben zwei Seiten: Einerseits ist damit eine Zahlungsunfähigkeit des Mittelmeerlandes zumindest kurzzeitig gebannt, andererseits aber kippt damit der EU-Stabilitätspakt.“

Manager-Magazin: „Schmerzhafte Hilfe“

„Allzu groß dürfte die Feierlaune in Athen nicht sein, nachdem Europäische Union und Internationaler Währungsfonds bis zu 45 Milliarden Euro Hilfe zusagten. IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn ließ in der österreichischen Zeitschrift `Profi´ sogleich wissen, die Kreditbedingungen würden „schmerzhaft“ für die Griechen: `Das einzige effektive Mittel, das bleibt, ist Deflation – sinkende Löhne und sinkende Preise.´ Griechenland müsse „genau den Weg zurückgehen, den es in den vergangenen Jahren eingeschlagen hat“ – also den auf Pump erkauften Wohlstand wieder abgeben.“

Der Standard (Österreich)
„Trotz der Bereitschaft der Eurogruppe und des Währungsfonds, ein Hilfspaket für Griechenland zu schnüren, bleiben Zweifel. Noch fehlen die formalen Unterstützungen, der Euro bäumte sich nur kurz auf. Ganz so reibungslos, wie der Beschluss des Hilfspakets für Griechenland vom Sonntag vermuten ließ, scheint die Rettungsaktion doch nicht zu verlaufen. Ein kompliziertes formales Prozedere und recht undurchsichtige finanzielle Konditionen sorgten dafür, dass ein Strohfeuer an den Märkten rasch wieder gelöscht wurde.“

Wall Street Journal (Großbritannien)

“Die meisten Deutschen sind gegen umfangreiche Hilfen für Griechenland. Angela Merkel, die im nächsten Monat vor entscheidenden Regionalwahlen steht, hatte versucht Athen nicht mehr als moralische Unterstützung anzubieten. Diese Position ließ sich durch den wachsenden Marktdruck nicht mehr halten.“

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