Samstag,20.April 2024
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Warnung vor Schweizer Goldpreis-Schock

Für die Lagerung von Gold gibt es von den Versicherungsunternehmen besonders strenge Auflagen.
Würde das Referendum „bejahrt“, dann müsste die Schweizerische Nationalbank mehr als 1.000 Tonnen Gold zukaufen.

Ende November kommt es in der Schweiz zu einer Volksabstimmung, die erhebliche Auswirkungen auf den Goldmarkt haben kann. 

Diese Warnung ist an alle Short-Seller gerichtet. Am 30. November findet in der Schweiz eine Volksabstimmung über die nationalen Goldreserven statt. Politikern der SVP ist es im Rahmen ihrer Volksinitiative „Rettet unser Schweizer Gold“ gelungen, ein entsprechendes Referendum durchzusetzen. Ziel der Initiatoren: Die Schweiz soll sämtliches Währungsgold im Inland lagern, die Schweizerische National Bank (SNB) soll kein weiteres Gold verkaufen dürfen und die Aktiva der SNB sollen zu mindestens 20 Prozent aus Gold bestehen (Schweizer Volk darf über Goldreserven abstimmen).

Ein „Ja“ zur Gold-Initiative könnte erhebliche Auswirkungen auf den Goldmarkt haben, glaubt Ole Hansen, Head of Commodity Strategy bei der dänischen Saxo Bank.

„Die SNB müsste in den nächsten drei Jahren Tausend Tonnen Gold kaufen. Es entspräche gut der Hälfte der Weltjahresproduktion an Gold, die man für beachtliche Zeit erwerben müsste“, so Hansen. Das würde seiner Meinung nach nicht nur den Goldpreis deutlich beleben. „Es dürfte die gesamte Wahrnehmung gegenüber Gold verändern, das derzeit nur noch wenige Freunde hat“.

Goldreporter rechnet nach: Die Bilanzsumme der Schweizerischen Nationalbank betrug im vergangenen August 522,33 Milliarden Schweizer Franken. Das entspricht 432 Milliarden Euro. Die Aktiva aus „Gold und Goldforderungen“ umfassten zuletzt 39,38 Milliarden Schweizer Franken (32,6 Mrd. Euro). Das entspricht 11 Prozent der  gesamten SNB-Aktiva. Es müssten also aktuell sonstige Aktiva im Wert von 38,88 Milliarden Euro gegen Gold getauscht werden, um die 20-Prozent-Forderung der Initiative zu erfüllen. Zu heutigen Preisen entspräche dies einer Goldmenge von 40.586.245 Unzen, umgerechnet 1.262 Tonnen.

Hansen fürchtet zudem, dass die Schweizer Zentralbank ihre Handlungsfähigkeit an den Märkten verlieren könnte. Seit Monaten hält die SNB beispielsweise den Franken-Kurs zu Euro niedrig, in dem sie  für Milliarden-Summen Franken gegen Euro verkauft und damit faktisch eine Anbindung des Franken an den Euro betreibt.

Das Schweizer Parlament und die Schweizerische Nationalbank hatten sich vor geraumer Zeit deutlich gegen die Gold-Initiative ausgesprochen. Man darf nun gespannt sein, wie das Ergebnis des Volksentscheids ausfällt.

Goldreporter

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15 Kommentare

  1. Mein JA ist sicher, jedoch denke ich nicht, dass es genügend vernünftige Schweizer gibt, dass wir ein Ja erreichen! Naja, ist bei der momentanen Goldpreislage, nach 3jahren preisrückgang auch nicht unbedingt erstaunlich!
    Die Politiker werden mit dem Argument, dass Gold immer weiter fallen wird, genügend Schweizer verunsichern, so dass sie ein Nein in die Urne werfen werden!

  2. Meines Wissens nach steht nirgendwo, dass die Aktiva aus physischem Gold bestehen muss. Zertifikat-Gold wird in einer Aktiva genauso gerechnet wie der Barren im Tresor. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es vom Volk abgelehnt wird da die Regierung und fast die gesamte Presse dagegen ist.

  3. Die SNB druckt Schweizer Franken, kauft damit Euro – und mit dem € kauft sie GOLD – das ist doch das PERPETUUM MOBILE !
    Früher haben die Alchemisten versucht, Gold herzustellen – die SNB sind die modernen Alchemisten !
    Da die Schweizer eher konservativ eingestellt sind, könnte die Volksabstimmung Erfolg haben…. Grüezi wohl Frau Stinimaa !

