Donnerstag,28.März 2024
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The Royal Mint meldet bestes Geschäftsjahr seit 1100 Jahren

Die Royal Mint ist Hersteller der Britannia-Anlagemünze (Gold und Silber)
Britannia-Silberunze: Die Münzen waren vor allem in den USA beliebt (Foto: The Royal Mint)

Die britische Münzprägeanstalt hat im vergangenen Geschäftsjahr 4,4 Milliarden Münzen verkauft und ein Rekordergebnis erzielt.

Die staatlich-britische Prägeanstalt The Royal Mint hat ihr Geschäftsergebnis für das letzte Fiskaljahr bekanntgegeben, dass vergangenen März endete. Eigenen Angaben zufolge war es das profitabelste Jahr in der 1.100 Jahre (!) alten Geschichte des Unternehmens. Die Londoner Prägestätte existiert bereits seit dem Jahr 886.

Das Betriebsergebnis der Royal Mint stieg gegenüber Vorjahr um ein Fünftel auf 13,1 Millionen Pfund (15,6 Mio. Euro). 4,4 Milliarden Münzen wurden in rund 40 Länder verkauft, heißt es laut Financial Times. Das Unternehmen stellt auch britische Umlaufmünzen her.

Silbermünzen habe man besonders gut in den USA verkauft. Sicher kein Wunder, denn die amerikanische U.S. Mint war in Sachen Silbermünzen seit Januar nicht mehr voll lieferfähig.

2014 startete die Royal Mint mit einer neuen Onlinehandelsplattform mit Lagergeschäft für Privatkunden. Die Abteilung Anlagegold wies mit 185,6 Millionen Pfund (220 Mio. Euro) 64 Prozent höhere Umsätze aus als im Vorjahr. Mit dazu beigetragen haben die Unsicherheiten im Zuge des EU-Referendums. Laut Firmenchef Adam Lawrence ergab sich dadurch ein kurzzeitiger Absatzsprung.

The Royal Mint bietet unter anderem die Britannia-Anlagemünzen sowie die international beliebten und stark verbreiteten Sovereign-Goldmünzen her. Diese gelten in Großbritannien als Zahlungsmittel und sind dort von der Kapitalertragssteuer befreit.

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61 Kommentare

  1. @KK
    US-Analysten sind der Meinung, daß es schlagartig zu Panik-Verkäufen kommt, sobald der DB-Aktienkurs unter $10,- in den einstelligen Kurswert fallen sollte.

    Ob die 8,- € dann noch gut investiert sind, ist fraglich: ich würde eher 1/4 Unze Silber kaufen, falls sie dann noch für 8,-€ zu bekommen ist.

  2. Die zukünftigen Silbermünzen werden nicht mehr rund sein sondern oval, damit die Segelohren von Prinz Charles originalgetreu abgebildet werden können.

  3. Für die Charttechnik-Esoteriker: Gold scheint eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation erfolgreich abgeschlossen zu haben, jawoll!!!
    http://www.bing.com/news/apiclick.aspx?ref=BDIGeneric&aid=5021FF6D1971DEF2E613F5DAD265192472D38E86&tid=6B2CC61F30CC4339BB0B6E88F67A86E9&url=http%3a%2f%2fwww.handelsblatt.com%2finput%2fhsbc%2fproduktinfos%2fgold-buendelt-kraefte-so-koennte-es-nun-weiter-gehen%2fv_microsite%2f13932560.html&c=18277405949286845831&mkt=de-de
    Immerhin: Nun gibt es ein Anschlusspotential von 260$! Puh, Glück gehabt…

    • @Thanatos
      Die Charts sind saugefährlich. Der Preis hat über die Zeit viele wechselnde Einflussfaktoren, dadurch sind Preise nur eingeschränkt vergleichbar.
      Die Fundi-Daten sind dagegen hochaktuell, wie etwa die seit 2009 höchsten cost of carry (http://seekingalpha.com/article/3991893-golds-gotten-pricey). Vor diesem Hintergrund kann es ja zum Breakout kommen jedoch wird dieser vom längerfristigen Gold nicht gehalten muss also wieder runtergehen.

