Mittwoch,24.April 2024
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Wo China geheime Goldreserven versteckt

Chinesische Goldbarren © Norman Chan - Fotolia.com
Populäre chinesische Investment-Strategie:  Ein Kilo Gold für jeden Haushalt

In einem Beitrag für die Onlineausgabe des US-Wirtschaftsmagazins Forbes präsentiert eine Autorin ihre Theorie über fehlendes Gold in der chinesischen Handelsstatistik und geheime Goldreserven des Landes.

Seit 2009 werden die offiziellen Goldreserven der Volksrepublik China unverändert mit 1.054,1 Tonnen beziffert. Auf der Basis verfügbarer Marktzahlen sind Analysten zu dem Ergebnis gekommen, dass jedes Jahr eine gewisse Menge an chinesischem Gold in der Gesamtrechnung zu fehlen scheint.

So hat China im vergangenen Jahr 428 Tonnen Gold aus Minenproduktion erhalten und Goldimporte von rund 1.158 Tonnen getätigt, während die chinesische Goldnachfrage mit 1.066 Tonnen beziffert wird. China exportiert kein Gold. Daraus ergibt sich eine Differenz von 520 Tonnen, die – wie Analysten glauben – nur damit erklärt werden kann, dass staatliche Stellen das Gold gehortet haben.

Shu-Ching Jean Chen, die Autorin eines Beitrags für die Onlineausgabe des US-Wirtschaftsmagazins Forbes glaubt zu wissen, wo China dieses Gold versteckt. Sie nennt drei mögliche Horte für das fehlende Gold.

1. Die People Bank of China (PBOC)
Die chinesische Zentralbank lagert das Gold in ihren Tresoren, ohne entsprechende Bestandsänderungen zu kommunizieren. Bereits im Jahr 2009 habe die PBOC überraschend eine Verdoppelung von Chinas Goldreserven bekanntgegeben, die zuvor über Jahre hinweg mit lediglich 600 Tonnen angegeben worden waren.

2. Geschäftsbanken in China
Der stellvertretende Vorsitzende der Gold Association of Guangdong Zhu Zhigang, habe erklärt, dass unbekannte Mengen an Gold bei zwölf Geschäftsbanken in China lagern, die vom Staat 2012 Lizenzen für den Goldimport erhalten haben. Deren Goldbestände würden nicht öffentlich bekanntgegeben. Darunter befänden sich auch zwei Töchter ausländischer Banken: ANZ und HSBC.

3. Schmuckfabriken
Gold sei möglicherweise an chinesischen Schmuckfabrikanten verliehen worden, vor allem in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen an der Südküste Chinas. Die chinesische Minenindustrie habe diese Praxis nach der Jahrtausendwende eingeführt, als dieser der Marktpreis für den Goldverkauf zu niedrig erschienen sei. Man hoffte, zum Zeitpunkt der Rückgabe des Goldes durch die Schmuckfabrikanten einen höheren Preis zu erzielen.

Die Liberalisierung des chinesischen Goldmarktes
Vor 1949: Nur die chinesische Zentralbank konnte Gold im- und exportieren
1979: Der Verkauf von Goldmünzen wird zugelassen
1982: Der Verkauf von Goldschmuck wird zugelassen
2000: Der Verkauf von Goldbarren wird zugelassen
2002: Die Shanghai Gold Exchange wird eröffnet

Die Autorin gelangt in ihrem Bericht zu der Annahme, dass China weiterhin über erhebliches Potenzial für zusätzliche Goldnachfrage verfügt. Die Gold Association of Guangdong promote eine populäre Investmentstrategie. Jeder chinesische Haushalt solle über ein Kilogramm Gold verfügen. Ende 2013 habe man in China 401,5 Millionen Haushalte gezählt. Das mache zusammen theoretisch 401.500 Tonnen Gold. Eine Menge „Holz“, wenn man bedenkt, dass die Menschheit bis heute nur rund 170.000 Tonnen Gold gefördert hat.

Goldreporter

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16 Kommentare

  1. Schon merkwürdig,dass so ein mächtiges Industrieland, welches auch noch vom Export lebt Gold hortet und nicht Aktien von BMW oder Tesla oder Google.Allen Goldkritikern stelle ich die Frage, wozu horten die Chinesen Gold.Doch nicht wegen der Spekulation ! Das kann man besser mit Kupfer, Blei und seltenen Erden.Der Gewinn bei Goldspekulation wäre doch nur Peanuts und Zeitverschwendung für die Profis.Wozu also ?
    Meine Antwort: Um den Dollar eines Tages abzulösen und den Yuan als Leitwährung zu installieren.Das geht eben nicht mit Blei oder Kupfer oder Addidas Schuhen.Das geht leider nur mit Gold, wie vor tausenden Jahren
    und mit einem starken Militär.Beides hat man oder hat man in Bälde.

    • @anaconda
      Die Frage ist doch für die Gegenwart und Zukunft, wem Investoren mehr zutrauen:
      a)
      einer korrupten, ungebremst spionierenden, herumschnüffelnden, arroganten, kriegslüsternen, vom Krebsgeschwür befallenen Großmacht, deren Währung durch nichts als das Militär gedeckt ist, dessen Militär-Etat erstmals seit über 50 Jahren nahezu halbiert wird und dessen Streitkräfte aus Geldmangel auf eine Mannschaftsstärke auf einen Stand vor 1940 schrumpft (!), oder
      b)
      einer neuen, goldgedeckten (oder auch mit Gold teil-gedeckten?) Welt-Leitwährung YUAN und aufstrebenden Weltmacht mit zunehmendem Militärhaushalt und größer werdenden Militärmacht?

