Donnerstag,28.März 2024
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Goldpreis-Rally: Zwischen Euphorie und Zwangspessimismus

Der jüngste Goldpreis-Anstieg wird von Analysten wie üblich ganz unterschiedlich kommentiert. Die Meinungen über den weiteren Fortgang der Edelmetallkurse bleiben gespalten.

Am heutigen Montagmorgen gegen 10:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 1.315 Dollar. Das entsprach 968 Euro. Seit vergangenen Mittwoch ist der Goldpreis damit um 3 Prozent gestiegen. Seit Anfang Juni hat der Kurs des Edelmetalls um 5 Prozent zugelegt. In Euro gerechnet beträgt das Plus 5,4 Prozent.

Besser noch lief es bei Silber. Mit dem aktuellen Kurs von 20,76 Dollar (15,28 Euro) notiert der Silberkurs 10 Prozent höher als Ende Mai.

Mit dem jüngsten Goldpreis-Anstieg hat sich auch die charttechnische Situation deutlich verbessert. Dabei trat das positive Szenario ein, dass wir in unserer Analyse vom 16. Juni skizzierten (Goldpreis-Rally? So kann es klappen!). Doch noch stehen einige wichtige Widerstände im Weg, bevor sich Gold von seinem seit 2011 bestehenden Abwärtstrend befreien kann.

Goldpreis seit Ende Mai
Goldpreis in USD seit Ende Mai (Deutsche Bank Indikation)

 

Wie nachhaltig ist die Edelmetall-Rally aus der Sicht der Analysten? Kippt die Stimmung ins Positive? Die Meinungen gehen wie immer stark auseinander. So beharren die Analysten von Société Générale auf ihrem negativen Ausblick und den bekannten Argumenten. Die US-Konjunktur ziehe an, die Fed reduziere ihre Wertpapierkäufe weiter, es bestehe eine Tendenz zu steigenden Realzinsen, die negativen Einfluss auf den Goldpreis hätten. SocGen-Analystin Edel Tully erklärt in einer Notiz an Kunden des Hauses, man gehe von einem Goldpreis-Rückgang auf 1.000 Dollar bis Ende 2016 aus.

Auch CNN Money warnt in einem aktuellen Beitrag davor, jetzt auf den Gold-Zug aufzuspringen und spricht von einer „Idioten-Rally!“ („Gold: Don’t buy the sucker’s rally“). Eine etwas tendenziöse Headline. Denn in dem Artikel kommen drei Analysten zu Wort. Einer ist bullish eingestellt, einer bärisch und einer geht für die kommenden Monate von stabilen Goldpreisen in einer Bandbreite zwischen $ 1.200 und § 1.300 aus.

Auf der anderen Seiten die Goldoptimisten. Jim Sinclair nennt 30 Gründe, warum der Bärenmarkt bei den Edelmetallen seiner Meinung nach in diesem Sommer endet. Im Mittelpunkt seiner Argumentation stehen die steigenden geopolitischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten, sowie seit Jahren bekannte Probleme, wie die drastische Ausweitung der Geldmenge, der steigende Handel mit Finanzderivaten.

Grant Williams sieht Gold auf einem guten Weg, nachdem die Tiefs knapp unter 1.200 Dollar per Ende 2013 nicht mehr erreicht wurden und das Edelmetall nun in die Gegenrichtung startete. Im Interview mit King World News sagt der Fondsmanager: „Ich sehe also absolut keinen Grund zu glauben, dass Gold sein Allzeithoch nicht durchbrechen wird und ich glaube angesichts seiner Knappheit könnten wir astronomische Preise sehen.“

Fazit: Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Gold hat einen entscheidenden Schritt nach vorn getan, ist charttechnisch aber noch nicht ganz aus dem Schneider. Es gibt weiterhin Kräfte, die einem nachhaltigen Goldpreis-Anstieg entgegenwirken. Die Stimmung auf dem Goldmarkt nach dem kurzen Kursfeuerwerk noch nicht in grenzenlose Euphorie übergegangen.

Goldreporter

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10 Kommentare

  1. Na, na – von Rally zu sprechen erscheint mir doch sehr ambitioniert.
    Letztlich bewegte sich der Goldpreis in den letzten Monaten permanent innnerhalb einer klar definierten Range.
    Dass EINE wenn auch umfangreiche Kauforder am Futures-Markt den Preis kurzfristig an den oberen Rand des genannten Bereichs treibt, ist noch lange kein Indiz für eine Rally.
    Man sieht es an den heutigen Kursen: Schwups fällt der Preis wieder in die altgewohnten Bahnen zurück.
    Daher gehe ich mit allen Goldbugs hier im Forum gleichauf, die da schrieben:
    Abgerechnet wird immer erst am Schluss. Und der Schluss wird der Systemzusammenbruch sein. Bis dahin werden die Finanz- und Machteliten das Spiel munter weitertreiben. Denn nur so – und DAS ist ja das erklärte Ziel – ist aus den Massen das meißte herauszupressen.
    Also: Cool down und immer schön bei sich bietender Gelegenheit EM nachkaufen. Die Zeit ist auf unserer Seite, Goldbugs.

