Freitag,29.März 2024
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US-Leitzins: Das sind die Erwartungen vor der Fed-Sitzung

Mit dem Feds Fund Future gibt es ein Derivat, mit der sich die Markterwartungen an eine US-Leitzinserhöhung genau beziffern lassen.

In der kommenden Woche trifft sich der Offenmarktausschuss des U.S. Federal Reserve Systems zur letzten regulären Sitzung des Jahres. Seit Monaten schauen Analysten mit Spannung auf diesen Termin. Denn nachdem sich die Erwartungen an eine US-Leitzinserhöhung in diesem Jahr mehrfach als fälschlich herausgestellt haben, scheint die Fed nun endgültig am Zug zu sein.

Die allgemeine Einschätzung einer anstehenden Zinswende lässt sich auch durch Zahlen belegen. Nämlich über den so genannten Fed Funds Future. Dabei handelt es sich um ein Zinsderivat, das an der US-Terminbörse gehandelt wird wie Rohstoffe oder Währungen.

Wenn man als Investor erwartet, dass die Fed die Leizinsen erhöht (Federal Funds Rate), verkauft man das Papier (short). Wenn man auf eine Zinssenkung setzen will, dann kauft man entsprechende Long-Kontrakte.

Fed Funds Future 11.12.15
Kursverlauf des 30-tägigen Fed Funds Future (Dezember-Kontrakt) am 11.12.2015 (Quelle: CME Group)

Mit diesem Instrument können sich institutionelle Händler gegen Risiken einer Zinsanhebung oder Zinssenkung absichern. Aber natürlich dienen diese Derivate auch der reinen Spekulation. Für Währungshändler beispielsweise sind diese Futures ein wichtiger Indikator für die aktuelle Marktlage und die bestehenden Trends im Zusammenhang mit den Dollar-Wechselkursen.

Zu welchem Kurs und mit welchen Erwartungen wird der Fed Funds Future derzeit gehandelt? Gestern per US-Handelsschluss notierte der Kurs des 30-tägigen Dezember-Kontrakts bei 99,7725 US-Dollar. Der Preis ist seit Mitte Oktober leicht zurück gekommen (siehe Grafik oben). Und auch genaue Wahrscheinlichkeiten lassen sich aus dem Futures-Handel beziehungswiese aus den Erwartungen der Händler ableiten.

2015-49-Fed Funds Future
Implizierte Wahrscheinlichkeiten auf Basis des Fed Funds Future (Quelle: CME Group)

 

So liegt die implizierte Wahrscheinlichkeit für eine US-Leitzinserhöhung am 16. Dezember 2015 auf 0,5 Prozentpunkte bei 83,3 Prozent. Ein Verbleib bei (0,00 % bis) 0,25 Prozent wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 16,7 Prozent erwartet.

Auf diesen Zahlen basieren nun also die Erwartungen, wenn die Fed am kommenden Mittwoch um 20 Uhr (MEZ) ihre Zinsentscheidung bekannt gibt. Werden diese Erwartungen verfehlt, dann ist an den Märkten mit entsprechenden Reaktionen zu rechnen – auch was die Preise für Gold und Silber angeht.

Tipp: Dieser Artikel basiert auf einem Bericht unseres wöchentlichen Premium-Service Goldreporter Exklusiv mit Analysen, Hintergrundberichten, Kommentaren und Empfehlungen der Goldreporter-Redaktion zu den Themen Goldmarkt und privater Vermögensschutz!

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26 Kommentare

  1. Das wird ein interessanter Termin, nächste Woche.

    Neben vielen Gerüchten, Mutmaßungen und Analysen selbsternannter Finanz-
    Experten zur US-Zins-Wende lassen sich die wenigen Fakten in einem
    Satz zusammenfassen:

    Die Notenbanken Japans (BoJ), Chinas (PBoC) und die EZB öffnen die
    Geldschleusen mit billigem Geld, während die USA genau das Gegenteil machen
    möchte, nämlich nach 7 Jahren das erste Mal eine winzig „kleine“ Zinserhöhung
    von 0,25% ankündigt.

    Seit Sommer letzten Jahres folgte die Fed bei jedem FOMC-Meeting (Fed Offenmarkt-Ausschuss) dem oft gehörten Satz:

    „The Fed can’t raise rates,- but must pretend, it will“, oder auf
    Deutsch: „die Fed kann die Zinsen nicht anheben, muß aber so tun, als würde
    sie es bald tun“.

    Interessante Gedanken zu diesem Thema finden sich in einem Artikel von
    Bill Holter; der deutliche Hinweis auf die Zusammenhänge zwischen einer möglichen Zins-Anhebung und gleichzeitiger Rückführung der Kapital-Menge (Liquidität) am US-Kapitalmarkt wegen gestiegener Kreditrisiken („Collateral“) verdient Beachtung; ebenso seine Hinweise auf wachsenden Widerstand innerhalb der EZB-Mitglieder gegen Mario Draghis (von Goldman Sucks vorgegebenen) QE-Ambitionen.

