Donnerstag,28.März 2024
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Warum es Wahnsinn wäre, die nationalen Goldreserven zu verscherbeln

Die Goldreserven der Staaten decken derzeit nur noch einen Bruchteil ihrer Verschuldung.

Presseberichten zufolge haben deutsche Politiker den Euro-Rettern ausgeredet, Teile der deutschen Goldreserven als Garantie für die Stärkung des EFSF zu verwenden. Ein CDU-Politiker schlägt nun vor, Italien solle sein Gold verkaufen. Warum es für jedes Land fatal wäre, jetzt die nationalen Goldreserven zu verkaufen.

CDU-Politiker Gunther Krichbaum hielte auch nichts davon, wenn Deutschland sein Bundesbankgold für die Euro-Rettung opfern müsste. Entsprechende Vorschläge hatte es auf dem G20-Gipfel in Cannes gegeben. Gegenüber der Rheinischen Post schlug der Europa-Ausschuss-Vorsitzende aber nun vor, dass Italien doch seine Goldreserven verkaufen könne, um den eigenen Schuldenstand spürbar zu senken. Das Land verfüge schließlich über relativ hohe Goldreserven.

Abgesehen davon, dass niemand genau weiß, über wie viel echtes Gold die Staaten überhaupt noch verfügen, stimmt das überhaupt? Könnte Italien mit den Golderlösen seine Schulden spürbar senken?

Offizielle Goldreserven
Den Zahlen des World Gold Council zufolge besitzt Italien 2.451,8 Tonnen Gold. Bei einem aktuellen Goldpreis von 1.285 Euro pro Feinunze entspräche dies einem Gegenwert von rund 101 Milliarden Euro. Der offizielle Gesamtschuldenstand des Landes beläuft sich auf 1,9 Billionen Euro. Mit dem Verkauf seiner Goldreserven könnte Italien somit seine Staatsverschuldung um 5,3 Prozent auf 1,8 Billionen Euro senken. Das Ganze wäre also nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Die gleiche Rechnung lässt sich für alle anderen westlichen Industrieländer aufmachen. So besitzen Deutschlands offizielle Goldreserven derzeit einen Wert von 140 Milliarden Euro, was lediglich 7 Prozent der deutschen Gesamtverschuldung von rund 2 Billionen Euro entspricht.

Gold ist Geld
Auf der anderen Seite: Sollte man irgendwann auf die Idee kommen, wieder eine goldgedeckte Währung einzuführen, dann wären die Goldreserven von höchster Wichtigkeit für jedes Land. Im Zuge einer solchen Reform des Geldsystems würde der Wert der (Papier-)Währungsreserven nämlich stark dezimiert. Gold würde dagegen massiv aufgewertet, um die Deckung der neuen Währung sicherzustellen. Der heutige Preis an den Börsen reflektiert so gesehen nicht im Ansatz den Wert des Goldes, insbesondere in dem Fall, wenn das Edelmetall erneut integraler Bestandteil eines neuen Weltwährungssystems würde. Und: Gold ist universelles Geld. Es ist der letzte Joker, den man ziehen kann, wenn keine andere Währung mehr sticht!

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19 Kommentare

  1. Ich denke, die Chinesen würden alles am Stück nehmen.
    Von allen Goldreserven der EU-Staaten, käme nicht eine Unze auf den freien Markt.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

    • Welche Zentralbank wird doch so blöd sein, vielleicht das Einzige noch wertvolle was sie besitzen, also Gold, gerade weil mit der Zeit indirekt proportional zu allen anderen Reserven noch viel wertvoller werdend, jetzt zu verscherbeln?!
      Aber Achtung!: Zentralbanken handeln wider jeder wirtschaftlichen und finanziellen Vernunft!

  2. „Abgesehen davon, dass niemand genau weiß, über wie viel echtes Gold die Staaten überhaupt noch verfügen, stimmt das überhaupt“ … eine wenig durchdachte Frage, die am Kern vorbei führen will.

    „Der offizielle Gesamtschuldenstand des Landes beläuft sich auf 1,9 Billionen Euro. Mit dem Verkauf seiner Goldreserven könnte Italien somit seine Staatsverschuldung um 5,3 Prozent auf 1,8 Billionen Euro senken. Das Ganze wäre also nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.“ … eine gute Darstellung, die zeigt, wie verantwortungslos unsere Politiker Staatswirtschaft betreiben. Es geht aber nicht darum, dass mit dem Gold ALLE Schulden abgetragen werden sollen, es geht in einem ersten Schritt darum, die Maastricht Kriterien zu erfüllen: Italien mit einem BIP von 1,55 Bio Euro ist mit 120% überschuldet und braucht etwa 913 Milliarden Euro, um an die 60 % zu kommen. Der Goldwert von rund 100 Milliarden Euro lässt immer noch rund 800 Milliarden Euro offen.