  4. @KK
    Das sind ja echte 54 BILLIONEN €URO an DERIVATEN, die im Dukaten-Keller der DB ‚gären‘ – weder die BuBa noch die EZB kann die DB retten – vor allem dann nicht, wenn die Banken-Dominosteine Europa-weit zu fallen beginnen.

    Die Frage ist berechtigt: „WER soll das bezahlen,
    WER hat soviel Geld?
    WER hat soviel Pinkepinke,-
    WER hat das bestellt?“

    So, und jetzt alle zusammen:…WER soll…

  5. Die Ergebnisse des 2-tägigen FED-FOMC-Meetings werden heute um ‚7pm BST‘ bekanntgegeben, d.h. „British Summer Time“ 19:00 Uhr = 18:00 Uhr unserer Zeit.

    Es gibt keine Pressekonferenz, sondern nur „Blablabla“ vom Protokoll.

    Man achte ab 18:00 Uhr auf die EM- und Aktienkurse – da dürfte heftige Bewegung herrschen.

    Spezieller Tipp für @Radi: möglichst noch vor dem Termin einkaufen,- hinterher wir’s wieder teurer.

    • Sorry,- Korrektur wegen Sommerzeit: nicht um 18:00 Uhr, sondern um 20:00 Uhr
      dürfen wir dem Ergebnis lauschen.
      (ich korrigiere lieber selbst, bevor der Shitstorm über mir zusammenbricht…)

  6. Schlechte Nachrichten für „Hellary Clinton-Fans“: das US-Finanzministerium (IRS, Internal Revenue Service) ermittelt wegen Verdacht des Steuerbetrugs gegen die „Clinton Foundation“ – und das genau zu Beginn des US-Wahlkampfes, nachdem Trump und Clinton von ihren Parteien als Kandidaten bestätigt wurden.

    Die Anklage-Schrift trägt das Datum 15.7.2016; vom Timing her geht diese Runde an den Konkurrenten Trump und Wikileaks.

    Damit dürften die Chancen von „Hellary“, als erste Frau (und Ehrenbürgerin der Insel Lesbos) in’s (noch) Schwarze Haus einzuziehen, weiter abnehmen.

    Die Chancen des „Friseur-Schrecken“ und Milliardärs Trump, seinen eigenen VIP-Friseur im White House unterzubringen, steigen weiter.

    • @Meckerer

      …ja, diese Runde geht an hairy Trump und Wikileaks und an die russischen Hacker!

  7. @Kunta , ist immer die beste Lösung ! Man muß selbst nur höllisch aufpassen und viel Glück haben !

  8. Heute 20:00 MEZ wird es wieder spannend wie „watchdog“ schon geschrieben hat.

    ich erwarte einen Kursanstieg bei Gold u. Silber denn die Zinsen werden nicht angehoben.

    man lässt sich eine Option für September offen wobei diese auch nur eine „Taktik“ ist, denn große Zinssprünge von 1 % u. mehr sind nie wieder drin. Es ist eine Taktik um einfach auf Zeit zu spielen…

    bis letztlich der letzte Honk begriffen hat, dass es alles eine reine Verarsche war!

    • @Thanatos

      Morgen wird es wieder heißen, für den nächsten Termin erwarte man eine Zinserhöhung.

        • @Thanatos
          Bei GS sind 30% Chance auf Zinserhöhung im Sep und 40% Chance darauf im Dez also 70% Chance in 2016 … boa ey unglaublich !!! Abgesehen von diesen Rechenkünsten … u.a. bei der Mega-Bondblase … würd‘ ich eher 0,7 % sagen ;))

  9. Na, ja! Die Reaktionen der Märkte halten sich in Grenzen. Große Überraschungen waren ja auch nicht zu erwarten, inklusive der Kommentare zu der Zinsentwicklung. Allesamt Routine. Interessanter wird der Freitag. Mal sehen was der Banken Stresstest so bringt?

