Freitag,19.April 2024
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Sparkassen wegen zu hoher Rücklagen kritisiert

Sparkasse quer
Die Kommunen würden lieber mehr Geld ausgeben, die bayerischen Sparkassen halten sich mit Ausschüttungen aber zurück.

Die bayerischen Sparkassen haben laut einem Bericht des Politmagazins quer deutlich höhere Rücklagen aufgebaut als gefordert. Von Bürgervertretern wird das kritisiert. Zurecht? Schließlich sind die Institute damit für neue Krisen besser gerüstet. 

Die Sparkassen repräsentieren ein Element des Drei-Säulen-Modells im deutschen Bankenwesen. Die Kommunen, also Städte, Landkreise und Gemeinden sind Miteigentümer der Sparkassen. Deshalb soll ein Teil der Gewinne eigentlich für kommunale Zwecke ausgeschüttet werden. Doch da sieht es zumindest in Bayern mau aus, wie das Politmagazin quer berichtet.

Denn die große Mehrheit der 71 Sparkassen in Bayern habe sehr viel mehr Geld auf der hohen Kante, als laut Sparkassenordnung erforderlich wäre. Das heißt, sie halten sich mit Gewinnausschüttungen an ihre Träger deutlich zurück. Bei vielen Sparkassen betrage die Eigenkapitalquote teilweise 30 Prozent und mehr anstatt der europaweit geforderten 10 Prozent.

Der Präsident des Sparkassenverband Bayern argumentiert, die Primäraufgabe der Sparkassen liege im Angebot von Finanzdienstleistungen für die Bürger vor Ort. Dafür benötige man Eigenkapital. Bürgervertreter sehen das dagegen kritisch, weil dadurch weniger Geld für soziale und kommunale Zwecke zur Verfügung stehe. So sagt Dr. Rainer Gottwald vom Bürgerforum Landsberg am Lech e.V.: „Insgesamt hätten sie ungefähr 480 Millionen Euro ausschütten können. Ausgeschüttet wurden ungefähr 16 Millionen Euro.“

Die Verwaltungsräte argumentierten laut Gottwald, man gebe das Geld lieber in die Rücklagen. Ein Problem sei aber auch, dass die Interessen von Banken und Politik innerhalb der Aufsichtsräte verquickt seien. So erhielten Landräte und Bürgermeister gut dotierte Posten in den Kontrollgremien. Tatsache ist dagegen: Im Gegensatz zu den deutschen Privatbanken sind die Sparkassen mit den hohen Eigenkapitalquoten deutlich besser für eine neue Finanzkrise gerüstet.

https://www.youtube.com/watch?v=QXm3SgplMT4

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9 Kommentare

  1. ……dass die Interessen von Banken und Politik innerhalb der Aufsichtsräte verquickt seien.

    Das ist lange bekannt, das die Geld-und Machtjunkies gemeinsame Sache machen. Man sollte auch einmal die staatlichen Klassenlotterien unter die Lupe nehmen. Es würde sehr wundern, wenn da nicht Aber-Millionen Euros in private Taschen fließen.

  2. Ich schlage vor, den Peer Steinbrück zu exhumieren. Hatte er doch die Landesbanken u.a. dazu genötigt, für zig Mia € Subprime-Schrott im Amiland zu kaufen – allein die Sachsen-LB setzte so 36 Mia. € in den Sand, war bankrott und wurde für einen symbolischen Euro verkauft. Politiker sollen sich da raushalten, erst recht, wenn es sich um rote Indianer handelt.

      • @Silbereule
        Das war dieser Ehren-Oberst der Kavallerie, der letztere zu den renitenten Schweizern schicken wollte, weil die nicht jeden aus Deutschland denunzieren wollten, der dort sein Geld deponiert hatte, anstatt es hier zu lassen und auf Euro-Crash und Enteignung zu warten.
        Schuldgefühle wegen der CDs mit geklauten Datensätzen? Fehlanzeige bei so einem Rotarsch-Pavianisten. Das Problem liegt nicht an irgendeinem unzureichenden Steueraufkommen. Das Problem liegt in Maßlosigkeit und institutioneller Verschwendung. „Eher legt ein Hund einen Wurstvorrat an,“ so Franz-Josef Strauß, „bevor ein Linker es lernt, mit Geld umzugehen.“

  3. @Goldkrümel

    Die Gewinne der Einen sind die Verluste der Anderen. Es gibt keine ausschließlich deutschen Sparer und französische Schuldner. Es gibt nur Sparer und Schuldner die Nationalität derselben ist in einem einheitlichen Währungsraum also dem Euro, völlig gleichgültig. Sparer und Schuldner gibt es sowohl in Frankreich als auch in Deutschland oder Italien. Ganz davon abgesehen volatieren sämtliche Geschäftsmodelle der großen Banken ohnehin global.

    Guthaben sind Schulden. Volkswirtschaftlich ist dies ein Nullsummenspiel.
    Wer sich am europäischen Freihandel, also dem Euro beteiligt muss Gewinne und Verluste die sich daraus ergeben gleichermaßen tragen.

    Verträge die einen gemeinsamen europäischen Markt vereinbaren, und gleichzeitig die daraus resultierenden Lasten national festlegen wollen, waren von Anfang an Mumpitz, da so etwas sowenig möglich ist, wie eine Kindsgeburt ohne vorherige Schwangerschaft.

