Donnerstag,28.März 2024
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Investment-Tipp Kurantmünzen: Geld aus Großvaters Zeiten

Moderne Goldmünzen und Goldbarren sind die klassische Form der Goldanlage. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, in historische Umlaufmünzen, sogenannte Kurantmünzen, zu investieren.

Reichs-Goldmünzen (Foto: ESG - Edelmetall-Service GmbH & Co.)

Von Dominik Lochman, ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG

Um sein Geld langfristig zu investieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Immobilien, Aktien, Fonds und Gold gehören zu den am häufigsten genutzten Anlageformen. Vor allem Gold in physischer Form erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Zunächst denken Anleger dabei an Goldbarren, Tafelbarren oder klassische Anlagemünzen wie beispielsweise den Krügerrand oder den Wiener Philharmoniker. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, in historische Umlaufmünzen, sogenannte Kurantmünzen, zu investieren.

Kurantmünzen im Überblick

Abgeleitet von dem französischen Wort „courant“ für „laufend“, beschreibt der Begriff historische Umlaufmünzen, die früher als offizielle Währung kursierten. Um sie strapazierfähiger zu gestalten und dadurch als viel genutztes Bezahlmittel einsetzen zu können, beträgt der Feingehalt im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagemünzen nicht 999,9/1000, sondern 900/1000 oder 916/1000. Bei solchen Prägungen liegt der Kaufpreis in der Regel sehr nahe an dem aktuellen Edelmetallpreis. Und sofern Gewicht und Prägebild innerhalb der Toleranz liegen, spielen Zustand und Prägequalität eine dem Goldwert untergeordnete Rolle. Wenngleich Kurantmünzen nur noch in begrenzter Zahl kursieren, sind sie für Anleger am Markt erstaunlich gut verfügbar. Außerdem entfällt bei historischen Umlaufmünzen aus Gold seit 1993 in Deutschland und seit 2003 sogar europaweit die Mehrwertsteuer –vorausgesetzt, die Münzen weisen einen Feingehalt von mindestens 900/1000 auf und wurden nicht vor dem Jahr 1800 geprägt. Jedoch erwartet der Fiskus, dass sie als offizielles Bezahlmittel anerkannt sind oder waren. Als weitere Bedingung gilt, dass der Ankaufpreis nicht mehr als 80 Prozent über dem aktuellen Marktwert für die entsprechende Menge Gold liegt. Aufgrund ihres geringen Aufgeldes eignen Kurantmünzen sich für Goldanleger als Alternative zu neu geprägten Anlagemünzen oder Goldbarren. Besonders beliebt sind beispielsweise die alten deutschen 20-Mark-Reichsgoldmünzen, die französischen Goldfrancs oder britische Sovereigns. Vorwiegend für Kleinanleger lohnt sich die Investition, da sich im Gegensatz zu großen Goldbarren auch kleinere Gewichtsmengen erwerben lassen.

Deutschland: Die 20-Mark-Reichsgoldmünze

Seit 1871 galten Reichsgoldmünzen (Abbildung oben) als Hauptwährung des gesamten deutschen Kaiserreichs. Abgebildet waren jeweils das Reichswappen sowie der Herrscher des jeweiligen Herzogtums. Besonders die 20-Mark-Reichsgoldmünze erfreut sich bei Anlegern großer Beliebtheit, da sie durch das Überstehen zweier Weltkriege historischen Charme besitzt. Durch die Verwendung einer 900er-Goldlegierung mit 10 Prozent Kupferzugabe zeichnen sich diese Umlaufmünzen zudem als ausgesprochen robust aus: Bei einem Goldgehalt von ungefähr 7,16 Gramm wiegt eine Münze 7,96 Gramm. Darüber hinaus steht die 20-Mark-Reichsgoldmünze bis heute gut erhalten und in großer Menge für Investoren zur Verfügung und lässt sich nahe dem aktuellen Goldpreis an- und verkaufen.

Frankreich: Die Goldfrancs

Goldmünzen galten in Frankreich als gängiges Bezahlmittel. Vor allem die 20 Francs mit Prägebild Napoleon, Marianne/Coq oder Stehender Engel sowie zahlreichen anderen Motiven befinden sich immer noch in großer Stückzahl im Umlauf. Aufgrund ihrer robusten 900er-Goldlegierung stellen sie bis heute beliebte Kurantmünzen dar. Je nach Prägejahr variieren dabei die zugelassenen Gewichtstoleranzen. Modernere Goldfrancs besitzen einen geringeren Spielraum als ältere Versionen.

