Freitag,29.März 2024
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Hedging ist keine Gefahr für Gold- und Silberpreise

Der Einstieg in den Terminhandel mit Gold und Silber wird günstiger,
Die Edelmetall-Produzenten benötigen steigende Kurse. Die aktuellen Preise abzusichern, ist keine Alternative.

Per Hedging sichern sich Edelmetall-Produzenten gegen einen Kursverfall bei Gold und Silber ab. Das Beispiel von Pan American Silver zeigt, dass diese Strategie derzeit nicht sinnvoll ist.

Absicherungsgeschäfte am Terminmarkt, das so genannte Hedging, haben bis zur Jahrtausendwende zur seinerzeit schwachen Entwicklung des Goldpreises beigetragen. Dabei verkaufen Bergbauunternehmen Gold auf Termin, um in einem rückläufigen Markt sichere Erlöse in Zukunft zu sichern und verstärkten damit den Abverkauf des Metalls.

Nachdem der Goldpreis seit Erreichen des Allzeithochs im September 2011 in einen Abwärtstrend übergegangen ist, gab es zunehmend Spekulationen, die großen Goldminenbetreiber könnten nun wieder stärker Hedging-Positionen aufbauen, um sich gegen einen möglichen weiteren Preisverfall abzusichern.

Doch bislang ist diese Annahme nicht eingetroffen. Im Gegenteil. Die Gold- und Silberproduzenten bauten bis zuletzt Hedging-Positionen ab, um im vollen Umfang von einem Kursanstieg bei den Metallen zu profitieren. Mit der kanadischen Pan American Silver Corp. hat einer der größten Silber-Produzenten diese Strategie nun bestätigt.

Das Unternehmen hatte erst kürzlich bekanntgegeben, dass man Vorwärtsverkäufe von 5,3 Millionen Unzen Silber und 24,000 Unzen Gold aufgelöst habe. Der Umfang habe rund 20 Prozent der angestrebten 12-Monats-Produktion von Silber und 18 Prozent jener von Gold betragen.

„Wir sind mehr und mehr überzeugt davon, dass wir die Vorteile unserer Kostenminderungs-Initiative realisieren werden und wir sind deutlich optimistischer bezüglich der kurzfristigen Aussichten für Silber und Gold“, erklärt President and CEO, Geoff Burns im Rahmen einer Presseerklärung. Aus diesem Grund negiere man die Bedingungen, die das Unternehmen ursprünglich zum Aufbau der Hedges bewegt hätten.

Und weiter: „Noch wichtiger: Wir möchten gegenüber unseren Anteilseignern unmissverständlich klarmachen, dass die fundamentale Philosophie unserer Firma immer noch darin besteht, im Rahmen unserer Edelmetallproduktion kein Hedging zu betreiben und damit maximal von der Entwicklung des Silberpreises zu profitieren“.

Unser Kommentar: Den Edelmetall-Produzenten hat der starke Kursrückgang in den vergangenen zwei Jahren erheblich zugesetzt und deren Rentabilität deutlich gemindert. Entsprechend schlecht haben sich die Aktienkurse der Minenbetreiber in diesem Zeitraum entwickelt. Den Unternehmen bleibt deshalb keine andere Wahl, als auf steigende Edelmetallkurse zu setzen. Betriebe man nun auf dem aktuellen Gold- und Silberpreis-Niveau Hedging-Geschäfte, so würde man das schwache Kursumfeld für lange Zeit manifestieren. Einige Produzenten könnten dann sicher genauso gut dicht machen.

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5 Kommentare

  1. Das ist so ähnlich wie das Bärenfell zu verkaufen,lange bevor man den Bären überhaupt erlegt hat.Wie soetwas endet oder enden kann, steht in vielen Kinderbüchern und lernen deshalb schon Kinder.

  2. Naja, wenigstens etwas positives von dieser sonst eher passiven Truppe namens Gold- und Silberproduzenten.;-)! Schön wäre jetzt eine klare Preisstrategie, indem man Mindestkurse für Gold- und Silber festlegt und alle Produzenten endlich an einem Strick ziehen – nur dann besteht eine gute Chance die Macht der Banken einzuschränken, oder gar zu brechen! Ich hoffe, dass der heutige deutliche Kursrückgang bei den Minenwerten einen Weckruf wie bei – „Bruder Jakob, hörst du nicht die Glocken“.. – auslöst.;-)!

    • Marktabsprachen wären illegal und führt zu – für uns Europäer nicht nachvollziehbaren – Strafzahlungen in den USA in exorbitanten Höhen.

  3. Ich glaube, dass die Minengesellschaften wenig Eigenkapital besitzen und alle an der kurzen Leine der Banken hängen. Es hat schon einen Grund warum niemand Aktien von Minenbetreiber will und diese chronisch unterbewertet sind. Enorme Explorationskosten, sehr schwierige Ertragsprognosen, in zivilisierten Ländern hohe Umweltauflagen und Personalkosten, in unzivilisierten Ländern Bestechungskosten, das Risiko der Enteignung oder bei Machtwechsel die Angst um das eigene Leben und bei einem Kurseinbruch eine niedrige bis gar keine Marge. Aktien von Minenbetreiber sind für mich Hochrisikopapiere mit erbärmlichen Ertragschancen.

    • Genau so ist es! Bei mir hat dieser Lernprozess auch ein wenig gedauert und leider viel zu viel Geld verbrannt. Ich bin „clean“ d.h. frei von Minenwerten und habe viel mehr Zeit Hobbies nachzugehen und mich nur noch um echtes Silber und Gold zu kümmern und das maximal intensiv. Hin und wieder gehts bei Edelmetallen noch in Zertis, um Cash für Physisches aufzubauen.

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