    • Die mussten zuerst wohl den „Schock“ verarbeiten, oder sich die Finger aufwärmen ;-) die Reaktion sieht doch unterdessen ganz passabel aus:

      Gold fast 1340$/oz
      Silber um die 20.4$/oz

      • @Schleifstein

        Ja, das ist erstaunlich. Das die Reaktion so spät erfolgt, hätte ich nicht gedacht. Vielleicht ist dem einen oder anderen jetzt aufgefallen, das es wegen der US Wahl jetzt gar keine Erhöhung mehr geben wird?

  10. ja ich bin gespannt was der morgige Freitag so bringen wird. Kann eigentlich nur aufwärts gehen für Gold u. Silber im Moment. Die nächste Woche denke ich auf jeden Fall noch….

    Bis ca. Anfang spätestens Mitte August dann werden wir die Medien wieder trommeln hören – da ja die nächste Zinsentscheidung für September vor der Türe steht.

    Hier werden wir dann nochmal schöne Kaufpreise für Gold u. Silber bekommen.

    Sollte die FED dann wieder bluffen dann geht’s Richtung 1400 $ u. mehr bei Gold. Silber sehe ich dann bei 23-25 $.

    • @fs
      Morgen ist Option expiry. Könnte die shorties wieder mal unter Druck bringen.
      Jedenfalls wird morgen der Chart interessant.

    • Soviel steht fest, ich verkauft nix. Wenn es wider erwarten noch mal fallen sollte, dann werde ich nochmal kräftig nachkaufen. Ich kleinen Schwankungen halte ich locker aus. Fallen wird EM voraussichtlich erst mal nicht, dafür gibt es einfach zuviel Brandherde.

  11. Heute bei ntv im Tickerstreifen: nächste Zinserhöhung schon im September.
    Das klingt nach sehr eilig , wobei den Versprechungen nach, müsste es in diesem Jahr schon mindestens zwei gegeben haben. Ein Trauerspiel wie die Sippe versucht verbal die Finanzwelt zu beeindrucken. Heisse Luft nichts dahinter.
    Laute Hinweise auf den getürkten Arbeitsmarkt als Begründung für die angebliche Zinserhöhung. Jämmerlich. Der Goldpreis möge die Priester bestrafen.

  12. Die Fortsetzung der zügigen Zinserhöhungs-Politik der FED (Zitat GS)macht sich doch noch deutlich bemerkbar.(Pt fast 4% plus)

  13. es ist alles nur noch ein Spiel auf Zeit.

    Ich verstehe nur nicht warum die Leute nicht kapieren das es keine Zinssprünge von 1% u. mehr in Zukunft geben wird?!

    Ist die Menschheit wirklich schon so verblödet um zu glauben das wir bald wieder rosige Zinszeiten erleben werden?

    Die meisten Leute sind eh schon total verblödet von Medien u. co. siehe aktuell Pokemon. Lassen sich sogar freiwillig auf Schritt u. Tritt überwachen.

    Jeder Neandertaler hatte mehr Hirn als mancher Mensch heutzutage.

    • Leute , i versteh bis heut net -wenn die FED – Bankenvereinigung die Zinsen wieder net erhöht – was das denen bringt ? Die schneiden sich ja eigentli ihre – bis vor einigen Jahren -soo guten Zinseinkünfte selber ab . Auch wenn´s jetzt die Sparer in andere Papiere locken ( Aktien zB. ) , was bringt das den Banken ?
      Die Depotgebühren machen das Kraut ja wirklich a net fett . Oder es geht nimma anders . Wenn´se de Zinsen erhöhen isses schnell aus und wenn sie´s runten lassen , können´s des Falschspiel noch a bisserle weiter spielen .
      Vielleicht wollen´s aber deshalb die Leut in die Aktien reinlocken , um Volksvermögen zu vernichten ? Bringt aber den Banken ja auch nix .
      Jo ois Bäuerin denkt man da anders . Mia meassn zruck zum bewährten , tausendjährigen TAUSCHHANDEL !!! Is aber net soo bequem .

