Samstag,20.April 2024
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Goldreserven: Welche Zentralbanken kaufen noch heimlich Gold?

Der World Gold Council veröffentlichte in der vergangenen Woche neue Zahlen zu den weltweiten Währungsreserven. Unerwartete Daten kamen aus Saudi-Arabien. Bereits vor einem Jahr hatte ein asiatisches Land seine Goldreserven überraschend stark nach oben angepasst.

„Aufgrund der, Anpassung ihrer Gold-Konten’ weist die Saudi Arabian Monetary Authority (SAMA) nun mehr als doppelt so hohe Goldbestände auf, wie im Vorquartal. Statt 143 Tonnen sind es nun 322,9 Tonnen. Der Goldanteil der gesamten Reserven ist damit von 1,2 Prozent auf 2,8 Prozent angewachsen“. So lautete unsere Nachrichten-Meldung am vergangenen Dienstag.

Höhere Goldbestände, einfach so. Informationen, wie genau die Neubewertung der Goldbestände Saudi-Arabiens zustande kam, wurden nicht bekannt gegeben.

Aufmerksame Goldinvestoren erinnern sich an den Juni 2009. Seinerzeit meldete der World Gold Council (WGC) eine überraschende Zunahme der chinesischen Goldreserven um knackige 454 Tonnen oder 75 Prozent. Heute wissen wir, dass China in den Jahren zuvor kontinuierlich Gold zugekauft hat. Dies wurde aber nie veröffentlicht.

Was kann man aus der aktuellen Meldung schließen?

Die Goldnachfrage der internationalen Notenbanken scheint derzeit deutlich höher zu sein, als man öffentlich kommunizieren möchte. Welche Notenbanken decken sich derzeit noch mit Gold ein, ohne dass die Märkte davon erfahren?

Der World Gold Council und der Daten-Anlieferer GFMS gelten mithin als Sprachrohre der großen Goldhandelsbanken (Bullion Banks). Diese wiederum sind eng an das Federal Reserve System angebunden. Kritiker sprechen in diesem Zusammenhang auch vom Goldkartell.

Diese aus „Währungshütern“ bestehende Interessengemeinschaft (Fed, US-Regierung, Bullion Banken, IWF) versucht das Vertrauen in den US-Dollar aufrecht zu erhalten. Und ein hoher und/oder stark steigender Goldpreis verhagelt den Jungs nun mal die Petersilie.

Also wird Desinformation betrieben und der Goldpreis immer wieder zu bestimmten Zeitpunkten über verschiedene Märkte kurzfristig unter Druck gesetzt. Rechtlich legitimiert sind diese Interventionen seit 1987, als über eine Executive Order in den USA die Working Group on Financial Markets ins Leben gerufen wurde. Man nennt sie auch das Plunge Protection Team (PPT).

Nun, zeitnahe Informationen über massive Goldkäufe der Saudis hätten den Goldpreis zu diesem Zeitpunkt vermutlich beflügelt. Die nachträgliche Meldung hatte dagegen keinen signifikanten Einfluss auf die Edelmetall-Notierung.

Einige Marktbeobachter bringen die neuen Zahlen aus Saudi-Arabien in Zusammenhang mit den umfangreichen Schweizer Goldverkäufen in den Neuzigerjahren, als der IWF-Beitritt die Eidgenossen zwang, die Goldeckung des Franken aufzugeben.

In jedem Fall hat die Währungs- und Reservepolitik Saudi-Arabiens große Bedeutung für das Vertrauen in den US-Dollar. Das Land ist integraler Bestandteil des Petro-Dollar-Systems, in dem eine künstliche Dollar-Nachfrage erzeugt wird, weil die Abrechnung des Rohstoffes in der US-Währung erfolgt. Eine Abwendung arabischer Ölförderer vom Greenback wurde die Vormachtstellung des Dollar stark beschädigen.

Noch deutlich größeren Einfluss auf den US-Dollar hat China. Das Land ist der größte Gläubiger der USA. Die amerikanische Staatsfinanzierung ist abhängig von den Anleihenkäufen aus Fernost. Eine große Umschichtung der vorwiegend in Dollar gehaltenen Währungsreserven Chinas in Gold, hätte fatale Folgen für die USA.

Wie auch immer. Dass sich der Goldpreisanstieg vor dem Hintergrund unseres baufälligen Geld- und Finanzsystems trotz Antiinformationsstrategie und Preisdrückung langfristig nicht stoppen lässt, zeigt die Kurshistorie. Seit neun Jahren steht der Goldpreis am Jahresende regelmäßig höher, als 12 Monate zuvor.

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