Donnerstag,28.März 2024
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Gold und Silber: US-Banken bauen wieder Short-Positionen auf

Anfang Juli investierten US-Banken wieder mehr Geld, um am amerikanischen Warenterminmarkt auf sinkende Edelmetallpreise zu setzen. Dennoch – oder gerade deshalb – gibt es weiter Luft für Gold und Silber.

Per 3. Juli 2012 haben US-Banken ihre Short-Positionen auf Silber an der amerikanischen Warenterminbörse Comex um knapp 15 Prozent auf 26.661 Futures-Kontrakte erhöht. Damit wetteten die Institute in einem Volumen auf  fallende Silberkurse, das zuletzt im November 2010 erreicht wurde. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung seit Ende 2009.

Es sind lediglich vier US-Banken, die Anfang Juli in Form von Futures umgerechnet 4.145 Tonnen Silber short waren. Das entsprach 21,8 Prozent des gesamten Open Interest, also der Summe aller an der Comex gehandelten Silber-Futures.

Auch auf dem Goldmarkt bauten die US-Banken ihre Short-Positionen aus, um 6,2 Prozent auf 109.391 Kontrakte gegenüber dem Vormonatszeitpunkt. Das entspricht einer Goldmenge von 340 Tonnen. Gleichzeitig stiegen die Long-Positionen der Banken um 2,6 Prozent auf 33.496 Kontrakte (umgerechnet 104 Tonnen).

Die Daten stammen aus dem Bank Participation Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC.

Einschätzung
Mit der Erhöhung der Netto-Short-Positionen üben die US-Banken aufgrund ihrer großen Marktmacht kurzzeitig Druck auf die Edelmetallpreise aus. In den vergangenen Jahren haben die Institute bei steigenden Edelmetallkursen kontinuierlich ihre Short-Positionen ausgebaut. Bei fallenden oder niedrigen Kursen werden sie systematisch reduziert.

Zu größeren Korrekturen bei Gold und Silber kam es meist dann, wenn die Short-Positionen der Banken einen Gipfelpunkt erreichten. Lesen Sie dazu unseren Hintergrund-Artikel vom April: Banken-Aktivität am Terminmarkt: Warum der Goldpreis jetzt wieder steigt

Wie man jetzt sieht, sind die Edelmetallkurse seit Anfang April noch nicht wieder gestiegen, wie wir im Rahmen des oben verlinkten Artikels erwartet hatten, sondern weiter gefallen. Das Niveau der Short-Positionen hat sich auf dem damaligen Level gehalten.

Aktuelle Situation: Bei Gold liegen die Short-Positionen der US-Banken vom letzten Höhepunkt im Februar 2012 noch 26 Prozent entfernt. Im Silberbereich erlebten wird in den vergangenen Jahren eine Sondersituation. Der größte Terminmarkt-Player JP Morgan hatte in den Monaten nach den erstmals auch gerichtlich untersuchten Manipulationsvorwürfen im März 2010 seine Short-Positionen auf Silber drastisch herunter gefahren. Dieser Einfluss ist in der ersten Grafik oben auch ersichtlich. Ende 2009 hatten die Short-Positionen auf Silber mit 42.733 Kontrakten einen extremen Höhepunkt erreicht.

Der vorgestellte Ursache-Wirkungs-Zusammenhang kann natürlich nicht isoliert betrachtet werden. Natürlich nehmen auch andere Faktoren Einfluss auf die Gold- und Silberpreise. Die US-Banken spielen aber mit ihrer starken Positionen am Terminmarkt allzu oft Zünglein an der Waage.

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5 Kommentare

  1. Also, Short-Positionen wurden um 6,2% erhöht und Long-Positionen nur um 2,6%.
    – Net-Long-Position wurde reduziert
    – sprich Preis wird wieder einmal fallen.

    • @watchdog
      Na hoffentlich verkaufen dann die Goldhäuser noch etwas physisches Gold und nicht nur ETFs.Laut Jahresbericht haben die Notenbanken aufgestockt (bis auf Mexico). Diese halten über 30.000 Tonnen.Ca 80.000 Tonnen sollen sich in Privatbesitz und in Besitz der Kirchen befinden.(Die verkaufen kaum, sondern vererben das nur).Der Rest von ca 30-40.000 könnte bei den Bullionbanken liegen. Könnte, und nur die könnten physisch Gold auf den Markt werfen.Oder müßten, wenn die Anleger das einfordern.Und ob man dann kann oder einfach Insolvenz anmeldet steht dahin. Deshalb wird man auch von dieser Seite alles tun, damit Gold nicht allzu sehr als „Save Hafen“
      imponiert.Darin ist man sich mit Notenbanken und Regierungen einig.
      Verschleiern, täuschen, Nebelkerzen und Propaganda sind die alten Indianertricks auch noch heute.Und Papier (auch das der Comex) ist geduldig.

    • Ich versteh die Logik nicht. Der Preis ist doch bereits gefallen, denn die Short Positionen wurden ja in der Vergangenheit gemacht und hatten folglich Ihre Wirkung auf die Edelmetallpreise in der Vergangenheit. Dass so viele Short Positionen offen sind bedeutet ja nur, dass bei Liquidierung eine menge Material (wenn auch nur virtuell) nachgekauft werden muss. Je mehr Short Positionen die aufbauen, desto größer wird irgendwann mal der Knall. Das nennt sich dann Short-Squeeze… Die Banken hoffen wohl, dass die Preise jetzt noch „von alleine“ fallen, sodass alle Shortpositionen nach und nach mit Gewinn liquidiert werden können.

      Beunruhigender wäre es, wenn die Banken massive Longpositionen aufgebaut hätten – dann wäre ein Abrutschen des Goldpreises um so wahrscheinlicher.

  2. Hoffentlich .Zielvorgabe bei Ag ist für 2012 ca.135oz.Au ist abgeschlossen. Und dann Konserven, und noch mehr Armbrustbolzen.

  3. So schnell nicht. Mit deinen Bolzen kannst du dir noch gemütlich die Zahnlücken putzen gähn.

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