    Diese Zahlen zeigen: Italien wird keine Chance haben. Italien wird auf Dauer dem Staatsbankrott entgegen sehen müssen, wenngleich das Beispiel Japan zeigt, dass man mit 200 Prozent auch noch gut überleben kann.

    • 1938 war die Geldmenge im 3. Reich 10fach überhöht, denn Hitler hatte sein braunes Wunder mit gedrucktem Geld finanziert. In den Westzonen und in der Ostzone (unabhängig voneinander) gab es 1948 eine Abwertung 10 zu 1. Deutschland war wie ein Vampir und konnte seine kaputte Existenz nur noch durch fremdes Blut ein wenig verlängern. Österreich zu schlucken brachte Devisenreserven und Gold. Tschechenland dito. Diegleiche Art von Strohfeuer brennt heute wieder ab, und geradezu zwangsläufig endet das in Betrug (der anderen Euro-Staaten) oder in offenem Raub. Anders kann ich mir Irak und Libyen nicht erklären. Gadhafi meinte zuletzt noch, die Nato-Staaten, die ihn angreifen, sind die Faschisten der heutigen Zeit. Laut hat unser Ministerium der Wahrheit darüber gelacht.

    • @Bernd
      Japan ist in der eigenen Währung verschuldet, bei den eigenen Bürgen.In Italien ist das so gesehen nicht der Fall.Es sind unsere Euros.
      Ein Staat hat nur 2 Möglichkeiten seiner Schulden Herr zu werden:
      Die Methode Simbawe, wenn in eigener Währung verschuldet, das Modell Argentinien, wenn in fremder Währung verschuldet.Also die Wahl zwischen Geldpresse und Bankrotterklärung.Beides funktioniert hervorragend.

  3. Deutschland ohne Goldreserven kommt an die Situation vom Mai 1945 heran.

    Mir scheint, es wird ein Krieg geführt, mit anderen Mitteln.

  4. Das deutsche Gold ist schon lange weg. Und unsere Regierungen haben auch nicht die Absicht dem nachzugehen. Sie weigern sich die Interessen der Bürger nach Transparenz unserer Goldbestände zu vertreten. Ich habe eine entsprechende öffentliche Petition eingereicht. Diese Üetition wurde nicht einmal zur Abstimmung angenommen. Warum wohl? Die Begründung der Ablehnung der Petition: „Ablehnung des Bundestages der Petition über die Rückführung des deutschen Goldes aus dem Ausland“ kann man auf meinen Seiten http://www.browse.npage.de unter dem Menüpunkt „Download“ einsehen.

      • Mal bei der Bundesbank anfragen, wo das Gold ist.Nur man bekommt keine oder nur Wischi Waschi Auskunft. Leider hüllen sich die in Schweigen und das heizt natürlich die Spekulationen an.Tatsache ist jedoch,dass sich Bundesbank Gold in den Tresoren der FED in Manhattan und in London sowie in Frankreich befinden.Laut Bundesbank hat das „historische Gründe“.
        Nur wieviel, das wüßte wohl jeder gerne.Auch was historische Gründe sein sollen.Achso und ein Teil ist auch noch ausgeliehen.Laut Sprecherin der Bundesbank im einstelligen %-Bereich angeblich.
        Lieber Bernd, frage doch mal an,die Antwort würde mich interessieren.

        • @anaconda, @EuroTanic, @Bernd
          Die Diskussion, ob das Deutsche Gold noch physisch in Deutschland sein könnte, ist total daneben… Z.B. Chavez hat seines jetzt berühmt gewordenes… gerade weil er es zurückholen möchte… somit auch nicht in Venezuela.
          Es ist doch nicht entscheidend wo es lagert, sondern wem es gehört!
          Läge aber deutsches Gold etwa in Russland, Iran oder auch China, da müsste man sich schon Sorgen machen.

          • @darius
            Gehören kann es schon einem,nur ob derjenige daruf Zugriff hat,wenn es darauf ankommt,das ist die Gretchenfrage.In der Not ist nämlich jedem das eigene Hemd am nächsten.Was,wenn die Herausgabe verweigert wird ? Will Deutschland in die USA einmaschieren, wie Herr Steinbrück in die Schweiz ? Viel Spaß !
            Gold hat nur dann einen Sinn, wenn überhaupt, wenn man unmittelbar und jederzeit physisch darauf Zugriff hat.Sonst kann man auch gleich Gold Zertikikate halten.