    Ich gebe heute schon einmal meine Wette zur US-Zins-Entscheidung nächste
    Woche ab: „The Fed can’t raise rates,- but must pretend, it will.“

    • Erinnern wir uns: 1/4 Prozent Zinserhöhung bedeutet: $800 Billion müssen
      als Kapital dem Markt entzogen werden.
      (oder: einem Drogen-Junkie wird für 4 Wochen die Heroindosis entzogen).

      „Remember, a 25bps rate-hike means up to $800bn of liquidity withdrawn from markets.“

      Heute reagieren die Börsen…
      http://www.zerohedge.com/news/2015-12-11/everythings-crashing
      Im Moment sehe ich nur „rot“ an den Börsen (bis auf Gold).

      • Hi @Watchdog – $ 800,. Billionen dem Markt entziehen ?
        Das werden wohl Milliarden ( billion ) gemeint sein Is ja das schon genug .. dies wär schon ein starkes Stück . Bei 1% Zinserhöhung – PUFFFF – Aus de Maus

      • @Watschdog!Erlauben Sie einem laien(schon wieder derÜ77emzitterer) noch einen Gedanken zur senden.Ich glaube persönlich,abgesehen von meiner HOCHACHTUNG für euer Wissen für Sie,anacona,Old Shatterhand und einige!Glaube,das solange das vertrauen zwischen Billiggeld-Konsum-Wirtschaft funktioniert,spielt es keine rolle,ob drogi miliarden oder trillionen drruckt,hauptache ,das system lebt weiter.bei dieser Gelegenheit können Sie auch em in den Boden Stampfen?!Hoffentlich irre ich mich!Danke!!!

  2. Gleich ein halbes Prozent ? Ich denke,die ganze Story ist ein Fake.Man will im Vorfeld den noch verbliebenen Markt beeinflussen,damit der Absturz von einem höheren Niveau ausfällt und hofft,dass der nicht so tief sein wird.
    Das erinnert mich an den Schüler,der mit Mathe und Latein mit 5 nach Hause kommt und den Eltern als erstes von der Sportnote 1 berichtet und so nach und nach mit dem Wesentlichen rausrückt..

  3. Bloomberg holte gestern rechtzeitig eine Leiche aus dem US-Fracking-Keller, die als ein Gegenargument zur Zinserhöhung herhalten könnte:

    Platzt demnächst die riesige „Fracking-Blase“ , die ihre heiße Luft aus falschen Berechnungen zu Fracking-Ölvorkommen bezogen hat, in betrügerischer Absicht?

    • boa,

      die amis haben schon immer ihre *firmen/unternehmen
      anders bewertet.

      – z.Bsp.:
      Der Geschäfts- oder Firmenwert („Goodwill“)

      https://de.wikipedia.org/wiki/Gesch%C3%A4fts-_oder_Firmenwert

      ————-
      WISSEN VIELE NICHT:

      http://www.arbeitsrechtler-in.de/arbeitsrecht-im-ueberblick/einfuehrungbegriffe/betrieb-unternehmen.html

      *Firma ist der handelsrechtliche Name eines Kaufmanns (sowohl für Einzelkaufleute als auch für juristische Personen). Arbeitsrechtlich hat der Begriff keine Bedeutung.

      !!! FIRMA IST NICHT DAS UNTERNEHMEN !!!

      – GENUG KLUG RUM GESCHISSEN!

    • @Boa_Constrictor
      Ich kann mich als stiller Mitleser noch erinnern,dass vor Jahren so mancher hier im Forum niedergemacht wurde,als er Fracking kritisierte und als unrentabel einstufte.Die Zeiten ändern sich.Auch hier hört man nichts mehr vom Schiefergas und den Versuchsborungen.
      Ist federico wirklich schon weg ?
      Mag sein,dass fracking wieder kommt, wenn der Ölpreis auch 140 EUR steigt,das Barrel.Bis dahin sind alle Firmen pleite und die finanzierenden Banken müssen wieder mal gerettet werden.

      • @toto
        Genau so ist/war es. Federico hatte die Fracking-Aktien hochgelobt und behauptet, die USA würden bald ganz Europa mit Schiefern-Öl/Gas beliefern können.
        Statt der Fracking-Welle dürfte jetzt die Pleite-Welle über die Firmen/Banken rollen,- begleitet von leichten Erdbeben in Texas/Oklahoma.

  4. 0,5 % = 1,6 Bio. $

    Wielviel EUR pumpt Draghula in den Markt bis 2017 ? Richtig, 1,5 Bio. EUR ~ 1,6 Bio. $ (1 EUR = 1,09 $). Das passt schon. „Umverteilen“ nennt man so etwas…

    http://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article149586980/EZB-Chef-Draghi-hebt-QE-auf-mindestens-1-5-Billionen-Euro-an.html

    @ Watchdog

    der Junkie bekommt den Stoff jetzt von einem anderen Dealer.

