Dienstag,19.März 2024
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Umfrage: Deutsche melden rückläufigen Goldbesitz

pro_aurum kunden (Foto: Bernd Schuller / Pro Aurum)
Die private Goldnachfrage steigt gewöhnlich bei steigendem Goldpreis und wenn die wahrgenommenen Risiken zunehmen (Foto: Bernd Schuller / Pro Aurum).

Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von Pro Aurum ergab, dass weniger Deutsche optimistisch gegenüber Gold eingestellt sind. Woran liegt das wohl?

Gier und Angst sind bekanntermaßen die mächtigsten Handlungsmotive an den Finanzmärkten. Beim Gold ist das nicht anders. Wenn es mit dem Kurs besonders gut läuft, steigt die Nachfrage von Privatanlegern. Schwächelt der Goldpreis, dann sind viele Investoren zurückhaltend.

Spätestens seit Jahresbeginn ist der Optimismus auf den Goldmarkt zurückgekehrt, nach vier Jahren mit tendenziell fallendem Goldpreis. Turbulenzen an den Finanzmärkten und die extremen geldpolitischen Maßnahmen (Null-/Negativzinsen) ließen Gold als Geldanlage zuletzt wieder attraktiver erscheinen. So sind zahlreiche große Kapitalverwalter wieder in den Goldmarkt eingestiegen.

Diese Entwicklung spiegelt sich jedoch nicht adäquat in einer aktuellen Studie unter Privatanlegern wider. Der deutsche Edelmetallhändler pro aurum lässt seit 2011 einmal jährlich vom Forsa-Institut eine repräsentative Umfrage durchführen. Die jüngste Befragung lief vom 14. bis 16. Juni, also in der vergangenen Woche. Bundesweit wurden bundesweit 1.003 Bürger ab 18 Jahren anhand von computergestützten Telefoninterviews befragt. Die wichtigsten Ergebnisse im Vergleich zu früheren Umfragen:

Langfristige Geldanlage
27 Prozent der Befragten versprachen sich von Gold den größten Gewinn innerhalb der kommenden drei Jahre. „Aktien“ erzielten den gleichen Prozentwert. Im Vorjahr hatten Aktien noch bei 23 Prozent gelegen, Gold noch bei 30 Prozent Zustimmung. Die weiteren Ergebnisse entnehmen Sie der folgenden Tabelle (Quelle: jeweils Pro Aurum).

langfristige Geldanlage

Edelmetallbesitz
Gegenüber den Vorjahren gaben deutlich weniger Befragte an, Edelmetall zu besitzen. 6 Prozent nannten Goldbarren und Goldmünzen. Im Vorjahr waren es noch 9 Prozent. Bei Silberdarren- und Silbermünzen ging die Besitzanzeige sogar von 5 Prozent auf 2 Prozent zurück. Gold/Silber (netto) gemeinsam kamen auf 7 Prozent. Im Vorjahr ergaben sich hier noch 11 Prozent. Daraus lassen sich folgende Schlüsse ziehen. a) Eine Menge Menschen haben seit Juni 2015 Gold und Silber verkauft oder b) weniger Menschen bekennen sich öffentlich zu ihrem Edelmetallbesitz. Deutlicher zurückgegangen ist laut der Studie auch der Besitz von „Festgeld bzw. Termingeld“ von 19 Prozent im Vorjahr auf zuletzt 12 Prozent.

Geldanlagebesitz

Das Goldimage
Generell skeptischer fiel allerdings auch die Einstellung gegenüber Gold als Geldanlage aus. Aleine die Aussage folgende Aussage gewann gegenüber Vorjahr an Zuspruch (49 % ggnü. 47 % im Vorjahr): „Gold ist zur Zeit eine lohnende Anlage, weil die Kurse steigen werden“. Dagegen waren weniger Befragte der Ansicht, das Gold eine gute Anlageergänzung, eine sichere Geldanlage und etwas für risikoscheue Anleger ist (siehe Tabelle).

