Donnerstag,25.April 2024
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Indischer Goldmarkt: Aufgeld pro Goldunze steigt auf 100 Dollar

Die Steuererhöhung auf Goldschmuck dürfte die indische Goldnachfrage dämpfen.
Geringes Angebot, hohe Preise: Der Goldmarkt in Indien ist zunehmend angespannt.

In Indien verschärft sich die Angebotssituation auf dem Goldmarkt weiter. Das Aufgeld für Großhändler und Schmuck-Produzenten hat sich gegenüber Vorwoche mehr als verdoppelt.

„Es gibt kein Angebot mehr auf dem heimischen Markt, dabei besteht derzeit ein bisschen was an Nachfrage wegen der Festivals. Das Wenige, was verfügbar ist, geht an die Exporteure“, sagt Bachhraj Bamalwa, Direktor bei der All India Gems and Jewellery Trade Federation (GJF) gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters . Die meisten Anbieter in den Metropolen Mumbai und Kolkata hätten damit begonnen, pro Goldunze Aufpreise von bis zu 100 US-Dollar gegenüber dem London-Fixing zu verlangen. Das sei mehr als doppelt so viel, wie die 40 Dollar in der Vorwoche.

Hintergrund: Die Bemühungen von Regierung und Zentralbank, die Goldimporte zu kappen, um das Außenhandelsdefizit zu verbessern. Beispielsweise müssen Goldimporteure seit einigen Wochen 20 Prozent des eingeführten Goldes für den erneuten Export reservieren. In Indien spricht man von der 80/20-Regelung.

„Wir haben unsere Arbeit praktisch eingestellt. Es gibt ein Aufgeld von 7 Prozent auf den internationalen Goldpreis. Wir können nichts anderes tun, als zu diesen hohen Preisen zu kaufen“,  erklärt Harshad Ajmera, Inhaber des Großhändlers JJ Gold House in Kolkata.

Goldreporter

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11 Kommentare

  1. Schlussendlich wird jeder Preis bezahlt! Wie schon gesagt, die Versicherung kann man günstig oder auch teuer kaufen. Im Endeffekt spielt der Preis sowieso keine Rolle mehr. Warten wir mal den kommenden Freitag ab.

  2. So kann man auch Arbeitsplätze vernichten. Wie viele Inder in der Schmuckproduktion, im Handel, in Zulieferbetrieben, im Logistik & Transportbereich usw. ihre Arbeit verlieren ist der Regierung wohl egal. Stocken wir halt unsere Entwicklungshilfe für die größte Demokratie der Welt auf. Europa hat es ja.

  3. Da tun sich gerade riesige Schwarzmärkte auf !!

    Und die werden gut funktionieren.

    Mal mit einer Dhow von Dubai nach Indien geschippert und irgendwo an der indischen Küste ein paar Päckchen übergeben und schon ist ein satter Gewinn eingefahren. Der Goldsouk in Dubai wird von Indern beherrscht. Dort sitzen tausende indische Goldschmiede und hunderte indische Manufakturen. Der Dhowhafen ist keine 300m entfernt. Beste Kontakte also, um neue Wege im Goldhandel zwischen Dubai und Indien einzuschlagen.

  4. Was für ein Aufstand wegen des doch angeblich unnötigen Metalls.Sagte nicht Christian hier im Forum,sein Berater hätte gesagt, wir leben im 21 Jahrhundert und brauchen kein Gold ? Bin ja mal gespannt, wann das hier auch losgeht.Lange wird man Gold nicht mehr unten halten können, der (Schulden) Druck im Kessel steigt nämlich gehörig.Wenn Gold zurückkommt,dann explosiv.

  5. Anaconda@
    Der Bezeichnung „Berater“ hat sich der Vollpfosten nicht verdient. Der Kuchen war aber 1a.

  6. W@
    Natürlich wird sich ein Schwarzmarkt etablieren aber dieser wird nie das Volumen erreichen, dass der legale Goldhandel hatte.
    Anaconda@
    Ich hatte heute einen langjährigen italienischen Lieferanten im Büro und dieser erzählte mir vom Amoklauf der italienischen Finanz. Besonders Kleinst und Kleinunternehmen ohne Lobby sind der Willkür der Steuerprüfer völlig ausgeliefert. Seine kleine Firma(9 Mitarbeiter) ist in Arezzo und produziert hochwertigen Schmuck in Kleinserien. Obwohl die Toskana relativen Wohlstand genießt ist dort die Stimmung für die EU, der eigenen Regierung und den Euro auf den Tiefpunkt. Er erzählte mir das jede Neuanschaffung sofort die Finanzbeamten anlockt zudem werden Barzahlungen und Überweisungen immer mehr reglementiert. Deshalb kauft er als Privatperson Gold so oft er sich es leisten kann und sein Bekanntenkreis macht es inzwischen genauso. Auch bei uns wird der bankrotte Staat die Daumenschrauben anziehen und umso wichtiger ist der Besitz von „anonymen“ Werten und da fällt mir nur Au und Ag ein.

  7. @Christian.
    Das kann man schlecht einschätzen, ob es tatsächlich das Volumen des Schwarzmarktes nicht den normalen Markt einholt. Da mit hohen Agios gehandelt wird, ist der Handel nicht zum erliegen gekommen. Es werden nur Marktsegmente (teilweise oder ganz) umgangen, wie zB Zoll, Juweliere, Altgoldankäufer, Goldschmiede. Würde der Handel einbrechen, gäbe es auch keine Agios mehr.

    Auf staatliche Zahlen aus Indien brauchen wir in Zukunft keinen Deut mehr setzen, denn ein starker Schwarzmarkt macht diese Zahlen zur Farce. Schön zu wissen, dass man nur 3 Tonnen eingeführt hat …. aber die echten Zahlen kennt keiner. Nachgefragt wird massig.

    Das ein Hype in Indien eingesetzt hat, zeigt zumindest das massive anschwellen der Importzahlen von Gold in den Emiraten. Da wird nach Indien durchgedrückt, was nur geht.

    Ich gehe fest davon aus, dass die Inder weiterhin massiv nach Gold nachfragen und nach der Devise gehen: If panic – panic first! Her mit dem Kram, bevor es noch teurer wird (bzw die Rupie weiter den Ganges runter geht).

  8. @Christian.
    Wir wissen es nicht, wie groß dieser Schwarzmarkt werden wird. Nur eins ist klar: Die staatlichen indischen Zahlen des Ag-Imports sind ab sofort irrelevant. Wenn wirklich solche großen Agios bezahlt werden, dann will jeden den Kram haben. Und wenn die Rupie den Ganges runter macht, dann will jeder das Zeuchs haben: if panic, panic first! Egal wo her.

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