Die Zentralbank Österreichs hat Informationen zu den heimischen Goldreserven und den damit verbundenen Verleihgeschäften preisgegeben.
Die offiziellen Goldbestände Österreich werden seit vielen Jahren unverändert mit 280 Tonnen beziffert. Nachdem die Diskussion über Verbleib und Prüfung der deutschen Goldbestände international die Runde machte, hakten nun auch österreichische Politiker bei ihrer Zentralbank nach.
Auf eine Parlaments-Anfrage hin machte jetzt auch die Österreichische Zentralbank (OeNB) Angaben zu den Lagerorten ihrer Goldreserven. Demnach befinden sich 224,4 Tonnen österreichisches Gold in Großbritannien (80 Prozent der Reserven). 6,9 Tonnen (3 Prozent) sollen in der Schweiz lagern. 48,7 Tonnen (rund 17 Prozent) werden im Heimatland, in der Austrian Mint (Münze Österreich) in Wien aufbewahrt.
OeNB-Gouverneur Wolfgang Duchatczek machte auch Angaben über Gold-Leasinggeschäfte. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre habe die OeNB 300 Millionen Euro mit dem Goldverleih eingenommen. Wie ist diese Summe einzuordnen?
Die internationalen Gold Leasing Rates haben sich seit 2002 zwischen -0,5 Prozent und 1,5 Prozent bewegt. Nur unmittelbar nach der Lehmann-Pleite stiegen die Leasing-Zinsen für kurze Zeit steil auf bis zu 3 Prozent an. Aktuell gibt es 0,38 Prozent Rendite, wenn man das Gold für ein Jahr verleiht. Für den Zeitraum von ein bis drei Monaten sind die Lease Rates negativ (-0,11 % bzw. -0,08 %).
Die 280 Tonnen österreichischen Goldes entsprechen rund 9 Millionen Unzen Gold und sind derzeit bei einem Kurs von 1.350 Euro pro Feinunze etwa 12 Milliarden Euro wert. Würde die OeNB das Gold für ein Jahr verleasen, so erzielte sie bei 0,38 Prozent Rendite knapp 46,2 Millionen Euro.
Goldreporter
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