Donnerstag,28.März 2024
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Goldpreis-Manipulation: US-Broker kommt mit Mini-Strafe davon

In den vergangenen Monaten wurde der Goldpreis immer wieder in Form nebulöser „Flash-Crashs“ gedrückt. Nun wurde eine Kursmanipulation zwar abgestraft, nicht aber mit letzter Konsequenz aufgeklärt.

Am 6. Januar 2014 war es wieder einmal soweit. Der Goldpreis am US-Terminmarkt COMEX brach um 10:14 Uhr innerhalb von 100 Millisekunden um 30 Dollar von $ 1.245 auf $ 1.215 ein. Wie oft wurden in den vergangenen Monaten über ähnliche Handelsmuster berichtet …

Hatte ein Trader einfach nur „dicke Finger“ oder geschah der Goldpreis-Einbruch manipulativ? Immer noch gibt es Beobachter, die behaupten Goldpreis-Manipulation sei eine Verschwörungstheorie von fanatischen Goldanhängern. Doch nun gibt es einmal mehr handfeste Indizien.

Laut einem aktuellen Forbes-Bericht hat COMEX-Betreiber CME Group den heute nicht mehr existierenden US-Broker Mirus Futures abgestraft, auch wenn die Umstände nebulös sind.

Flash Crash 0601.2014
„Flash Crash“ am 6. Januar 2014 im amerikanischen Futures-Handel. 30-Dollar-Einbruch in 100 Millisekunden (Quelle: Forbes.com).

 

In einer Mitteilung bezichtigt man das Unternehmen, seine Handelsplattform nicht adäquat überwacht zu haben, was resultiert habe „in einer ungewöhnlich großen und untypischen Handelsaktivität durch mehrere Kunden dieser Firma“. Dies habe zu einer Verzerrung bei der Preisbildung auf dem Markt für Gold-Futures geführt.

Die in diesem Fall abgemahnte Handelspraxis wird als „Quote Stuffing“ bezeichnet. Dabei wird eine Anzahl großer (Verkaufs-)Aufträge ins System eingegeben, die vor einer möglichen Ausführung blitzschnell wieder gelöscht werden. Da diese Orders im Handelsystem für alle Händler sichtbar sind, werden aufgrund der Auftragsgröße andere Trader ebenfalls zu Verkäufen animiert. Doch solche Preisattacken haben noch viel größere Auswirkungen. Geschehen diese in der Nähe neuralgischer Chartformationen, dann können vor dem Hintergrund der zunehmenden Automatisierung von Handelsaktivitäten große Kurseinbrüche initiiert werden.

Mirus Futures wurde von der CME Group mit einer Strafzahlung von lediglich 200.000 US-Dollar belegt. Unklar sei, inwieweit das Unternehmen sich selbst strafbar gemacht habe. Eine andere Frage ist jedoch, warum man die Kunden nicht belangen kann, die die fingierten Aufträge eingegeben und den Goldpreis haben abstürzen lassen. Mirus Futures wurde mittlerweile von einem Broker namens NinjaTrader übernommen.

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9 Kommentare

  1. Typisch USA Justiz die kleinen werden gehängt die Grossen laufen gelassen. Systemrelevant man muss nur Mill oder Milliarden Betrügen dann kein Proplem.

    • Das Lustigste ist ja der „unversicherte Versand“.
      Alles klar.
      Da muss man nicht weiter fragen.

    • Sieht schon sehr matt die polierte, glatte fläche aus…viel zu riskant mMn. Die Gier macht aber blind und provoziert dummes zu tun, was man im Nachhinein bereut – Jedem das Seine.

  2. @Goldtaler. Nur wenn ich in der Nähe wohnen würde und könnte die Unzen in Augenschein nehmen. Aber von den Eagles gibt es gute Fälschungen aus China. Und bei dem Preis siehst das verdammt nach Fälschung aus.
    Notverkauf? Bekomme ich ja bei jeden Goldankäufer mehr für 4 Oz,als 900 Euro wo bei Ebay geboten wurden.
    Aber die Gier schaltet bei vielen leider den gesunden Menschenverstand aus.

    • @dachhopser:
      Hab‘ ich mir auch gedacht, daß 10€ für 4 eigentlich noch zu teuer wären, zumal jegliche „Echtheitsgarantien“ von vorn herein ausgeschlossen werden.
      Da sieht man mal, wie naiv manche Leute sein können.
      Wenn sie allerdings wirklich „echt“ sind, ists allemal n Schnäppchen für den Käufer…
      Mir wäre die Sache jedenfalls zu riskant…

  3. Hinweis 1:
    Quote Stuffing, eine sehr interessante Manipulationsmöglichkeit. Klar, Fehler bei einer Eingabe sollen korrigierbar sein, aber wo beginnt der Übergang zum Betrug?

    Hinweis 2:
    Würde das von einem außeramerikanischen Finanzinstitut gemacht, dann lautet die Strafe Milliarden USD! Das ist US- Gerechtigkeit.

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