    2016 wird das Jahr, wo die Aktienblase knallt. Das ist beschlossene Sache. Die Party ist vorbei … vorerst

  5. Das Zinsderivat Fed Funds Future ist auch nur eine Finanzwette.Wir stimmen hier harmlos ab und anderweitig wird damit Geld erwirtschaftet oder ergaunert. Der Verlauf der Verkäufe des Fed Funds Future kann demnach auch manipuliert sein, a la Rothschild-Fugger Manier und ist kein verlässliches Mittel der Einschätzung was nächste Woche beschlossen wird.

    • Der „Eier-Tanz“ um höhere US-Zinsen geht in die entscheidende Phase.

      Jon Hilsenrath, Chef-Ökonom & Korrespondent beim Wall Street Journal über eine <a href="http://www.wsj.com/articles/fed-officials-worry-interest-rates-will-go-up-only-to-come-back-down-1450034022„>mögliche Zinswende in den USA: „Die Fed befürchtet, daß sie nach einer Anhebung der Zinsen … und anschließendem Erdbeben an den Finanzmärkten … gezwungen sein wird, die Zinsen nicht nur umgehend wieder zu senken, sondern zusätzlich ein neues QE-Programm zu starten…
      ((„weil das ja die letzten Jahre so „wonderful“ funktioniert hat, um die US-Wirtschaft wieder anzukurbeln“ (O-Ton Janet Yellen auf einer ihrer letzten Pressekonferenzen)).

      Jetzt stehen die Chancen sehr gut, daß am Mittwoch Abend die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben werden, um diese am kommenden Freitag um 50 Basispunkte wieder zu senken, weil die US-Börsen der Schwerkraft folgen.

      WER konnte das (neben Peter Schiff und vielen Anderen) vorhersehen…?
      Aber vielleicht kommt es wieder ganz anders: die ‚vE‘ (verborgene Elite, die Strippenzieher im Hintergrund, die Dunklen Mächte, Illuminati, Freimaurer,…) benutzen die Fed mit einer Zinserhöhung, um endlich die weltweiten Schulden-Orgien zu beenden und unseren Kontostand per CTRL+ALT+DEL auf „0“ zu setzen.
      Was dagegen spricht, wären Tränen unterm Weihnachtsbaum.
      Janet, bitte: beschere uns allen ein QE#4.

    • @Bauernbua
      Toller „Käseblatt-Artikel“!
      …die US-Wirtschaft läuft rund…
      …es herrscht Vollbeschäftigung…
      Offiziell („= getürkt“) sind es nur 5,04% Arbeitslose, deshalb kann man die 93 Millionen, die keinen Job haben, getrost in die Gratis-Suppenküchen schicken.
      Dort warten allerdings schon knapp 49 Millionen auf die Essens-Ausgabe.

    • @All,

      Nehmen wir mal an, die FED könnte wirklich die Tenzend ihrer
      Zinsen ändern – während Europa ihre Nullzinspolitik ganz eindeutig
      zementiert (Draghi) – ich weiss wirklich nicht, wie das aneinandervorbeigehen soll !??

      Wozu sollen die Zinsen eigentlich erhöht werden in den USA? Lt. den
      Statistikern ist ja weit und breit keine Teuerung in Sicht. ;-)
      Auch Blasen sind laut den Offiziellen keine zu erkennen. :-))

      Grüsse, NOtrader

      • @NOtrader
        Die Fed hat die letzten 8 Jahre die im Umlauf befindliche Geldmenge „M3“ mehr als verdoppelt, Heli-Ben sei Dank!

        Bereits 2006 hatte die Fed – aus gutem Grund – außerdem bekanntgegeben, daß sie die Geldmenge M3 nicht mehr veröffentlichen will: schließlich will man die Märkte nicht ‚erschrecken‘, wenn plötzlich alle Geldhähne aufgedreht werden.

        Diese „Multi-Billionen“ Papier-Schnipsel müßte die Fed jetzt wieder „einsammeln“, wenn sie die Zinsen anheben und den US-Geldmarkt „straffen“ will.
        Diese Maßnahme, Geld aus den Märkten abzusaugen, ist mit einer Zins-Anhebung gekoppelt, sonst funktioniert das Spiel nicht.
        ‚Good Luck!“

  6. @Watchdog,

    Wenn ich es richtig verstehe, wird Geld vom Markt genommen, indem
    die alten Tender einfach nicht mehr erneuert werden. Faktisch heisst das:
    Die FED muss also GAR NICHTS TUN, um die Geldmenge zu verringern.

    Nach meiner Auffassung ist eine Zinserhöhung, wie sie aktuell
    vorgenommen werden soll, nichts anderes als die SCHMINKE einer
    Frau, die die Augenringe abdecken will. (Ich möchte diesen Vergleich
    jetzt ganz und gar nicht als eine Geringschätzung von Frauen verstanden wissen !!!, aber was sich eine Frau leisten kann oder muss, trifft auf eine
    glaubwürdige Zentralbank noch lange nicht zu.)

    Grüsse, NOtrader

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