Goldmünzen 20 Francs
Goldmünzen 20 Francs (Foto: ESG Edelmetall-Service GmbH & Co.)

Großbritannien: Der Sovereign

Im 19. sowie Anfang des 20. Jahrhunderts war der Sovereign ein klassisches Goldzahlungsmittel des britischen Commonwealth. Mit dem Ende des Goldstandards verschwand die Münze jedoch aus dem Zahlungsverkehr. Erstmalig wurde die Goldmünze in ihrer genormten Größe, dem 22-Karat-Feingoldinhalt und dem konstanten Gewicht von einem halben sowie einem Pfund unter dem englischen König George III. im Jahre 1817 in London geprägt. Auf dem Avers der Münze bilden sich die in der Zeit des Prägejahrs herrschenden Königinnen und Könige ab. Aufgrund der ehemaligen Größe des britischen Königreiches wurde die Münze in so hoher Stückzahl geprägt, dass sie sich noch heute weltweit bei Anlegern großer Beliebtheit erfreut und sich ebenfalls nahe des reinen Goldwertes an- und verkaufen lässt.

Dominik Lochmann ist Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG. Die ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG mit Sitz in Rheinstetten und die Tochtergesellschaft ESG Edelmetall-Service GmbH in Schänis (nahe Zürich) recyceln seit vielen Jahren europaweit edelmetallhaltiges Scheidgut der Schmuck-, Elektronik-, Galvanik- und Dentalindustrie. Als Handels- und Recyclingunternehmen ist die ESG ist für edelmetallverarbeitende Unternehmen sowie im Bereich des privaten Edelmetallankaufs und -verkaufs tätig.

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar. Literatur-Tipp zum Thema: Historisches Gold als Geldanlage

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12 Kommentare

  1. Kurantmünzen als Goldanlage? Preis besteht immer aus Sammlerwert und Goldwert. Manchmal kann der Sammlerwert um ein vielfaches höher liegen. Hab schon Angst wenn ich meine 15 Rupien 1916 DOA zum Materialwert hergeben muss.

    • @Bix Beiderbecke

      Stimmt. Herr Lochmann hat recht, Reichsgold ist eine spannende Anlagealternative. Nah am Goldpreis befinden sich diese Kurantmünzen aber fast nie. Wir befinden uns da im Bereich der Numismatik und da zählen Erhaltung, Zustand, Jahrgang und Prägestätte.
      Der Goldwert macht bei meinen Münzen regelmäßig nur ein Drittel oder weniger aus.

      • @goldi
        Nehmen Sie 4 fach Dukaten. Ultradünn, nicht zu fälschen und sehr nahe am Goldpreis.
        Sammlermünzen sollten unbeschädigt sein, sonst erhält man nur den Goldpreis.
        Ähnlich bei Briefmarken, da auch nur den Papierpreis.
        Ausserdem gibt es nicht allzuviele Sammler, welche den Sammlerpreis bezahlen wollen. Wo wollen Sie die finden ?
        Bei Ebay ? Sicher nicht.
        Da sollten Sie schon in diesen Kreisen verkehren.

        • „Gelegentlich wurde und wird in der Literatur schon ab 1871
          von „Reichsmark“ gesprochen, und zwar im Sinne einer einheitlich
          im gesamten Deutschen Reich gültigen Mark-Währung,
          was hier jedoch nicht mit der späteren, ab 1924 offiziell
          eingeführten Reichsmark verwechselt werden sollte.

          Der Ausdruck „Goldmark“ entstand erst nach 1914 zur Unterscheidung
          gegenüber der durch Inflation entwerteten Papiermark und war namentlich
          ab 1923 auf Notgeldscheinen mit US-Dollar-Bezug sowie später im
          amtlichen Sprachgebrauch der Weimarer Republik gebräuchlich.

          Bis heute ist der Begriff besonders bei Grundstücks- und
          Vermögensangelegenheiten üblich, die zeitliche Bezüge vor dem
          Datum 4. August 1914 haben. “

          – AUS:

          https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Goldmark

          ——————————————————————
          „!!!! 1914 war das letzte Jahr, in dem die Baupreise in
          Deutschland stabil waren !!!!

          und die Währung noch durch Goldreserven gedeckt war.
          Durch die darauf folgende Hyperinflation schossen die Baupreise in
          die Höhe. Aus diesem Grund legte die Versicherungswirtschaft den
          Wert 1914 zur Ermittlung eines Gebäudeversicherungswertes fest.

          Der Wert 1914 bestimmt die Summe, die ein Gebäude im Jahr 1914
          in Goldmark gekostet hätte. Versicherungen nutzen den Wert,
          um den Wiederaufbauwert eines Objektes zu bestimmen.
          Kommt es zu einem Schadenfall, kann das Gebäude auf
          dieser Basis wiederhergestellt werden.

