Freitag,29.März 2024
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Goldpreis und Silberpreis beenden turbulente Woche mit später Rally

Gold und Silber behaupteten sich im späten Freitags-Handel (Foto: Spectral-Design - Fotolia)

In den vergangenen Tagen ging es turbulent an den Finanzmärkten zu. Die Investoren wurden von einem ganzen Reigen schlechter Meldungen überrascht. Und der stürmische Wind wehte aus allen Richtungen. Nach dem kurzfristigen Einbruch der Edelmetallkurse Ende vergangener Woche, rückte die später Gold- und Silber-Rally am Freitag die Dinge wieder ins rechte Licht.

Wenn die Aktienkurse auf breiter Front einknicken und sich leichte Panik bei den Investoren breit macht, dann neigen Anleger dazu, sich von gut gelaufenen Investments zu trennen. Gold und Silber gehörten definitiv dazu.

Das war allerdings nur ein Grund, warum Goldpreis und Silberpreis Ende vergangener Woche einknickten, nachdem am Wochenanfang noch absolute bzw. relative Kursmaxima erreicht wurden.  Wir fassen die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche zusammen.

Europa

  • Die Ratingagentur Moody’s stufte die Bonitätsnote Griechenlands am Montag gleich um drei Stufen herab und ließ am Donnerstag eine Degradierung Spaniens folgen  (auf Aa2, nur noch drittbestes Rating und Bonitätsstufe 2, Ausblick negativ.)
  • Portugal musste in dieser Woche Rekordzinsen für die Ausgabe 2-jahriger Staatsanleihen zahlen (5,99 Prozent).
  • Die Anzeichen für eine bevorstehende Umschuldung (Hair Cut), zumindest von Verbindlichkeiten der schwächsten EU-Länder, werden immer deutlicher. Die Leidtragenden: Versicherungen, Pensionskasse, Banken, Anleger, Steuerzahler.
  • Die wirtschaftlichen Perspektiven im Euro-Raum trüben sich damit weiter ein. Es ist deshalb fraglich, ob die für April antizipierte Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank tatsächlich realistisch ist.
  • Die Anleihenkurse stiegen angesichts dieser Aussichten, den diese Festverzinslichen würden besonders unter einer Leitzinserhöhung leiden (siehe FTD-Artikel: Banken warnen vor Ausverkauf am Anleihemarkt)
  • Für eine Leitzinserhöhung spräche wiederum die aktuelle Inflationsrate, die im Euro-Raum nun im vierten Monat in Folge gestiegen ist: 2,1 Prozent im Februar (offiziell).

USA

  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in dieser Woche um 26.000. Eine Zunahme von lediglich 12.000 war erwartet worden.
  • Das Handelsbilanz-Defizit der USA vergrößerte sich um 15,1 Prozent auf 46,3 Milliarden Dollar. Ein Anstieg des Handelsbilanzdefizits schwächt die US-Konjunktur. Denn wenn die Importe die Exporte übersteigen, dann werden Unternehmen im Inland weniger stark beschäftigt.
  • Das amerikanische Staatsdefizit hat mit 222,5 Milliarden Dollar im Februar ein neues Rekord-Niveau erreicht. Noch nie in der Geschichte der USA verzeichnete man in einem Monat ein solch großes Haushaltsloch.
  • Der weltweit größte Anleihen-Investor PIMCO (Allianz-Tochter) trennt sich in seinem Total Return Fund (größter Rentenfonds der Welt) von allen US-Staatsanleihen. Nach Gerüchten, auch China (als größter USA-Gläubiger) halte sich beim Kauf von US-Bonds zurück, kommen nun erneut Fragen auf, wie die USA ihren Staat überhaupt noch finanzieren sollen.

China

  • Die Inflation stieg im Februar auf 4,9 Prozent (Analysten hatten mit weniger gerechnet).
  • Der Automobil-Absatz ist im Februar um 36 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen (von 1,53 Mio. auf 0,97 Mio. Fahrzeuge). Gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat stand nur noch ein Plus von 2,6 Prozent zu Buche, das geringste Wachstum seit zwei Jahren.

Rest der Welt

  • Das Gaddafi-Regime in Libyen geht weiter mit aller Härte gegen Oppositionelle vor. Es ist kein Ende der geopolitischen Spannungen in dieser für die Ölindustrie bedeutenden Region in Sicht. Zuletzt eroberten Gaddafis Truppen den wichtigen Ölhafen in Ras Lanouf zurück.
  • Am Freitagmorgen schockte das gewaltige Erdbeben und der nachfolgende Tsunami in Japan die Märkte. Neben den betroffenen Menschen im Land, dürfte auch der hochverschuldete Staat vor einer gewaltigen finanziellen Herausforderung stehen.

Gold und Silber
Einige werden sich fragen, wie es geschehen kann, dass die Edelmetallpreise in einem solchen Umfeld fallen? Der Goldpreis gab bis Freitagmittag von seinen jüngsten Rekordkursen gut 30 Dollar oder 2 Prozent ab. Der Silberpreis fiel von Kursen über 36 Dollar zu Wochenbeginn auf knapp über 34 Dollar pro Feinunze.

Neben dem eingangs erwähnten Faktor („Gewinnmitnahmen“) muss man feststellen, dass sich Edelmetallkurse im Umfeld schwacher Finanzmärkte besonders leicht drücken lassen. Beim gezielten Shorten am Terminmarkt werden spekulative Investoren schneller zu Anschlussverkäufen angeregt, wenn die Kurse erst einmal zu fallen beginnen.

Gezielte Manipulation?
Was würde man in der Rolle des US-Finanzministers (und des PPT) wohl tun, um die USA vor dem Hintergrund der oben genannten Entwicklungen (US-Anleihen-Boykott) finanziell am Leben zu halten? Vorschlag: Verstärkte US-Anleihen-Käufe durch die amerikanische Notenbank Fed. Den Dollar stützen, indem man Edelmetallkurse drückt. Den Euro schwächen, indem man über Ratingagenturen (Moody’s) Länderabstufungen vornehmen lässt und damit die Euro-Krise wieder stärker in den Fokus gelangt.

Späte Gold- und Silber-Rally
Die Rally von Gold und Silber im späten Freitagshandel rückte die Dinge wieder ins rechte Licht. Sie erhärtete die These, dass sich die Marktkräfte in den Handelsstunden zuvor nicht frei entfalten konnten. Die Kursbewegung der Edelmetalle folgte nach 16 Uhr wieder einer grundlegenden Logik.

Denn an den fundamentalen Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert. Im Gegenteil: Die Schuldenberge wachsen weiter von Tag zu Tag, die Euro-Krise flammt auch vordergründig wieder auf. Die auf dem Euro-Krisen-Gipfel in Brüssel vereinbarten Maßnahmen verlängern das Leiden nur erneut („Reiche Euro-Länder beglücken Staatspleitekandidaten“).

Fazit: An Edelmetallbeständen festzuhalten und regelmäßig Gold und Silber nachzukaufen, ist weiterhin das Gebot der Stunde.

Goldreporter

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