      • @Resl
        Leute wie wir können das nicht verstehen, weil wir gewohnt sind rational zu wirtschaften.
        Aber so wie ich das verstanden habe, können die die Zinsen gar nicht anheben. Zum einen würde das einen Kapitalfluss in den Dollar bewirken (überall sonst sind die Zinsen ja bei, oder unter Null). Das würde andere Währungen abwerten, und den Dollar aufwerten, was für viele Länder (zB. die Schwellenländer) die Zahlung ihrer Schulden unmöglich macht – im Gegenteil, die Schulden würden sich vervielfachen.
        Zum anderen, auch die Staatsverschuldung der USA selbst würde noch schneller steigen als sowieso schon.
        Also, eine Zinsanhebung wäre nur ein weiterer Schritt in Richtung Bankrotterklärung. Deshalb wird sie auch nicht kommen, nicht jetzt und auch nicht nach der Wahl. Denn auch Trump kann daran nichts ändern.

      • @Resl

        Das kann keiner mehr verstehen, weil es zu spät ist. Die Notenbanken befinden sich in einem existenziellen Dilemma. Erhöhen sie die Zinsen, bringen sie das Schuldgeldsystem zum Einsturz. Senken sie sie auf Null oder in den Negativbereich halten sie dieses Schneeballsystem noch eine Weile über Wasser. Ein reines Spiel auf Zeit. Ganz richtig, Resl.
        Das eigentliche Momentum des Finanzkapitalismus, welches auf dem Zins beruht, also darauf, das Geld bzw. Kapital „teuer“ und knapp ist, ist komplett ausgehebelt. Zum Beispiel explodieren zur Zeit die Bodenpreise in den Großstädten, es werden Mondpreise gezahlt und es ist dafür Geld in jeder beliebigen Menge vorhanden.
        Das kann und wird nicht gut gehen. Aber man muss verstehen, dass die Notenbanken keine Alternativen mehr haben.

  14. @kosto

    Sieht ganz danach aus: Aktuell ist er auf dem Weg zur 1340. Heute Nacht wird es wieder einen (moderaten) Rücksetzer geben.
    Der Rest der Woche (Bank of Japan, Bankenstresstest) bringt die Entscheidung, mit welcher Laune wir ins Wochenende gehen können.

  15. @Thanatos

    Und wie Toto erinnert, ist morgen Option expiry. Ich möchte keine Hoffnungen streuen, aber nach der geplatzten Zinserhöhung plus all die erwähnten Aspekte, könnte der Do. und Fr. heftig ausfallen. Das Kartenhaus wackelt ordentlich und bekommt Schläge von allen möglichen Seiten. So schnell kann man gar nicht qucken um es im Blick zu behalten und verarbeiten:
    -Türkei, geopolitische Spannungen Richtung uz a und mögliche Annäherung zu Russland
    Habe heute gelesen, die uz a verdächtigen offiziell die Russen für Hackerangriffe und somit für das Beeinflussen der Präsidentenwahl ,( das ist schon frech )
    -die Terrorakte seitens der Flüchtlinge
    -Banken im Stress
    ach , ich lasse das Aufzählen, weiss jeder was abläuft.

    • @kosto

      Ja, die Krisensymptome häufen sich drastisch! Merkwürdig nur, wie wenig die lieben Zeitgenossen davon mitbekommen, bei den meisten herrscht business as usual. WIR wissen, was abläuft, doch was wir meinen zu wissen, muss auch vermittelbar sein. Da sollten wir habituell und emotional anschlussfähig bleiben…
      Kosto, wurde mir nicht ganz klar, was ist denn frech, die Verdächtigung oder das Hacken selber? Die Lage verkompliziert sich aber auch immer mehr:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-fordert-russland-zum-e-mail-hack-auf-a-1105053.html

      • Thanatos

        Nachdem sich Hr. Steinbrück gerade in ein Aufsichtskuratorium zurückgezogen hat kann Merkel nur noch mit Hr. Schäuble alle Jahre wieder vor die Presse treten und den deutschen Deppen erzählen das ihre Spareinlagen sicher sind , so sicher wie auf den Einlagensicherungsfonds kein Rechtsanspruch besteht… Viva la Germany

  16. @ Kosto:von wegen Kartenhaus wackelt ,Mutti wird uns morgen schon erzählen wie toll die Welt ist,da habe ich gar keine Sorgen.

