Mittwoch,24.April 2024
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Nigel Farage zur Euro-Rettung: „Ihr habt den Schuss nicht gehört!“

Nigel Farage ist Vorsitzender der United Kingdom Independence Party und (kritisches) Mitglied des Europäischen Parlaments.

Der britische Europa-Abgeordnete Nigel Farage ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. In einer kürzlichen Wortmeldung vor dem Europäischen Parlament zieht er in Sachen Euro-Rettung Parallelen zu einer britischen Comedy-Show.

„Sie sind zurück, Mr. Van Rompuy, für weitere zweieinhalb Jahre. Kein Zweifel, als Belohnung für ihren großen Erfolg“, beginnt Nigel Farage seine Ansprache mit dem typisch britischen Sarkasmus. Der Belgier Van Rompuy war Anfang März in seinem Amt als EU-Ratspräsident bestätigt worden. Ihm widmete Farage vergangene Woche seine Rede zur Griechenland-Rettung.

Vielleicht habe er das Ganze ja falsch verstanden, so Farage. Van Rompuy habe darüber gesprochen, wie positiv die letzte Ratssitzung verlaufen sei, dass man den Wendepunkt in der Euro-Krise erreicht habe. „Ich war im Begriff, das zu glauben“, meint der Brite. Doch dann habe er festgestellt, dass man das „D“-Wort nicht genannt habe. „D“ steht für Default oder Zahlungsausfall, Pleite, Staatsbankrott.

„Aber das darf man nicht aussprechen. Wir tun so, als wäre da kein Zahlungsausfall gewesen. Dennoch wissen wir, dass es letzte Woche in Griechenland einen gab. Es war ein ganz bedeutender Kreditausfall“, erklärt Farage.

Die Situation erinnere ihn an einen britischen Comedy-Klassiker: „Carry On Up The Khyber“ (deutsch: „Alles unter Kontrolle – keiner blickt durch“). Auch dort scheint es so, als hätten die Verantwortlichen im wahrsten Sinne des Wortes den Schuss nicht gehört. Die politischen Führer sitzen am Tisch und genießen ihr Essen, während um sie herum die Granaten einschlagen.

„Sie sind entschlossen aber wahnsinnig in ihrem Versuch, den Euro weiter am Leben zu erhalten. Und während Sie Ihr Abendessen genießen, fliegen Ihnen die Kugeln nur so um die Ohren“, so Farage.

Und weiter: „Die griechische Jugendarbeitslosigkeit erreichte vergangene Woche 50 Prozent. Das ist in Ordnung. Machen Sie so weiter. Servieren Sie uns die Hauptspeise. Gestern haben 110 Besitzer griechischer Anleihen rechtliche Schritte gegen die Banken und gegen die griechische Regierung eingeleitet. Machen Sie sich keine Sorgen. Machen Sie weiter. Alles wird gut.“

Als Krönung empfindet Farage die Aussage des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble, der kürzlich erklärte, dass  niemand ein drittes Rettungspaket für Griechenland ausschließen könne. „Reichen Sie den Joint weiter. Feiern Sie mit“, so Farages süffisanter Kommentar.

„Warum geschieht das?“, fragt der Brite. Das sei es, was die Menschen in Europa interessiere. „Wurde das getan, um Griechenland zu helfen? Nein! Damit kreuzigt man Griechenland. Es wurde getan, um ein gescheitertes Projekt zu vertuschen. Weil Sie wissen, wenn Griechenland geht, werden andere folgen.“

Am Ende seiner Rede spricht Farage noch den EU-Kommissions-Präsidenten an: „Mr. Barroso, wenn Führer erklären, dass politische Entscheidungen nicht umkehrbar sind, dann lehrt uns die Vergangenheit folgendes: Immer wird am Ende der Beweis erbracht, dass sie damit falsch lagen.“

Ein Internet-Autor hat die Rede Farages mit Bildern aus dem Comedy-Klassiker in einem YouTube-Video verknüpft:

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2 Kommentare

  1. Diese dreckigen Ratten versuchen einem alles zu nehmen was man über Jahrzehnte lang aufgebaut hat. Die meisten Bürger vertrauen natürlich diesen korrupten Politikern und lesen jeden tag brav die manipulierten Zeitungen. Es wird nicht mehr lange dauern und die Menschen werden in der EU Zone enteignet. Leute die gold und silber besitzen werden als kriminelle abgestempelt. Alles ist lange geplant und nichts passiert hier aus zufall. Zypern war nur der testlauf. Man muss endlich diesen kriminellen Machenschaften das Handwerk legen.

  2. Oha!
    Der kommentierte Beitrag ist ja schon 5 Wochen alt, sollte aber inhaltlich immer noch stimmen; hat sich hier etwa 5 Wochen lang eine unübersehbare Wut angesammelt?

    Im übrigen können die EU-Politiker doch locker darauf hinweisen, daß sie die EU-Bürger (die diese völlig überbezahlten, doppelverdienenden EU-Bürokraten nicht einmal „demokratisch“ wählen durften) wiederholt gewarnt haben- das letzte Mal im Februar 2013:
    J.C. Juncker sagte vor laufender Kamera Anfang dieses Jahres:

    „Wenn es ernst wird, muss man lügen. … Wie beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein große Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt – bis es kein Zurück gibt.“

    Und die Lage ist schon ein paar Jahre ernst, und offensichtlich ist die Euro-Krise doch noch nicht vorbei (Senor Barroso: „Die Euro-Krise ist überstanden…“).

    Aber wer ist „Man“ im letzten Satz Ihres Kommentars?: der Wahltag ist Zahltag, und bis dahin müssen Sie selbst durch geeignete Maßnahmen dafür sorgen, daß unsere Politiker Ihr teuer Erspartes nicht …“wegzypern“.

    (der Bayern-Boß hat vielleicht aus reiner „Notwehr“ gehandelt, aber offensichtlich die falsche Anlageform gewählt).

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