      • Noch nie was von Beweislast gehört? Ich kann nicht beweisen, dass etwas weg ist. Das ist unmöglich. Der der behauptet das etwas da ist muss es beweisen. So ist es richtig. Und die ReGIERungen der BRD GmbH weigern sich dem Volk zu beweisen, dass das Gold noch da ist.

  5. „Warum es Wahnsinn wäre…..

    – hier ist zu lesen, dass Italien ca. 2,5t Gold hält und dies ein Gegenwert
    von ± 101 Mrd sei.
    Da hat sich wohl jemand um ein Komma vertan !
    Es sind lediglich ca. 100 Mio

    (± 30.000€/Kg x 2,500 kg)

    • Jogi hat recht, 2,5 Tonnen wäre wenig,das hat, glaube ich, Luxemburg offiziell.
      Es sind die offiziellen Angaben und die kann jeder bewerten wie er will.Wie die offizielle Inflation oder Arbeitslosenstatistik.Niemand läßt sich in die Karten gucken, schon gar nicht beim Gold, auch wenn der Oberhirte der FED, Herr Helikopter Ben, Mister Inflation, Mister Ben Shalom Bernanke meint, Gold wäre kein Geld, sondern nur ein Metall. Wozu dann die USA an die 15 tausend Tonnen Gold hält und dazu noch tausende Tonnen von Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern, mag er nur selber wissen.

  6. @M.Weber
    da hat sich niemand vertan, es sind 2451,8 Tonnen d.h. x 1000 = 2 451 800 kg x 41837,12 € (aktuell) = 102.576.250.816,- € .
    Es ist schon Richtig

    • ok, bin davon ausgegangen dass Italy 2,5 t hält und nicht 2.500.
      irren ist menschlich.

      Aber wenn dem so ist, sollen doch die Griechen ihre 100 Mrd verkaufen
      und nicht unsere Steuergelder in A.. fahren.
      Wäre zwar nicht gut für meinen Goldbestand wegen Hausse jedoch
      für die ganze Welt.

  7. @Michael Weber
    Wenn die Griechen ihr Gold verkaufen würden, gibt es eine Baisse, keine Hausse erst mal. Aber es wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein.Und Staatsgold gilt als Währungsreserve und muss ohnedies hinterlegt werden, wenn man Kredite haben will.Übrigens sind die Steuergelder so oder so weg.Entweder über die Inflation (Das merkst Du an der Tanke, beim Bäcker usw, — das Geld geht indirekt nach Griechenland) oder über direkten Transfer in Form eines kommenden Soli-Zuschlags.
    Staaten entschulden sich fast immer über die Geld-Druck-Presse und bezahlen tuts der Bürger.Bankrott erklären tun sie sich nur,wenn sie in fremder Währung verschuldet sind.(Russland, Argentinien u.a).
    Übrigens, weder der erste, noch der 2.Welkrieg hätte länger als 2 wochen gedauert,hätte es eine Gold-Währung gegeben.Dann wäre diese nach 2 Wochen zu Ende gewesen. So mußte man Papiergeld drucken,das läßt sich leichter vermehren. Eine Gold-Währung ist immer eine Friedenswährung, da konventionelle Kriege damit nicht finanzierbar sind.

  8. Man sollte sich einmal die Frage stellen, WO sich die Bestände befinden, WER sie in diesem Land kontrolliert und WER vom Eigentümerland die Kontrolleure darauf kontrolliert, ob dieses Gold noch unbelastet ist.
    Jedes Land sollte – da die jeweiligen Regierungen natürlich Bescheid wissen, das m.E. Teil des globalen Finanzierungssystems ist und sie deshalb ablehnen würden – eine Volksbefragung durchführen mit dem Ziel das extern gelagerte Gold physisch „nach Hause“ zu holen. In Demokratien – zumindest theoretisch ist das Volk der Souverän und somit Eigentümer. Dem Volkswillen müssten sich die „Vertreter des Volkes“ – mehr sind die nämlich nicht! – beugen und dann hätte auch die Ära Münchhausen einmal ein Ende.
    Müsste man global umsetzen und auch wenn „occupancy“ nicht wirklich zielgerichtet agieren, dafür scheinen sie wie geschaffen.

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