  17. KuntaKinte

    Eher wird die Commerzbank vertaatlicht u, die Deutsche Bank halbiert …
    Hypo Real Estate lässt grüßen ..

  18. Kurzfassung zum Kampf um Bretton Woods

    Brexit u. Bretton Woods haben gemeinsame historischen Gründe .
    ..
    1945 galt als die Hauptsorge der Briten die Frage, wie das Kolonialreich angesichts der während des Krieges aufgelaufenen immensen Auslandsverschuldung und aufgebrauchten Goldvorräte zu erhalten sei.

    Die Amerikaner wollten die Briten u. Deutschen geopolitisch neutralisieren und gaben sich mit Morgenthau u. Marshallplan erst mal großzügig spendabel , aber Harry Dexter White der eigentliche Strippenziehr in Roosevelts Finanzministerium , hatten jedoch ganz andere Pläne. Harry Dexter White ging es darum, die USA als die neue Hegemonialmacht zu etablieren und dazu, so erkannte White klar, war eine zentrale Rolle des US-Dollar im künftigen Weltwährungssystem unabdingbar. White war außerdem der Überzeugung, dass eine strikte Anbindung des Dollars an Gold nötig sei, um das internationale Vertrauen in eine national emittierte Währung zu sichern. Der US-Dollar sollte in den Augen der Welt „so gut wie Gold“ sein und so weltweit als Zahlungs- und Reservemedium Gold und Silber bei den beteiligten Ländern als Währungsanker ersetzen. Während somit die Welt dollarisiert werden sollte und der US-Dollar Gold ersetzen sollte, würden die USA selbst über den dem Dollarumlauf entsprechenden Goldbestand verfügen. Harry Dexter White ging bei den Verhandlungen zu Bretton Woods in voller Überzeugung davon aus, dass derjenige, welcher über das Gold verfügt, auch die Regeln bestimmt.( Kissinger- Doktrin :Wer Öl und Gold beherrscht kontrolliert die Welt)

    E.Keynes hingegen war ein erklärter Gegner der Anbindung einer Währung an Gold. Ihm blieb auch gar nichts anderes übrig, denn Großbritannien hatte bereits in den ersten Kriegsjahren, als das „cash and carry“ Prinzip für Importe aus den USA galt, seine Goldreserven fast vollständig aufgebraucht.
    Der zentrale Gegensatz zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich, der alle anderen Fragen dominierte, bestand darin, dass die USA als Gläubigerland und Großbritannien als Schuldnerland am Verhandlungstisch saßen. Für Großbritannien stand nicht nur der Erhalt des Commonwealth auf dem Spiel, sondern die eigene Existenz. Ein Überleben des Landes ohne neue Kredite seitens der USA war unmöglich. Das wusste White, und er nutzte es unerbittlich aus, um den Engländern die Zustimmung zu seinem Plan abzuringen.

    Die USA hatten ab 1941 die Kriegshilfe für England und den anderen Alliierten im Rahmen des so genannten „Lent-Lease Act“ gewährt. Dies bedeutete, dass die dem Empfängerland gewährten Sachleistungen (hauptsächlich Militärgüter und Nahrungsmittel) nur leihweise zur Verfügung gestellt wurden. In den letzten Kriegsjahren war deutlich geworden, dass Großbritannien darüber hinaus immer mehr auch Dollarkredite benötigte. Es kam zu einer steigenden Auslandsverschuldung Englands nicht nur gegenüber den USA, sondern auch gegenüber den Mitgliedsländern des eigenen Commonwealth.