    • @Lucutus
      Gebe Ihnen völlig Recht.Wenn es zu einer deutlichen Gold-Ralley kommt, bedeutet das auch das Ende des jetzigen Finanzsystems.Noch einmal kann man nämlich die abgeschossenen Bazookas nicht mehr abschießen.
      Das bedeutet aber letztlich auch, dass dann das Ersparte Geld weg ist, denn für einen Goldkauf ist es dann zu spät.
      Man könnte zwar beim Händler bestellen,gegen Vorkasse,aber ob geliefert wird,steht in anderen Sternen.Jeder Händler kann ohne große Probleme vom Vertrag zurücktreten.Denn eines ist sicher: Die Goldhändler erfahren vom Zusammenbruch bestimmt eher als der Kunde.

  2. wir müssen uns im klaren sein, dass es so gut wie kein Gold mehr gibt! Also wie soll man da noch viel drücken und wenn die Leute ihr Gold haben wollen und es nicht bekommen, dann erst wird es richtig ernst ! Wenn ich den Drückern empfehlen darf, es ist reiner Blödsinn sich auf so ein Spiel einzulassen, ja man kann sagen lebensgefährlich !!!

    • @rundertischdgf:
      Yep! Die Konzerne bekommen das billige Geld und haben die Sicherheit..
      Ich aber nicht.
      Darum ist mir das auch völlig Conchita, was für die Konzerne wertvoller und sicherer ist.

    • Na bitte, das stand doch zu erwarten.
      Unsere Alliierte Verwaltungsführung verkauft uns das eben so.
      Das Zeug ist längst in den Schmelztiegeln von Hong Kong verschwunden.
      Dass die Besatzungsmacht einmal mehr von ihren Rechten gemäß der SCHAEFF-Gesetze in Verbindung mit der Feindstaatenklausel der UN-Charta Gebrauch gemacht hat und deutsches Eigentum beschlagnahmt hat – dass kann man so deutlich ja nicht einfach sagen.
      Dann müsste man ja zugeben, dass man den dummen deutschen Hamsterrad-Michel seit Jahrzehnten fortgesetzt belogen hat.
      Und obwohl die Indizien sich immer mehr verdichten, kann und will das der deutsche Zins- und Arbeitssklave einfach nicht in sein reeducatetes Hirn hineinlassen:
      Versailles gilt immernoch. Nur nicht als Vertrag, sondern als alliiertes Besatzungsrecht. Genau das hinzubekommen, war gerade das Ziel des WK II. – die Rückgängigmachung der Revision der Versailler Bestimmungen.
      Wir schuften und ackern seit -zig Jahren ausschließlich für die Siegermächte plus (und vor allem) die Auserwählten.
      Das zu verstehen, weigert sich das durchkonditionierte Arbeits-, Zahl- und Stimmvieh hierzulande.
      Mann nennt das kognitive Dissonanz.

  3. Mein Gott, gibt es wirklich einige, welche bei einer Ralley ihr physisches Gold verkaufen wollen und damit einen kleinen Gewinn einfahren ? In Papier wohlgemerkt.
    Was ist ein Papiergewinn wert, wenn die Sicherung fehlt ?
    Wer so etwas vorhat, soll nun wirklich auf Derivate setzen.Da geht es per Mausklick von Zu Hause ohne zum Goldhändler fahren zu müssen, Parkplatz suchen und sich der Gefahr eines Taschenraubes aussetzen.Von Abschlägen ganz zu schweigen.

    • Realgut ist Realgut. Wenn man die Hälfte des günstig erworbenen Golds zum doppelten Preis verkauft war der verbleibende Rest gratis. Günstig kaufen macht auf jeden Fall Sinn.

      Unsere Tauschmittelemulation auch genannt 1913 (in Anlehnung an 1942 am C64 oder Geiger Automaten) funktioniert an sich eh ganz gut von Zeit zu Zeit hie und da einaml. Von Zeit zu Zeit kommt mal die Hippi Braut mit einem modifizierten Elektrofeuerzeug, drückt sich sich ein paar Credits und faselt etwas von Tauben und Frieden… Geht ‚das‘ nicht mehr gut, wird der Urli Rothschild angefechtet um den Schlüssel damit gibt es wieder ein paar Freispiele. Wertspeicher ist das keiner. Das ist schon wahr.

      Ich deale immer mit ein paar günstiger erstandenen Münzen. Der Profit ist nicht der Heuler, aber den selben Betrag durch Arbeit zu verdienen ist den Aufwand nicht wert. Dem Fezenklumpert von Geld mit dem die Menschheit heute abgespeist wird – dafür nicht viel zu tun ist fast schon zuviel des Guten außerhalb jenes Betrags der Güter des alltäglichen Lebens erlaubt zu erwerben.

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