Die Euro-Geldmenge ist im Juni weiter angestiegen. Die verhaltene private Kreditvergabe dämpft aber die unmittelbare Inflationsgefahr.
Die Euro-Geldmenge M3 ist im Juni um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Mai waren es plus 3,1 Prozent gewesen, im April hatte die EZB 2,6 Prozent Wachstum gemeldet. Auch das auf liquideren Finanzmitteln basierende Geldmengenaggregat M1 stieg wieder stärker an. Im Juni nahm sie 3,5 Prozent zu. 3,3 Prozent waren es im Mai und 1,8 Prozent im April.
Ein wesentlicher Indikator für potenzielle Inflation im Zuge des Geldmengenwachstums ist die Kreditvergabe an den Privatsektor. Im Juni wurden gegenüber Vorjahr 0,2 Prozent weniger Kredite an private Entitäten vergeben. Im Zeitraum des gesamten zweiten Quartals betrachtet, blieb die Kreditvergabe im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Goldreporter
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Die Verwechslung von Teurung und Inflation scheint sich in den Sprachgebrauch eingeschlichen zu haben, was immer wieder zu Mißverständnissen führt. Teurung ist eine mögliche Folge von Inflation (oder Geldmengenaufblähung bzw. Geldmengenwachstum). „Ein wesentlicher Indikator für die potenzielle Teurung im Zuge der Geldmengeninflation ist die Kreditvergabe an den Privatsektor“.
Ja klar, bei Inflation ist eigentlich die Teurung gemeint. Teurung bekommt ja auch dann hin, wenn die Geldmenge die in Umlauf ist einfach schneller rotiert. Und damit eine Inflation zur Teurung führt muss insbesondere die Geldmenge M0 und M1 (Kassenbestände, Bargeld und Sichteinlagen mit einer Zugriffszeit von unter 3 Monaten) aufgebläht werden.