    Aus Sicht der USA und damit vor allem in der Perspektive von Harry Dexter White war die Bretton Woods Konferenz eine weitere Etappe auf dem Weg, die USA als Hegemon zu etablieren. Der Krieg war ein Mittel, Deutschland und Japan als mögliche Konkurrenten auszuschalten, die Bretton Woods Konferenz diente nun dazu, das Vereinigte Königreich zu neutralisieren. Ein entscheidender Punkt dieser Strategie im Hinblick auf die Rolle Großbritanniens bestand in der Sicht von Harry Dexter White darin, das Commonwealth aufzulösen. White verstand sich ganz im Sinne der kommunistischen Doktrin als „Anti-Imperialist“ und war in diesem Sinne ein Gegner Englands (im Unterschied zum anglophilen Präsidenten).

    Harry Dexter White erkannte klar die Rolle der Währungspolitik als Instrument der Geopolitik. Er verstand, dass die Aufrechterhaltung des britischen Weltreiches eng mit der Rolle des Pfund Sterling als Commonwealth-Währung zusammenhing. Um das britische Weltreich zu stürzen, so der strategische Zentralgedanke von White, würde es darauf ankommen, die Rolle des britischen Pfund Sterling als internationale Währung zum Verschwinden zu bringen.
    Drei Forderungen standen so im Mittelpunkt der amerikanischen Verhandlungsstrategie auf der Konferenz von Bretton Woods: Erstens, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg England die Zollpräferenzen gegenüber seinen Kolonien abschaffen würde; zweitens, dass Großbritannien das britische Pfund voll konvertierbar machen und drittens dass England einen festen Wechselkurs einführen müsse (der absehbar bald zu einer Überbewertung des Pfundes führen würde). Mit der Unterzeichnung des Bretton Woods Vertrages besiegelte Großbritannien seinen Untergang als Weltmacht.

    Die Pläne von White fanden insofern Unterstützung durch den Präsidenten Roosevelt, wie dieser daran interessiert war, das Weltfinanzzentrum nicht nur von England in die USA zu holen, sondern auch von London nach Washington und nicht etwa nach New York zu verlegen. Dem Präsidenten ging es darum, das internationale Finanzsystem unter politische Kontrolle zu bringen. Dazu sollten die auf der Bretton Woods Konferenz gegründeten Organisationen – der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank (IBRD) – ihren Sitz in Washington haben, wo sie bis heute noch residieren.

    Großbritannien wehrte sich verständlicherweise mit Händen und Füßen gegen den Plan von White. So oder so aber raste Großbritannien unaufhaltsam dem Bankrott entgegen. Mit dem Weltreich war es vorbei. England würde nun zu einem Satellitenstaat der USA werden, so wie die Länder in Osteuropa unter die Fuchtel der Sowjetunion fallen würden. Das bleibende Resultat der Bretton Woods Konferenz war die Auflösung des britischen Weltreiches und die bis heute herrschende Dominanz des US-Dollars im internationalen Währungssystem als Grundlage der hegemonialen Rolle der Vereinigten Staaten.
    Sowohl der Internationale Währungsfonds als auch die Weltbank waren faktisch seit ihrer Gründung bis zum Ende der fünfziger Jahre hinein funktionslos. Die für den IWF vorgesehene Rolle wurde in Europa von der 1950 gegründeten Europäischen Zahlungsunion übernommen und die der Weltbank von der Marshallplanhilfe. Zu frei konvertierbaren Währungen, einem zentralen Punkt des Bretton Woods Abkommens, kam es erst ab 1961. Zu diesem Zeitpunkt war es schon absehbar, dass die Vereinigten Staaten nicht mehr imstande sein würden, der vorgesehenen Goldeinlösepflicht des Dollars nachzukommen. 1971 schloss Präsident Nixon das Goldfenster. Das Festkurssystem von Bretton Woods brach faktisch zusammen und wurde 1973 dann auch offiziell abgeschafft.