    • @Bidonville
      Leider kommen dann die Euro wieder in den Umlauf und stärken den Franken. Dann muss die SNB den Franken wieder schwächen und weiterdrucken.
      Ich finde, bei diesem Währungskrieg wird es nur Verlierer geben

      • Klar drucken Sie weiter … und kaufen Gold , indem sie Euro auf den Markt werfen und Dollar kaufen – der Euro fällt, der Dollar steigt und der Goldpreis auch – hört sich doch eigentlich ganz gut an für Goldbugs !
        Liegt Schilda eigentlich in der Schweiz ?

  4. Hallo Forum! @Christian: Gehen Sie nicht davon aus, dass die Schweizer unbedingt auf Empfehlungen ihres Bundesrats und Parlaments hören werden. 2014 setzte es bereits eine schallende Ohrfeige an die Classe politique, da ging es um die Initiative zur Masseneinwanderung. Eine zweite oder gar dritte Watsche könnte heuer noch folgen, nämlich eben mit dem Gold und auch Ecopop. Der Schweizer wurde einfach zuviel verkohlt und abgezockt in den letzten Jahren. Man darf hier sicherlich gespannt sein. Falls abgelehnt wird, würde mich dies aber nicht speziell stören. Habe meine eigenen Metalle. Und wenn die Landsleute die Macht des Goldes verkennen sollten, kann ich ihnen auch nicht helfen.

  5. Hoffentlich sind die Schweizer klug genug, die Macht zu Goldes zu erkennen. Wer das Gold hat, hat die Macht. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

  6. Swizz@ ich wünsche der Schweizer Gold Initiative einen Erfolg, die Ecopop war mir bis jetzt unbekannt. Ich war jetzt auf deren Homepage. Ich beneide euch für eure direkte Demokratie, so etwas wäre beim österreichischen Regime undenkbar.

  7. Allen Interessieren empfehle ich das äusserst faktenreiche Buch des ehemaligen Bankers und auch Mitbegründers und Direktor der Rothschild Bank AG in Zürich, Ferdinand Lips, zu lesen: „Die Gold-Verschwörung“, im Kopp-Verlag. Man baucht ja heute keine besonderen prophetischen Begabungen um festzustellen, dass das Luftschloss des heutigen Finanz- und Geldsystem sich wieder einmal – wie so oft in der Geschichte des Geldes – dem Ende zu neigt! Der ehemalige Vorsitzende des Londoner Goldfixings, Robert Guy, erklärte 2001..“dass die Marktteilnehmer nie verstanden, warum die Schweizer ihr Gold verkaufen.“ Ja, vielleicht siegt am 30. November 2014 die Vernunft und die Weitsicht?

    • @Peter Meier-Schlittler
      Ferdinand Lips beschreibt, dass das Gold auf Druck der USA verkauft werden musste. Das Druckmittel war, weil behauptet wurde, die Schweiz hätte sich an den jüdischen Flüchtlingen im WW2 bereichert.Was aber nachweislich nicht stimmte.Aber der Druck war zu groß.Ein US Senator war dabei federführend.
      Zwar wehrte sich die Schweiz, aber letztendlich wurden den „Gnomen von Zürich“, so nannte man die Bänker in den USA, der Garaus gemacht.Genauso wie letztes Jahr bei dem Bankgeheimnis.Auch das wurde auf Druck der USA aufgegeben.Arme Schweiz.

  8. Dies ist die andere Seite der scheinbar pur demokratischen und unabhängigen Schweiz. Sie ist leider zu klein, zunehmend von Eliten kontrolliert und übrigens auch irgendwie schlicht zu wenig stolz, um gewissen Mächten die Stirn zu bieten, wo es die Situation vielleicht erfordern würde. Vereinzelte Volksentscheide der letzten Jahre wurden auch gar nicht umgesetzt, weil sie dem Völkerrecht widersprechen würden. Ausserdem erhalten politisch zunehmends die Polparteien Zulauf, was das Land auch nicht unbedingt weiter bringt. Es ist wie es ist. Aber bei der Goldfrage ist wohl alles möglich, von kompletter Versenkung der Initiative bis Annahme. Der Stellenwert des Goldes bei den älteren Bürgern, deren demographische Übermacht und ihre Disziplin bei Abstimmungen könnten es ausmachen.

    • Ich hoffe sehr das die Iniative Erfolg hat und die Schweiz den Mut findet die EU Bürger zurück zu schicken wenn die Wirtschaft schwächelt ! Das wäre auch ein Zeichen Brüssel !

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