          !!!! Dieses Verfahren stellt die Anpassung der Versicherungssumme
          an das aktuelle Kostenniveau sicher !!!!.“

          – AUS:

          https://www.verivox.de/wohngebaeudeversicherung/themen/wert-1914/

          ————————————————-

          HIER GIBT ES NUR EINE FESTE KONSTANTE: GOLD

          https://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/wert-1914

          https://www.finanzen.de/gebaeudeversicherung

    • REICHSBANKNOTE
      EIN TAUSEND MARK
      ZAHLT DIE REICHSBANKHAUPTKASSE IN BERLIN
      !!!! OHNE LEGITIMATIONSÜBERPRÜFUNG !!!!
      DEM EINLIEFERER DIESER BANKNOTE

      —————————

      – so sah der lagerschein für gold aus:

      https://ikmk.smb.museum/object?id=18218033

      ——————————————–
      „Kaufwert der Reichsmark um 1910

      Hallo an alle die ihr Euch auskennt,
      wir haben im Schrank einer Tante einen ganzen Stoss 1000 Mark Scheine
      die 1910 in Berlin von der Reichsbankhauptkasse gedruckt wurden, gefunden.

      Ich hätte gerne gewusst was man damals für 1000 Reichsmark kaufen konnte.“

      (……………………………….)

      „Hättest du aber diese 5000 Reichsmark damals in Gold 20 Markstücke
      anstatt Papiergeld getauscht,wären es 250 Goldstücke gewesen.
      Jedes hat ca 7 Gramm Feingold= 1,750kg Feingold.
      So wäre der Goldwert heute knapp 60000 Euro.“

      – AUS:
      https://www.muenzauktion.info/forum/show_id.php?forum=Muenzauktion&id=43729

      ———————————–

      – diese banknoten gab es dann aber auch noch in der inflationszeit,

      … da stand immer noch das gleiche geschrieben drauf.

      – ich denke ab 1910 war schluss mit gold.
      ——————————–

      „Das Währungsregime des Goldstandards hatte sich weltweit um das Jahr 1870
      herum durchgesetzt und war ab 1880 in den Industriestaaten das anerkannte
      System geworden. Mit der vermehrten Nutzung von Banknoten und Giralgeld
      entfernte sich die Geldmenge bereits Ende des 19. Jahrhunderts mehr und
      mehr vom reinen Goldstandard in Richtung auf ein Proportionalsystem.
      Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Einlösungspflicht von Banknoten
      in Gold von vielen Staaten ausgesetzt, so dass der Goldstandard in den Jahren
      ab 1914 praktisch aufgehoben war“

      – AUS:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Goldstandard

  2. Eigentlich sind es bei den 20 RM Goldmünzen nur die von Preußen, die nahe am Goldpreis zu erwerben sind. Manche bewegen sich im fünfstelligen Bereich.

  3. @Goldi Das kann man so allgemein nicht sagen es kommt auf die Jahrgänge an.Beim Sovereign gibt es ne Menge Jahrgänge die fast zum Metallwert als Massenware verscherbelt werden.Die Händler haben die unsortiert im Fach liegen und verkaufen zum Metallpreis mehrere auf einmal.Die Tscherwonetz der siebziger Jahre gibt es meisst auch zum Metallwert.Die Goldfrancs gibt es schon fast unter dem Metallwert.

    • @materialist

      Ja, natürlich, ich bin ein wenig zu sehr von meinen Vorlieben ausgegangen. Und das sind 10 und 20 Mark Reichsgoldmünzen (die 5er sind leider zu oft Nachprägungen). Seltene Exemplare sind verrückt teuer.
      Indian Heads finde ich übrigens auch toll.

      • @Goldi Mit einer 20RM fing es bei mir an für 72.50 Euro bei eBay ersteigert.Von den 20 RM hab ich alle Jahrgaenge nur Preußen.Ein paar 1871,1888, und 1913 hatten auch ziemliche Aufpreise.Dann gab es ja auch eien Jahrgang welchen es nur in HAMBURGER Variante gab weiss aber nicht mehr welcher.Die 10RM find ich auch ganz gut habe aber keine.

  4. Nach Airbus Aktienabsturz steigt die heute un 2 Euro.
    Die korrupte Finanzpresse berichtet,es winkt ein Grossauftrag der Bundeswehr.
    Nur, da winkt nichts, es sind Fake News um Käufer zu locken und Mintags abzukassieren.

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