Dienstag,16.April 2024
Anzeige

Stürzt uns JP Morgan in den Abgrund?

OCC-Report 2. Quartal 2010
JP Morgan ist der mit Abstand größte Derivate-Händler in den USA, mit Positionen im Nominalwert von mehr als 70 Billionen US-Dollar (Trillions)!

2008 war „Lehman“. Einige Marktbeobachter befürchten, dass „JP Morgan“ für das nächste große Finanzmarktdesaster stehen könnte.

Die Frage, die viele Marktbeobachter beschäftigt: War es das mit dem Spekulationsverlust von JP Morgan, oder kommt da noch mehr? Zunächst hieß es, die Investmentbank habe 2 Milliarden US-Dollar mit Anleihe-Derivaten verzockt. Mittlerweile wird über weit höhere Verluste spekuliert, da die faule Position immer noch nicht vollständig geschlossen ist.

Vor dem Hintergrund der Verfehlungen dieses Geldhauses werden nun wieder zwei wichtige Themen diskutiert: Die strikte Trennung innerhalb von Großbanken zwischen den Bereichen Investment-Banking und privatem Kundengeschäft sowie die mögliche Zerschlagung „systemrelevanter“ Institute. In den USA geht es um die Einhaltung der so genannten „Volcker Rule“, benannt nach dem ehemaligen Fed-Präsidenten und Obama-Berater Paul Volcker. Sie ist Bestandteil des Dodd-Frank-Acts, der es Banken untersagt, mit Kundengeldern spekulative Investments auf eigene Kasse zu betreiben.

JP Morgan hat im Rahmen des Verlust-Trades immer von „Hedging“ gesprochen, also die Absicherung von Kundenpositionen. Kritiker glauben dagegen, dass die Bank Eigenhandel in großem Stil betrieben hat und dies nun zu verschleiern versucht.

Der Wirtschafts-Professor und ehemalige US-Bankenregulierer William Black meint dazu gegenüber dem Nachrichtensender Russia Today: „JP Morgan hat jahrelang gelogen, hinsichtlich der Dinge, die man tut. Tatsächlich betreibt JP Morgan eine spekulative Wettorganisation, vor allem im Bereich der Finanzderivate“.

Mit welchen unglaublichen Beträgen JP Morgan an den Regulierungsbehörden vorbei hantiert – im Kundenauftrag oder nicht -, haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder dargestellt: Rekord: US-Banken jonglieren mit Derivaten im Wert von 249 Billionen Dollar

Auch lesenswert in diesem Zusammenhang: Angeblicher JP-Morgan-Mitarbeiter: “Wir manipulieren Gold- und Silber-Kurse”

Die Ansichten von Prof. William Black zu den Risiko-Positionen von JP Morgan und der Relevanz des Dodd-Frank-Acts  entnehmen Sie dem folgenden Video (in englischer Sprache).

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Goldreporter

Immer bestens über den Goldmarkt und Finanzkrise informiert: Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter!

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

10 Kommentare

  1. Hedging – wer das zu Ende denkt, wird feststellen, dass es für den A ist!
    Entweder du liegst richtig mit der Position – und nicht!

    • Hmm.. kommt darauf an wie man Hedging betreibt. Eine Brandversicherung bei einer eigenen Immobilie ist auch ein Hedging, man zahlt über einen Zeitraum von 50 Jahren eine Wahnsinns summe die sich nur dann wieder Rechnet, wenn es richtig brennt. Man tut es auch dann, wenn man nicht davon ausgeht, dass dieser Fall überhaupt eintritt. Eine Brandversicherung auf einer fremden Immobilie ist allerdings eine Wette, dass das Ding bald abbrennt. So erklärt es zumindest Dirk Müller mit den Credit Default Swaps auf Anleihen die eine Bank selbst gar nicht besitzt. Derselbe Mann rät übrigens auch im Zusammenhang mit Edelmetallen immer zur Absicherung (daher Hedging) des Edelmetallbestands mit Put-Optionsscheinen. Scheinbar macht das „Hedging“ schon Sinn…

  2. Anfrage an Sender Jerewan: „Steht der Kapitalismus am Abgrund?“ Antwort: „Ja, aber wir sind dem Kapitalismus einen großen Schritt voraus.“
    Hab‘ schon einen Systemabsturz miterlebt. Mit allen Konsequenzen. Vorher noch 1985-88 drei Jahre lang als Unteroffizier der NVA das Vaterland zu retten versucht. Alle gemachten Lebenserfahrungen für den A. Die große Reset-Taste. Anfangen bei Null. Mein Bedarf ist gedeckt. Kein‘ Bock. Njet, spasibo.
    Oder vielleicht bin ich ja schuld, daß es die DDR nicht mehr gibt. Gab mir damals zu wenig Mühe, und das ist nun die Strafe. Am besten, ich kaufe mir statt Gold ein Apartment in Jerewan. Dort soll es keine GEZ geben! Kann ich soviel Radio hören, wie ich möchte. Und Fragen stellen.