Gold als Geldanlage

Fazit: Der zum Ausdruck gebrachte Optimismus gegenüber Gold ist trotz des gestiegenen Goldpreises rückläufig. Mit einem Anteil von 7 Prozent unter den Befragten ist der Gold/Silber-Besitz der Deutschen verhältnismäßig gering. Oft ist von deutschen „Aktienmuffeln“ die Rede, wenn das stark gefallene Börsenengagement deutscher Anlieger analysiert wird. Demnach wären die Deutschen aber noch größere Edelmetallmuffel. Immerhin gaben fast doppelt so viele Befragte (13 %) an, Aktien zu besitzen. Als These halten wir allerdings fest: Goldbesitzer äußern sich üblicherweise weniger offen über ihre Anlage als Aktienbesitzer. Alleine aus Sicherheitsgründen. Weil sie das Gold oft zu Hause lagern und es sich dagegen bei Aktien um abstrakte Depotwerte handelt, die ihnen kein Dieb aus der Wohnung entwendet. Die mögliche Anonymität des Goldbesitzes spielt sicher eine weitere wichtige Rolle.

Goldreporter

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22 Kommentare

  1. Das aktuelle Schwächeln hier in Deutschland ist dem seit Dez doch deutlich gestiegenen Preis sowie dem 1300er Deckel geschuldet.
    Langfristig steht die Goldnachfrage auf sehr stabilen Beinen … was ist denn die Alternative ?

    *Bonds haben vielfach Mini-bzw negative Zinsen, nur in den UZA theoretisch Besserung (keiner sonst hat konkrete Zinserhöhungspläne, die UZA können nicht).

    *Aktien warten noch auf den längst überfälligen Absturz also Angleich an Fundi-Daten. Die Weltkonjunktur ist unten, Öl ne Blase (Glenco) und die EPR basiert NUR noch auf Price weil Earnings immer weiter fallen.

    *Währungen werden noch etwas stabil gehalten, doch Yuan und USD gewinnen gegenüber Yen und Euro. Zwar werden Yuan und Dollar noch leicht abwerten, doch dadurch werden Euro und Yen noch lange zu keinem Anlageobjekt … so ein Zufall …

  2. Ja, raus mit den schwachen Händen aus dem Goldmarkt. Kauft schön Aktien, die steigen ja gerade wieder. Alles ist gut.

  3. diese Umfrage steht in krassem Widerspruch zu der erst letzten Freitag veröffentlichten Umfrage von philoro. Darin heißt es doch:

    „In Deutschland sind zwei Drittel der Befragten der Anlageform Edelmetalle gegenüber aufgeschlossen. Bei den jüngeren – im Alter zwischen 18-29 Jahren – geben sogar 82% ihre Aufgeschlossenheit gegenüber der Anlageform an. Bereits jeder 4. Deutsche im Alter zwischen 18-29 Jahren hat schon in Edelmetalle investiert.“

    Quintessenz: Man glaube nur der Statistik (Umfrage), die man selbst gefälscht hat. Nichtsdestotrotz: Die proaurum Umfrage kommt wohl näher an die Realität heran.

  4. „Deutsche melden rückläufigen Goldbesitz“ ja klar verstehe ich voll und ganz! (ACHTUNG – IRONIE) Die Deutschen sind einer der größten physischen Goldkäufer in Europa! Allerdings haben die „Wenigen 7%“ der Edelmetallbesitzer sich nicht den „Kopf gestoßen“ und veröffentlichen draußen am Klingelschild ihren Edelmetallbesitz. — Sorry @ Goldreporter aber so eine Umfrage ist doch für die T_n_e.

      • @ Toto
        hahahahahahaha – Wie vernichtet Man(n) das „Teufelszeug“ eigentlich dauerhaft? Wird es Gasförmig ab 10.000° ;-)

  5. Bei solcherlei Berichterstattung fühle ich mich an die BLÖD-Zeitung erinnert ! Auch, wie @Juppi schon sagt, bezogen auf die vom letzen Freitag, zwei völlig konträre Meldungen ! So fühlt sich jeder Leser einmal in seiner Sicht der Dinge bestätigt ! Daraus erfolgt eine Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit von 50/50, was wiederum bedeutet dass ich mir aussuchen kann was ich glauben möchte…
    Jetzt bin ich verwirrt….
    Aber so hat GR wenigstens in einem der Fälle recht…

  6. Ich hoffe die Umfrage stimmt.
    Es könnte mir (und ich denke eine Menge anderer Leute auch) nichts schlimmeres passieren, als das der Finanzminister auf uns aufmerksam wird.
    Im Schnitt jedes Jahr 8,4% steuerfreie Kursgewinne?
    Keine Sozialabgaben oder Mehrwertsteuer zumindest bei Gold?
    Anonym zu kaufen?
    Schnell ins Ausland zu bekommen?
    Beim vererben nicht erfassbar?
    Auf der ganzen Welt ein Zahlungsmittel?
    Gibt es noch einen optimaleren Stoff für Leute, die *legal* mit dem Finanzamt nichts zutun haben möchten?
    Das ist der ideale Stoff um Schwarzgeld in eine Altersversorgung umzuwandeln.
    Von Geldwäsche und den anderen Dingen will ich hier erst gar nicht anfangen.
    Wer Gründe findet um Bargeld abzuschaffen, findet noch mehr Gründe anonymen Goldbesitz abzuschaffen.