    Wie es bei bürokratischen Organisationen jedoch üblich ist, sollte der IWF als Organisation weiter bestehen bleiben, um erst 1982 dann wieder mit dem Ausbruch der internationalen Schuldenkrise eine neue Rolle als finanzpolitischer Weltpolizist zu finden. Tatsächlich sollte schon wenige Jahre nach Kriegsende das Ausmaß des englischen Niedergangs deutlich erkennbar werden. Das Pfund Sterling hatte als Weltreservewährung ausgedient und dem US-Dollar Platz gemacht. Ein Land nach dem andern des Kolonialreiches löste sich aus der englischen Vorherrschaft und verlangte Unabhängigkeit. Die Wirtschaft Großbritanniens lag darnieder. Der Krieg hatte dem Land eine so hohe innere und äußere Verschuldung aufgebürdet, dass es außenpolitisch bereits in den ersten Nachkriegsjahren handlungsunfähig war. Die britische Lage wurde noch dadurch verschlimmert, dass im Heimatland eine Regierung an die Macht kam, die damit begann, die britische Industrie systematisch zu verstaatlichen und einen umfassenden Wohlfahrtsstaat aufzubauen.

    Die USA zeigten sich im Hinblick auf ihre Forderungen gegenüber Großbritannien erbarmungslos. Die letzte Rate des Kredits, den Großbritannien 1946 aufnehmen musste, nachdem die USA das Lend-Lease-Abkommen am 21. August 1945 schlagartig ohne Vorwarnung beendeten, beglich Großbritannien schließlich 2006 unter der Regierung von Tony Blair.

    In der USA hat „Der Kampf um Bretton Woods“ große Resonanz ausgelöst. Es geht schließlich um mehr als nur Geschichte. Die USA sind inzwischen vom größten Gläubigerland zum Land mit den höchsten Auslandsschulden geworden und der größte Gläubiger ist nun die aufstrebende Weltmacht China. Benn Steil ist Mitglied des US-amerikanischen regierungsnahen think tanks Council of Foreign Relations, der auch die Forschung zum „Kampf um Bretton Woods“ gesponsert hat. Offensichtlich bereitet man sich in den USA auf ein „neues Bretton Woods“ vor, im dem nun möglicherweise die USA als Bittsteller auftreten werden, so wie Großbritannien 1944 in New Hampshire.

    So ändern sich die Zeiten ….oder auch die Zeiten für Frieden oder Krieg …

  19. schöner Aufwärtstrend. Preise für Gold u. Silber haben über Nacht relativ stark gehalten.

    Bleibt abzuwarten was morgen noch so passiert.

    • Ich hatte ein bißchen gehofft, dass in Asien noch ein paar in EM investieren, so dass die Shorties kalte Füße bekommen. War wohl nichts, kann aber morgen aber noch kommen?

    • @f.s.

      Die meisten hier im Forum können sich am Freitagabend wahrscheinlich entspannt zurücklehnen, während zum Thema „Banken-Stresstest“ zitiert werden darf:

      Viele Bankmanager werden am 29. Juli keinen entspannten Start in die Sommerferien haben. Statt auf dem Balkon oder am Strand müssen sie den Freitagabend im Büro verbringen und die Ergebnisse des europaweiten Banken-Stresstests auswerten. Die EU-Bankenbehörde EBA will die Resultate an diesem Tag erst um 22 Uhr veröffentlichen, wenn alle wichtigen Börsen geschlossen haben. Auf diese Weise gewährt sie Investoren genügend Zeit, die Ergebnisse bis zur Öffnung der Märkte am Montag zu verdauen. Manche Beobachter fühlen sich an Zeiten der Finanzkrise erinnert, als an Wochenenden regelmäßig Rettungspläne für marode Finanzinstitute gebastelt wurden…“

      Auf diese Weise können die Notenbanken in der Nacht von Sonntag auf Montag noch mit Papiergold intervenieren und das Schlimmste verhindern, bevor die europäischen Börsen öffnen.

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