    • Hart, Du warst NVA Uffz? Die Aufgabe der DDR lief kontrolliert und von oben gesteuert ab und vor allem ohne richtigen Währungscrash mit Hyperinflation. Derzeit versuchen Politik und Notenbanken das Unabwendbare durch immer größere Schuldenberge so lang wie möglich hinauszuzögern, was die Lage immer weiter verschlimmert. Gut für Gold.

  3. Habe soeben mit großem Erstaunen das Interview eines US-amerik. Fernsehsenders mit einem Uni-Prof. verfolgt, der das sich abzeichnende Derivate-Desaster erklärt hat, in dem J.P. Morgan (erneut) verstrickt sein soll und große Verluste drohen. Es wurde deutlich davon gesprochen, dass Vertreter dieser Bank offenbar schon lange daran arbeiten, mit Derivaten enorme Gewinne „einzusammeln“. Im Verlustfall würde der US-amerik. Steuerzahler einspringen müssen (weil: too big to fail…) – eine Situation, die nach der Lehman-eindeutig mit dem Volker-Act vermieden werden sollte, Erneut treibt hier wohl eine kleine Gruppe gieriger Finanzjongleure ihr Spiel mit den ohnmächtigen Steuerzahlern der westlichen Staaten – und das unbemerkt unter den Augen der Aufsichtsbehörden und ihrer Experten!? J. P. Morgan soll die nötigen Absicherungsgeschäfte im Falle riskanter Verlustgeschäfte stattdessen „in die selbe Richtung“ wie die „Wett-Geschäfte“ getätigt haben, was unzweifelhaft rechtswidrig sein soll und die Wagnissumme massiv erhöht. Wem hilft diese Erkenntnis, wenn der Schaden schon eingetreten ist? J.P. Morgan soll u.a. auch griechische Kreditausfallversicherungen in großem Stil gekauft haben. Die wetten also gegen „Griechenland“ und gegen die große „Europäische Idee“. Von Werten und Ethik also keine Spur. Wie versteht sich eigentlich dieses Gebaren mit der Rolle, die J.P.Morgan im Zusammenhang mit der Federal Reserve der USA spielt, einer Zentralbank, die nicht wie seinerzeit die dt. Bundesbank große pol. Unabhängigkeit genoß sondern dem Club der US-Finanzinstitute angehört, die als FED-„Privatbank“ (!) auf der Basis eines Gesetzes Anfang des letzten Jahrhunderts für den Staat USA diese finanzstrategische Säule bildet? Wer angesichts der stets behaupteten, in der Praxis aber anzuweifelnden bankeninternen Trennung von Investmentbanking und dem sogen. Privatkundengeschäft glaubt, dass die macht- und damit einflussreichen Tätigkeiten im Rahmen der FED-Politik nicht auch für die bankeneigene Politik „Nutzen stiften“ wird, wäre wahrscheinlich mehr als naiv. Wir europäischen Steuerzahler sollten daher auf der Hut sein, wenn „Ratschläge“ von jenseits des Atlantiks eintreffen, die unseren Politikern den rechten Weg weisen wollen. Cui bono?, Wem zum Vorteil? lautet bekanntlich das Motto jedes Tatort-Kommissars!

  4. Was auffällt ist:
    Bei all diesen Verbrecherbanken handelt es sich im Kern um unsre lieben Schwarzkäppis..So war das 1923 und so ist das heute. Jedesmal bringen die Auserwählten die ganze Welt ins Verderben!
    Die Unangreifbaren sind die wahren Kriminellen. Es sind Weltverbrecher.

    • Schon klar.
      Wer die Wahrheit spricht, muss vernichtet werden, bevor die Weltverbrecher auffliegen.
      Aber keine Sorge, die ganze Welt weiss Bescheid, bis auf ein paar Deppen, die eure Zeitungen noch lesen.

  5. Daß JP Morgan Chase am Derivate – Markt ein großes Rad ( 78 Billionen USD !!! ) dreht ist seit langem bekannt und wird von niemand bestritten.

    Daß daraus – unter Umständen unbeherrschbare – Risiken entstehen können versteht sich von selbst. Die aktuelle Lage ist auch ohne JP Morgan katastrophal: Griechenland, Italien, Spanien, Portugal usw usw. Alles Fässer ohne Boden, kaputt, insolvent, da gibt es nichts zu retten.

    Der nächste Crash kommt, m.E. noch in diesem Sommer. Nach den Griechenland – Wahlen werden wir Bank – Runs in allen Olivenländern sehen und dann explodiert die Bombe.

    Sichern Sie Ihr Vermögen ! Ich bin short im Dax, Euro Stoxx 50, Cac 40, Ibex 35, Apple, Facebook, BMW, Nokia, Metro, Dt. Telecom, Bilfinger Berger.

Keine Kommentare möglich

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige