Donnerstag,28.März 2024
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Venezuela: Inflation galoppiert, Zentralbank-Chef entlassen

100-Bolivar-Banknote: Die Geldmenge in Venezuela hat sich seit 2013 verfünfzehnfacht (Foto: Plysuikvv – Fotolia.com)

Die jährliche Inflationsrate in Venezuela lag im vergangenen Jahr bei 800 Prozent. Nun wurde der seit 2009 im Amt befindliche Zentralbank-Chef des Landes gefeuert.

Venezuela befindet sich schon seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflation im Land ist dramatisch gestiegen. Im vergangenen Jahr lag sie bei 800 Prozent. Für 2017 wird eine jährliche Inflationsrate von 1.600 Prozent erwartet.

Was macht die Regierung unter Nicolas Maduro? Sie verspricht größere Banknoten und entlässt  Zentralbank-Präsident Nelson Merentes, der seit 2009 im Amt war. Genauer: Dieser kündigte laut Presseberichten, nachdem er dazu aufgefordert worden war. „Ich möchte eine neue Phase in der Entwicklung der Zentralbank Venezuels beginnen“, erklärte Regierungschef Maduro laut Wall Street Journal.

Als neuen Leiter des Währungsinstituts soll nun Ricardo Sanguino fungieren. Der Politiker leitete zuletzt den Haushaltsauschuss der Nationalversammlung und soll Maduro gewogen sein.

Für die wirtschaftliche und politische Krise im Land machen die beiden eine Gruppe rechtsgerichteter Geschäftsleute verantwortlich, die einen“Wirtschaftskrieg“ angezettelt hätten.

Die Wirtschaftsleistung des Landes ist im vergangenen Jahr um 16,8 Prozent geschrumpft. Seit 2013 wurde die Geldmenge um das 15-fache ausgedehnt. Der Mangel an Devisen schränkt die Importe ein und hat zu einer Knappheit an Nahrungsmitteln und Medikamenten geführt. Zuletzt hat Venezuela sogar große Teile seiner Goldreserven verpfändet, um an US-Dollar zu kommen.

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19 Kommentare

  1. „Is‘ ja drollig,“ hätte Kojak gesagt.
    1938 schrieb Hjalmar Schacht, Präsident der Deutschen Reichsbank, einen Brandbrief an den Addi. Unterzeichnet auch von 6 seiner Vize-Direktoren. Kurzum: Kein Gold mehr und kein Silber, keine Devisen, der Außenwert der Reichsmark gleich null, die im Umlauf befindliche Geldmenge zehnmal zu hoch als wie zulässig. Beim Gelddrucken war das Ende der Fahnenstange erreicht. „Mein Führer, wir sind pleite.“ Die Reaktion: „Schacht, Sie sind entlassen!“
    Ach ja, Venezuela. Wie kann man das Land mit den größten Ölreserven der Welt in die Pleite jagen? Wäre eine Frage für den Sender Jerewan. Sozialisten jeder Couleur gehören regelmäßig prophylaktisch ausgepeitscht.

    • @translator
      Der Ölpreis-Krieg … ein Lehrstück wie gewinne ich Wirtschaftskriege !
      Ausgelöst damals von den Saudis um das Land unbegrezten Frackings zu treffen und damit auch … dessen Währung. Klappte auch, doch war nur zu kurz angelegt.

      Klar wurde schnell dass der mit dem längeren Atem gewinnen würde. Die Saudis mussten sich nämlich sehr bald nach den ersten schmerzlichen Einbussen ihrer Staatseinnahmen fragen wie lange das noch gehen würde. Dagegen konnten sich die Amis vor Fluchtkapital gar nicht retten, als Dillar und Dow neue ATHs verbuchten. Klar die UZ-Expoindustrie litt not und die Bevölkerung verarmte, doch dafür gibt es ja das Vogelnest als Devide-et-impera der Volksmassen … und wenn das nix hilft … FEMA.

      Schliesslich sanierte sich das schwarze Haus auch durch eine erdrutschartige Abwertung der Anleihen … und ist wieder für eine lange Wachstumsperiode dieser Anleihen bereit. Während die Saudis noch um die 50 Dillar fürs Öl bangen, ganz zu schweigen von neuen nötigen Investments in Öl und Infra (Nachölzeit).

    • @translator

      Und Du schwingst die Peitsche, nicht wahr? Aber vorher nehmen wir Dir die Brille weg, mit Deinen 5 Dioptrien wird das ein Spaß für die ganze Familie :-).

      In Venezuela versucht man derweil mit den neuen 20000 Bolívares-Noten zu bezahlen. Geht aber auch wieder nicht, weil kein Wechselgeld dafür vorhanden ist.
      http://latina-press.com/news/232867-waehrungschaos-venezuela-mangel-an-wechselgeld-in-den-geschaeften/

      Ansonsten scheint Venezuelas Elend vor allem einer korrupten „Elite“ geschuldet. Da helfen auch keine Verschwörungstheorien mehr, von wegen man müsse sich gegen eine von den USA gesteuerte Mafia wehren. Schätzungen gehen davon aus, dass von den 1000 Milliarden Dollar Öleinnahmen der Vergangenheit ein Drittel veruntreut wurden.
      http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bargeldreform-in-venezuela-sorgt-fuer-chaos-14602009.html

      Die Mafia hat in Venezuela einen Namen: Chavismus.

    • @Translator

      Deine Frage wie das geht, gleicht der Frage, warum ist der Goldpreis nicht da wo er hingehört oder warum habe ich am Sonntag nicht im Lotto gewonnen.

      Die weltweiten Rohstoffpreise spiegeln nicht deren realen Wert nieder.
      Wäre es anders,müssten viele bettelarme aber Rohstoffreiche Länder in Luxus und Wohlstand ersticken.

      Die Mehrheitsbevölkerung Russlands z.B. des vermutlich rohstoffreichsten Landes der Welt ist auch nicht gerade wohlhabend.

      Venezuela und Russland um bei diesem Beispiel zu bleiben, haben zwar Rohstoffe allerdings kein eigenes global wettbewerbsfähiges Produktivkapital.
      Wollten Sie ein solche Industrie entwickeln, würde das einen Kapitalaufwand und somit einen Konsumverzicht der Bevölkerung notwendig machen, der letztendlich nicht durchsetzbar ist. Daran ist schon die DDR gescheitert ( 17 Juni 1953 )

      Einen gut Teil dessen was z.B. Putin für Öl und Rohstoffe ein nimmt, dient der Bezahlung von Renten, Beamtenpension und sonstiger Finanzierung des Staatshaushaltes. Da bleibt dann nicht mehr all zu viel übrig.

      Die einfache Formel der erfolgreichen Marktwirtschaft und des erfolglosen Sozialismus, ist auch etwas zu simpel. Ganz davon abgesehen, dass es den Venezuelanern vor Chavez auch nicht gerade besser, sondern deutlich schlechter gegangen ist. Meldungen wie die obige vermitteln allerdings genau dieses Bild, das früher alles besser war.

      • @Krösus

        Ja, natürlich, Maduro steht in einer unseligen Tradition. Ob Leoni, Caldera, Pérez, Campins, Lusinchi oder Hugo Chávez: Das Land wurde von einer Abfolge korrupter Regierungen beherrscht. Lateinamerikas korruptestes Land. Insofern hätte ich korrekterweise schreiben müssen: Die AKTUELLE Mafia hat in Venezuela einen Namen: Chavismus.

        Ein schönes Beispiel, wie Plutokratien eigentlich überlebensfähige Volkswirtschaften – und sei es nur über den Rohstoffreichtum – ausbluten lassen können. Aber die Erlöse aus den Ölvorkommen werden gerne und regelmäßig veruntreut. Ob es da gerade in Rußland mit rechten Dingen zugeht, darf hingegen stark bezweifelt werden.

  2. Was mir sehr weh tun würde, wenn mein erspartes Geld durch irgendeine Fremdeinwirkung verloren wäre.

    Stellt euch vor, man spart etwas für die Pension – Wohnung oder Konsumgüter, du willst es realisieren, du bekommst für dein Geld nichts mehr.

    Fahre ich mit meinem Auto in den Graben, es ist kaputt, es tut weh – ok, aber ich bin dafür selbst verantwortlich.

    Ich bin heute in der Früh von der Nachtschicht gekommen, Samstag und Sonntag hatte ich diese Schicht, das mache ich seit 20 Jahren rund um die Uhr, egal welcher Tag.

    Ich habe mir theoretisch 3 Jahreslöhne angespart.
    Durch eine Inflation wäre dieser Wert bei null, ich könnte es nicht ertragen.

    Dazu habe ich zu schwer geschuftet.

      • Man geht in diesem forum grundsätzlich davon aus, dass jeder sein erspartes in edelmetallen angelegt hat. So sehe ich das jedenfalls.

        am wochenende hat mich doch tatsächlich mein alter wieder mal aufs übelste überrascht: nachdem ich nach drei bis vier beschwörungstiraden für ihn in bezug auf sein vermögen und den edelmetallen als erfolglos abgetan habe, schmeisst er mir nach dem gemeinsamen mittagessen eine kartonkiste auf den tisch…. aufgemacht…. 3x1kg-barren gold…. ich war gelinde gesagt fassungslos…besonders nachdem er verkündet hat dass er diese woche bei bank x nochmal 1,5 kilo abholt….

        ich habs tatsächlich geschafft ihn zu überschwatzen…. unser familienvermögen ist sicher….

        • Boah ey, das sind ja knapp 120.000 Euro. Das würde ich aber sehr gut verschließen und nicht jedem (also eigentlich keinem) erzählen! Aber auch von mir herzlichen Glückwunsch. Dann kann die Ralley ja bald losgehen.

          • Naja… hier kennt mich ja keiner persönlich… insofern bin ich da entspannt, ausserhalb der familie aber natürlich tabu…. und ansonsten ist meine familie ein verschworener haufen…

        • daumen hoch.
          Ich habe auch das Gefühl, dass immer mehr Menschen darauf kommen und tatsächlich auch kaufen, nicht nur überlegen. Was mir tatsächlich etwas Sorge gemacht hat, ist dass mein Friseur mir letzte Woche berichtet hat, er habe Gold gekauft. Ungefragt. Eigentlich kein gutes Zeichen. Aber in diesem komplexen Gefüge und Kampf ist das nicht zu überwerten.
          Ich habe das Gefühl, dass wir bald (1-3 Wochen) nochmal die ~1180 (+- ein paar $) nochmal sehen werden. Cot, Charttechnik (klassisch+ Elliot) relative Stärke Minen, deuten darauf hin.
          Danach will ich endlich die 1450$ sehen..

          • Schnelle Anstiege, führen oft zu Gewinnmitnahmen. Schön gemütlich und stetig isr deutlich besser.

  3. Mein Ratschlag: 1/3 in Gold, 1/3 in Silber und das letzte Drittel halb in bar und halb in Vorräte. Und ja nichts davon im Bankschließfach!!!
    Auf der Bank ist das Geld schon weg…

  4. @KuntaKinte

    Und das 5. Drittel in Alkohol investieren, sonnst klappt das Aufteilen der vielen Drittel nicht…

    :-)

  5. Ich bin wirklich erleichtert. Hatte eigentlich schon damit gerechnet dass er mal “etwas kauft“. Dass er aber ohne rücksprache mit mir gleich derart den hammer runterlässt, hat mich doch ultimativ überrascht… :-)

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