Freitag,29.März 2024
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Inflation befeuert Gold-Boom in Argentinien

© Comugnero Silvana - Fotolia.com
Peso: Das Geldvermögen der Argentinier wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach durch Inflation und Staatsbankrott dezimiert.

Die Menschen in Argentinien kaufen verstärkt Gold, um sich gegen den Währungsverfall abzusichern. Goldkäufe sind jedoch von staatlicher Seite stark reglementiert.

Die Banco Ciudad de Buenos Aires (kurz: Banco Ciudad) unternimmt derzeit zusätzliche Anstrengungen, um an mehr Gold zur Bedienung von Privatkunden zu kommen. Gold werde jetzt direkt bei den Minen des Landes eingekauft, um die steigende private Goldnachfrage bedienen zu können. Mit Gold-Recycling lasse sich nicht mehr genügen Gold auftreiben, heißt es laut einem aktuellen Bloomberg-Bericht.

„Der [Gold-] Boom geht Hand in Hand mit der fehlenden Möglichkeit, Dollars zu kaufen. Die Leute suchen nach Alternativen, die zumindest den Wert des Dollars abbilden. Die Nachfrage ist stark seit mehr als einem Jahr. Wir kommen kaum nach“, erklärt Claros Leiza, Chef der Goldhandelsabteilung von Banco Cuidad gegenüber dem Nachrichtendienst.

Der Goldverkauf in Argentinien ist streng kontrolliert. Bei der öffentlich-rechtlichen Banco Cuidad handelt es sich dem Bericht zufolge um das einzige Unternehmen, das in Argentinien noch Privatkundengeschäfte mit Gold betreiben darf. Man begann damit im Oktober 2011, als die Regierung Devisengeschäfte zum Schutz ihrer Inlandswährung einschränkte. Nach Angaben der Bank erwarben argentinische Privatkunden noch im gleichen Jahr 280 Kilogramm Gold im Wert von umgerechnet 20 Millionen US-Dollar.

Im Juli letzten Jahres untersagte die Regierung unter Cristina Fernandez de Kirchner schließlich den privaten Erwerb von Gold höchster Reinheit (99,99) zu Anlagezwecken. Die Banco Cuidad verkauft ihr Gold eigenen Angaben zufolge in einer Reinheit von 99,96 Prozent.

Der argentinische Peso ist nach wie vor stark unter Druck. Die Inflationsrate in Argentinien wurde zuletzt mit 26 Prozent beziffert. Erst im Jahr 2001 ereignete sich in Argentinien der letzte Staatsbankrott. Seither hat das Land nach Informationen von Bloomberg kein Geld mehr an ausländischen Kreditmärkten aufgenommen, die Geldbasis der eigenen Währung alleine im vergangenen Jahr aber um 38 Prozent erhöht.

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6 Kommentare

  1. 280kg Gold für 20 Mio$ würden einen Unzenpreis von 2.221$ ergeben. Die Spitze lag 2011 aber nur bei rund 1.900$. Wird Anlagegold in Argentinien besteuert oder gab es einen Rechenfehler beim Goldreporter?

    • Die Daten stammen aus der Originalquelle. Über die Art des Goldes und die Kosten der Anlageprodukte gibt es keine Angaben.

  2. @Zu Zypern-Krise… die eher Freude als Furcht, vor allem in dieser Gold-Runde hier verursachen sollte -klar solche nicht wegen der schlechten Situation der Sparer dort, aber statt unbegründete Bankenkrisenbefürchutungen in BRD sollte man „danken“ den starken Impuls der für Gold präzise dadurch ausgelöst wurde und das vor allem in EURO, denn der durch Zypern-Krise verursachte Durchbruch über die psychologischen -deswegen auch charttechnischen…- Widerständen, vor allem 1600 Dollar und jetzt noch 1610, dazu gepaart mit einer Flucht vom EURO ins Dollar, hat wie gesagt dem Goldpreis in EUR stark nach oben geholfen.
    Das hat natürlich jeder gemerkt, aber es geht um die genannten Kausalitäten dafür ,welche zeigen die totale UNBERRECHENBARKEIT der Markterwartungen, angesichts jederzeit möglichen solchen Ereignissen und Entwicklungen in der wirklichen…Realität und nicht nur in der reinen Erwartungs-Illusionswelt der Börsen.
    In jener ausschlieslichen Realität der Börsen war nämlich Gold gerade nicht so gut „angesehen“

    • @Darius
      Sicher,Gold stieg um ein paar Dollar, richtig interessant ist aber der Euro Preis.
      Hier kommen eben 2 Effekte zum Tragen. Einmal die Flucht ins Gold allgemein und zum 2.der Schub durch den Euroverfall.Trotzdem bin ich sicher, dass die Buillonbanken im Auftrag der Staatsbanken alles taten um den Goldpreisanstieg nicht zu hoch werden zu lassen.Die müssen in den letzten Tagen grausame Verluste eingefahren haben, nicht nur durch physischen Verkauf sondern auch durch Short-Sqeeze.Ich bin gespannt,wie lange die das noch durchhalten können, ehe man den Goldpreis freigeben muss.
      Egal, wie man sieht schützt Gold doch auch so ganz schön vor solchen Unanehmlichkeiten wie Zwangssteuer auf Konten und Euroverfall. Aktien, Anleihen und Bonds scheinen zumindest in Zypern ausgenommen,fragt sich aber nur, ob das nicht noch in Form einer Laufzeitverlängerung oder verlängerter Haltedauer nachgeholt wird.Gold könnte man auch besteuern, vorausgesetzt, der Besitz ist offiziell bekannt. (Gold-Zertifikate und ETFs).
      Bei physischen Metallen ist das unmöglich.

  3. Es ist doch völlig klar, wer seine Ersparnisse retten will, kauft Gold und Silber.
    Papiergeld ist halt Papiergeld und kann leich verbrennen.

  4. Anaconda@
    Vorausgesetzt das EM wurde beim Händler als Tafelgeschäft(anonym bis 15.000€) persönlich gekauft und bar bezahlt. Leider kaufen viele ihr EM sorglos im Onlinehandel und lassen es sich nach Hause liefern oder kaufen bei ihrer Stammbank und lassen sich den Betrag gleich vom Konto abbuchen.

    ps. Passt nicht zum Beitrag ist aber auch interessant. Ein Freund arbeitet bei einem großen Safehersteller in der Buchhaltung. Die Firma produziert das gesamte Programm, vom einfachen Safe bis zum HighEnd Wertschutzschrank und liefert und montiert diese auch auf Wunsch. Jetzt gab es eine langwierige Steuerprüfung und die Finanzbeamten interessierten sich besonders für folgene Kundendaten, Privatpersonen die Wertschutzschränke der höchsten Sicherheitsklassen gekauft haben. Meine Meinung: Logische Annahme der Finanzler, wer sich einen teuren 2000kg Safe in das Haus/Wohnung schraubt muß auch etwas wertvolles besitzen. Man muß sich ja für eine eventuelle zukünftige Vermögensbesteuerung vorbereiten.

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