    Würden die Dödels die uns auf allen Kanälen als Experten verkauft werden, Ihr Fach verstehen, hätte es zu solchen Verträgen, deren Scheitern von Anfang an fest stand, gar nicht erst kommen dürfen.Aber der Bourgeois versteht seine eigene Ökonomie nicht, wusste schon Marx.

    • @Krösus
      „Ach, deutscher Michel, merk(el)st du itzt, wie man dir die besten Brocken vor dem Munde wegstibitzt?“
      Krösus, hast Du etwa den Heinrich Heine – den mit der Lorelei – vergessen?

  4. @0177translator

    Nöööööööööööh, der kommt bei mir gleich nach Brecht. Der hat im Übrigen nicht Franzosen und Italiener mit dem stibitzen gemeint, sondern die deutsche Obrigkeit, sowohl die weltliche vor allem aber die kirchliche im Sinn, die das Gedicht ja hinlänglich beweist.

    Michel! fallen dir die Schuppen
    Von den Augen? Merkst du itzt,
    Daß man dir die besten Suppen
    Vor dem Maule wegstibitzt?

    Als Ersatz ward dir versprochen
    Reinverklärte Himmelsfreud
    Droben, wo die Engel kochen
    Ohne Fleisch die Seligkeit!
    Michel! wird dein Glaube schwächer
    Oder stärker dein Apptit?
    Du ergreifst den Lebensbecher,
    Und du singst ein Heidenlied!

    Michel! fürchte nichts und labe
    Schon hienieden deinen Wanst,
    Später liegen wir im Grabe,
    Wo du still verdauen kannst.

    Und da schicke ich mal noch einen Brecht hinterher

    BEI DEN HOCHGESTELLTEN
    Gilt das Reden vom Essen als niedrig.
    Das kommt: sie haben
    Schon gegessen.

    Die Niedrigen müssen von der Erde gehen
    Ohne vom guten Fleisch
    Etwas gegessen zu haben.

    Nachzudenken, woher sie kommen und
    Wohin sie gehen, sind sie
    An den schöen Abenden
    Zu erschöppft.

    Die Gebirge und das große Meer
    Haben sie noch nicht gesehen
    Wenn ihre Zeit schon um ist.

    Wenn die Niedrigen nicht
    An das Niedrige denken
    Kommen Sie nicht hoch.


    Die das Fleisch wegnehmen vom Tisch,
    lehren Zufriedenheit.
    Die, für die die Gaben bestimmt sind,
    verlangen Opfermut.

    Die Sattgefressenen sprechen zu den Hungrigen
    von großen Zeiten, die kommen werden.

    Die das Land in den Abgrund stürzen,
    nennen das Regieren zu schwer
    für den einfachen Mann.

    • @ Krösus
      Was ist mit Walter von der Vogelweide – hätte der vorher den Marx lesen sollen?
      Von mir aus können die ISIS-Indianer ihre erste A-Bombe auf Rom werfen.

      Ahî, wie kristenlîche nû der bâbest lachet

      (Erste Opferstockstrophe)

      Ahî, wie kristenlîche nû der bâbest lachet,
      swanne er sînen Walhen seit: «ich hânz alsô gemachet».
      daz er dâ seit, des solt er nie mêr hân gedâht!
      er gihet: «ich hân zwêne Allamân under eine krône brâht,
      daz si daz rîche sulen stœren unde wasten,
      ie darunder wüelen in ir kasten.
      ich hân si an mînen stoc gemennet, ir guot ist allez mîn,
      ir tiutschez silber vert in mînen welschen schrîn,
      ir pfaffen, ezzent hüener und trinkent wîn
      unde lânt die tiutschen vasten!»

      Hier die zweite Opferstockstrophe (stoc=Opferstock)

      Sagent an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet

      Sagent an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet,
      daz ir in rîchet und uns Tiutschen ermet unde swendet?
      swenne im diu volle mâze kumt ze Laterân,
      sô tuot er einen argen list als er ê hât getân:
      er seit uns danne wie daz rîche stê verwarren,
      unz in erfüllent aber alle pfarren.
      ich wæne des silbers wênig kumet ze helfe in gotes lant,
      grôzen hort zerteilet selten pfaffen hant.
      hêr Stoc, ir sît ûf schaden her gesant,
      daz ir ûz tiutschen liuten suochent törinne unde narren.

      Und hier was Passendes für die Kuttenpisser mit dem Willkommens-Geschrei:

      Ir bischofe und ir edelen pfaffen, ir sît verleitet

      (Verführte Geistlichkeit)

      Ir bischofe und ir edelen pfaffen, ir sît verleitet.
      seht wie iuch der bâbest mit des tiuvels stricken seitet.
      saget ir uns,daz er sant Peters slüzzel habe,
      sô saget war umbe er sîne lêre von den buochen schabe.
      daz man gotes gâbe iht koufe oder verkoufe –
      daz wart uns verboten bî der toufe.
      nû lêretz in sîn swarzez buoch, daz im der hellemôr
      hât gegeben und ûz im leset sîniu rôr.
      ir Kardenâl, ir decket iuwern kôr,
      unser alter frône, der stêt under einer übelen troufe.

      Krösus, welches Vaterland ist Deins?

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