Freitag,19.April 2024
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Inflation in Großbritannien zieht überraschend deutlich an

Im Januar stiegen die Konsumentenpreise in Großbritannien gegenüber dem Vormonat um statte 3,5 Prozent. Sind dies die ersten Ausläufer einer kommenden Inflationswelle?

Großbritannien gehört neben Spanien zu den europäischen Ländern, die am stärksten von der Finanzkrise gebeutelt wurden. Der Crash des Immobilien-Marktes, hohe Arbeitslosigkeit und jede Menge Staatsschulden sind unter anderem zu beklagen. Wie Zentralbanken in aller Welt, pumpte auch die Bank of England Milliardensummen in die Finanzmärkte, um das System zu stabilisieren und den Wirtschaftsabschwung zu bekämpfen.

Während in den USA und in der Eurozone bei stabilen oder fallenden Preisen immer noch das Schreckgespenst einer Deflation durch die Köpfe der Währungshüter geistert, sprang die Inflation auf der britischen Insel im Januar überraschend an.

Die Konsumentenpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 3,5 Prozent. Das liegt deutlich über den Zielvorstellungen der Regierung und entspricht dem höchsten Wert seit 14 Monaten. Bereits im Dezember hatte der Consumer Price Index um 2,9 Prozent zugelegt. Für das gesamte letzte Quartal 2009 wurden aber nur 0,1 Prozent Inflation gemeldet.

Grundsätzlich hatten die Statistiker einen leichten Anstieg der Inflationsrate im Januar um etwa 0,8 Prozent erwartet. Der Mehrwertsteuersatz wurde im Januar – nach einer einjährigen Rücknahme – wieder von 15 Prozent auf 17,5 Prozent erhöht. Das Ausmaß des Preisanstiegs kam für die britische Regierung jedoch überraschend.

Und so ist der Governor der Bank of England, Mervyn King, nun laut Gesetz aufgefordert, einen Brief an den britischen Lordkanzler Jack Straw zu verfassen. Darin hat er zu erklären, warum die Zentralbank es zuließ, dass das Inflationsziel um mehr als 1 Prozent verfehlt wurde.

Derzeit rechnen britische Volkswirtschaftler mit erneut fallenden Inflationsraten im späteren Verlauf des Jahres. Howard Archer, Analyst von Global Insight erklärt gegenüber der englischen Zeitung The Guardian: „Die Konsumentenpreise könnten im Februar weiter steigen, da mehr Einzelhändler die Mehrwertsteuererhöhung vom Januar weiterreichen. Allerdings könnte dies dann der Scheitelpunkt sein. Die Inflation sollte im zweiten Quartal wieder zurückgehen“. Seine Begründung: Anhaltende Überkapazitäten, schwache Konjunkturerholung, Lohnzurückhaltung, Preiswettbewerb und limitierte Konsumausgaben.

Andrew Sentance, ein Mitglied des Monetary Policy Committee (MPC) – das Pendant zum EZB-Rat und dem Federal Open Market Commitee der amerikanischen Fed – ist in dieser Hinsicht skeptischer. Da sich der starke Anstieg der Inflationsraten im Dezember und Januar nicht nur durch die Mehrwertsteueranpassung erklären lassen, hält er ein schnelles Anspringen der britischen Wirtschaft für möglich. Dann müsse man die Leitzinsen gegebenenfalls rasch anheben. Aktuelles Niveau: 0,5%.

In der letzten großen Inflationsphase von Mitte der 70er-Jahre bis Anfang der Achtziger wurden in Großbritannien Preissteigerungsraten von teilweise über 22 Prozent gemessen.

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