Donnerstag,28.März 2024
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Schweizer Nationalbank: PR-Offensive und neue Details zu Goldreserven

Goldbarren (3dmentat  - Fotolia.com)
Die Schweiz verfügte einmal über Goldreserven im Umfang von 2.500 Tonnen. Derzeit sind es offiziell noch 1.040,1 Tonnen.

Normalerweise halten sich Zentralbanken mit politischen Stellungnahmen zurück, um ihre Neutralität zu wahren. Die SNB sieht im Falle der „Schweizer Goldinitiative“ allerdings Handlungsbedarf und demonstriert Transparenz.

Die Schweizerische Nationalbank hat am gestrigen Dienstag eine umfangreiche schriftliche Stellungnahme zum anstehenden Referendum über die nationalen Goldreserven abgegeben. In einem Frage-und-Antwort-Katalog versucht man der Öffentlichkeit deutlich zu machen, warum es einen Erfolg der Schweizer Goldinitiative unbedingt zu verhindern gilt.

Wie bereits mehrfach berichtet geht es in der Schweizer Volksabstimmung am 30. November unter anderem um folgende Forderungen: Die Schweizer Nationalbank soll kein weiteres Gold verkaufen. Die gesamten Schweizer Goldreserven sollen im Inland gelagert werden. Mindestens 20 Prozent der Schweizer Währungsreserven sollen in Gold gehalten werden. Das alles soll Verfassungsrang erhalten.

Die SNB bringt in ihrem Q&A die bekannten Argumente vor. Im Wesentlichen geht es darum, dass sie im Falle eines erfolgreichen Referendums ihren geldpolitischen Handlungsspielraum verliere. In ihrer Stellungnahme will die SNB zudem Transparenz demonstrieren und nennt einige weitere Details zu den Schweizer Goldreserven:

  • So lagere man mittlerweile kein Gold mehr bei der Federal Reserve Bank of New York.
  • Diese Bestände seien im Zuge der Goldverkäufe abgebaut worden.
  • In den Jahren 2000 bis 2005 haben man im Zuge der Aufhebung der Goldbindung des Franken 1.300 Tonnen Gold veräußert.
  • In den Jahren 2007/2008 seien noch einmal 250 Tonnen Gold verkauft worden, „um eine ausgewogenere Verteilung der Währungsreserven zwischen Devisen und Gold zu erreichen“.
  • Diese Goldverkäufe seien zu einem großen Teil zu Lasten der Auslandsbestände erfolgt.
  • 70 Prozent der Schweizer Goldreserven seien heute bereits in der Schweiz gelagert, 20 Prozent in England und 10 Prozent in Kanada.
  • Jeder im Ausland lagernde Barren sei mittels Barrenidentifikation inventarisiert und verbleibe zu jeder Zeit im Bestand und Eigentum der SNB.

Der gesamte Fragen-und Antwort-Katalog ist auf der SNB-Website abrufbar.

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5 Kommentare

    • @Syntagma
      Hier kommt der Unterschied zwischen Eigentum und Besitz zur Diskussion. Das Gold mag Eigentum des Volkes sein, besitzen aber tut es definitiv die SNB.
      Ein Eigentum ist lediglich ein Vertrag zwischen 2 Partnern. (Ein Grundstück ist ZB eine Vertrag zwischen Ihnen und dem Staat).Ein Besitz ist etwas, was man in der Hand hat. Ironischerweise erkläre ich das immer mit einer Waffe.In meiner Hand ist die mein Besitz, da kann der Eigentümer dieser machen was er will,( wenn er davor steht.)
      Besitz kommt ja auch von „drauf sitzen“ Einen Eigentumsanspruch muss man rechtlich durchsetzen.Vorausgesetzt,das Recht ist auf seiner Seite.Und da ist es noch immer so, dass Recht haben und Recht bekommen 2 verschiedene Dinge sind.So auch beim Eigentum.
      Und Gold muss man besitzen aber nicht unbedingt Eigentümer sein.

  1. @anaconda
    Besten Dank. Aber dann würde es richtigerweise „Besitz der SNB“ heissen müssen. Richtig?

    • @Syntagma
      Völlig korrekt ! Es müsste heißen: Im Besitz der SNB. Die SNB bewahrt das Gold der Bürger der Schweiz auf.Das nützt denen aber nichts, wenn die SNB aus den USA gesteuert wird. Samt der Evelyn Widmer-Schlumpf und Co.
      Deutschland versucht auch sein Eigentum aus den USA zurückzuerhalten. Großer Pustekuchen, wenn die USA nicht will.
      Eine halbwegs faire Lösung wäre es gewesen, die Lagerung des Metalls durch eine verbindliche Volksabstimmung klären zu lassen. Aber daran hatte wohl keiner der Politiker und Notenbanker ein Interesse.So aber, was weg ist,ist weg und man hat einfach über den Kopf der Bevölkerung Tatsachen geschaffen.
      Macht man nicht immer so ?
      Für den Bürger gilt: Eigene Notenbank zu Hause: wie ? Natürlich mit Gold im Keller.

  2. In diesem Zusammenhang hier mal die Stellungnahme der Initianten, resp. die Ansprache vom Parlamentarier Lukas Reimann dazu auf youtube als „Gegenpol“ zur Stellungnahme der Finanzministerin und der Schweiz. Nationalbank. Seine Meinung deckt sich wohl mit der Mehrheit der hiesigen Forumsmitglieder:

    http://www.youtube.com/watch?v=Z0tDj1FHA6I

    (leider kann ich den link nicht direkt zum anklicken einfügen, bitte kopieren und ins Suchfenster, dann sollts gehen.

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