    Viele Grüße aus Andalusien
    H. J. Weber

    • @watchdog
      wäre denkbar denn ganz klar gehen die Brexit-Hektik wie der Grexit-Poker Mitte letztes Jahr, die Überfremdungsströme zum Jahresende, dicht gefolgt von den Pariser false flag-Anschlägen alle in die selbe Richtung : Europa schlecht, dagegen UZA viel besser. Das Bild rundet noch unser Ferkel ab, nachdem es sich wieder und wieder, zuletzt vor Ziegen*ickern, öffentlich entwürdigt hat statt stark aufzutreten.
      Kapital wird von a) Gewinnen und b) Stabilität angezogen. Die verunreinigten Staaten bieten beides durch Steuerschlupflöcher und einen Niedriglohnsektor ohne Lohnerhöhung seit über 10 Jahren. Diese Auspressung der Mittel- und Unterschicht ist Basis für den Aufschwung, den Yellen u Co schon seit der Zinswende herbeireden.
      Währenddessen bestätigt sich höchstgerichtlich dass die EZB auch Staatsbonds von Pleitestaaten (sind ja auch sooo gute Sicherheiten) aufkaufen darf … die Europäischen Emirate werden das nicht lange durchhalten …

    • @Lucutus
      na irgendwie muss ja nun die Neue Deutsche Rechtsprechung (Sharia) hier Fuss fassen … das wär doch mal n Selfie unser Ferkel mit nem U/I-S Fremdenlegionär und seiner 6Jährigen … statt Brautstrauss fliegt dann da was anderes ;))

  7. Wem glaubt ihr mehr, einem Krügerrand oder dem Management von Tesla (-7%)? Ich habe mich für den Rand entschieden, der lügt nicht!

    • Ich würde gerne mehr kaufen davon, aber – allein – mir fehlt
      das Geld dazu.

      Gruss, NOtrader

  8. herrlich… mal wieder die x-te wasserstandsmeldung, gestern noch „die höchsten goldkäufe“ und heute genau in die andere richtung. Verdienen daran tun auf jeden Fall schon mal die es veröffentlichen

  9. Die Deutschen wären schön dumm, wenn sie auf die Bullshit-Propaganda hereinfallen würden und ihr EM verkaufen.

    Fox News ereifert sich wieder mal im TV: „Gold verliert seinen Glanz.
    Gold- und Silberkurse brechen ein, ebenso die Minen-Aktien.“

    Ok,- aber was macht z.B. JPM?

    http://www.cmegroup.com/delivery_reports/
    MetalsIssuesAndStopsReport.pdf
    Kauft alles auf ( siehe unter Gold Futures, Spalte „Stopped“, 167 Goldkontrakte=16.700 Goldunzen), was die anderen Banken zum Goldkurs von $1270,- verkaufen (Spalte „Issued“).

  10. Nur ein gehirnamputierter Idiot würde am TELEFON sagen, dass er Gold besitzt.

    Wer soch eine Umfrage initiiert und daraus irgenwelche Schlüsse ableiten will, ist ein ebensolcher Idiot,

  11. Verrückt. Forsa-Umfrage…. lächerlich.
    Wenn ich eine saubere Umfrage will, dann frage ich doch nicht Forsa. Und auch nicht Infratest-dimap & Co. ! Herrje.
    Alles nur politisch erwünschte Ergebnisse.

    Ein Misthaufen ist das. „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.“ Hat damals immer mein Statistik-professor an der Uni gesagt. Und er meinte es ernst. Er meinte „Merken Sie sich, wenn Sie später da rausgehen, da gibt es nichts, das nicht gefälscht ist. Verabschieden Sie sich von Ihren Idealen.“

    Abgesehen davon wäre es ja schön, wenn es stimmen würde, was die Umfrage sagt. Gold ist blöd, out, unattraktiv. Aktien und Immobilien HURRA.
    Ich lach mich schlapp.

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