        • @FED Erico
          Dein Gekläffe wird immer dümmer. Dein Name ist Programm; hier bitte keine Kritik an den USA, denn der undercover-Agent der FED, Erico, verbietet permanent das USA-bashing.

    • Die Chinesen haben erkannt dass es nicht klug ist die gesamten Devisenreserven in USD zu halten. Da Euro, Rubel oder Real auch zu unsicher sind hat man eben auf Gold umgeschichtet. Vernünftig nicht alles auf eine Karte zu setzen.

      Dass die keine Aktien von BMW oder Tesla kauf ist auch klar. Aber sie übernehmen US-amerikanische Riesen wie Smithfield gleich zur Gänze und ziehen mit einem IPO von Alibaba an die Wall Street. Das alles bringt Kapitalverflechtungen die letztendlich dem Frieden dienen.

      • @federico
        Richtig, die Chinesen übernehmen westliche Firmen und zwar physisch und nicht in Papierform (Aktien).Genau das ist es ja,was ich manchem hier klar zu machen versuche.Wenn die denken Aktien sind Sachwerte wie Gold.China wird demnächst die stärkste Wirtschaftsmacht der Erde sein und es ist kaum anzunehmen,dass sie die Hegmonie der amerikanischen Währung belassen könnten.Leider könne wir Kleinanleger eben keine Firmen kaufen,denn eine Aktie ist nur ein handelbares Papier und keine Firma.Außer EM und eventuell Diamanten und Kunstgegenstände können Kleinanleger nur auf papierene Verträge setzen und hoffen,dass diese erfüllt werden, von den Chinesen eben.Ob es dem Frieden dient,die wirtschaftliche Verflechtung ? Gab es schon mal und funktionierte nicht.Wie sagte der Gröfaz (Größter Führer aller Zeiten): Ein Vertrag ist nichts weiter als ein Fetzen Papier und schickte seine Armeen los.

  2. Warum ist denn heute der Goldpreis so „traurig“?

    Wir erkennen ein wiederkehrendes FED-Ritual: völlig egal, was aus den stark geschminkten Lippen der Fed-Chefin „herauseitert“, DOW Jones und S&P500 werden abends sprunghaft ansteigen, EM werden kraftlos absacken.
    Denn:
    Heute ist Rothschilds Kaffee-Kränzchen (Fed Bullshit-Meeting) mit Janet Yellen als Vorturnerin angesagt; der Höhepunkt gemäß Fed-Protokoll ist wie immer ein „positiver“ Ausblick auf die „starke“ Wirtschaftserholung der USA, einen „absolutely strong US-Dollar“ und mehrere Schläge auf die EM-Preise, weil Gold immer noch ein „barbarisches Relikt“ aus längst vergessenen Zeiten ist.
    http://williambanzai7.blogspot.de/2010/08/obamanomics-explained.html

    Also nicht wundern, wenn die Preise heute „gefallen werden“, denn die schlechten Wirtschaftsdaten aus dem Januar lagen „nur“ am kalten Winter und für die Jahreszeit „unerwartetem“ Schneefall.
    Eine echte Überraschung wäre dagegen eine Ankündigung von QE#5 (freilich unter einem neuen Namen), weil die Arbeitsmarktdaten (siehe Shadowstats.com) in Wirklichkeit „sauschlecht“ ausgefallen sind.

    • @watchdog
      Ist nicht kommenden Freitag der 3 fache Verfallstag oder Hexensabbat ?
      Vielleicht müssen die shorties nur kämpfen.Und da die shorties die Notenbanken sind, senkt man den Goldpreis mit der typischen Chartlinie.Auf einen Schlag nämlich.Game as usual.?

      • @anaconda
        Ja, korrekt, am 21.03.
        Der sog. „Hexensabbat“ findet viermal im Jahr statt, und zwar jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. An diesem Tag verfallen an der Terminbörse Eurex drei Kategorien von Derivaten: Um 12 Uhr verfallen die Futures und Optionen auf die europäischen Stoxx-Indizes, eine Stunde später enden die Futures und Optionen auf den Dax. Zum Xetra-Schluss um 17:30 Uhr werden die Optionen auf Einzelaktien abgerechnet.

        Das betrifft demnach die Terminbörse EUREX.

        Am kommenden Dienstag (25.03) ist aber der Optionen-Verfallstag der Comex-Futurekontrakte für den Liefermonat April; dieser Verfallstag hat also eher Auswirkung auf die Edelmetall-Preise.

        Ich kann mich erinnern, daß ich die April-Futurekontrakte bei einem Basispreis Gold bei 1329,-$ gesehen habe, das würde also bedeuten, daß der Goldpreis noch etwas tiefer sinken müßte, damit die Shorties ohne Verluste aus dem Handel gehen können.

        • @watchdog
          Danke für Ihre Mitteilung.Vielleicht schaffen die shorties dann ja bis Dienstag noch die Punktlandung,vorausgesetzt,Herr Putin und die Ukraine macht ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung.Wäre doch jammerschade,all die schönen Zertifikate wertlos verfallen.Mein Gott, was würden die dann Herrn Putin hassen.Ob ihn das anficht ?

  3. Sehr eigenartige Überschrift die sicher nicht nur auf mich manipulativ wirkt. Ein souveränes Land hat doch wohl das Recht, seine Goldreserven dort zu lagern, wo es will. Außerdem ist es mir neu, dass sich daraus eine Rechenschaftspflicht ergibt.

  4. News von Karen Hudes, ehemals Weltbank-Juristin:

    es ist beabsichtigt, eine „neue“ Gold-gedeckte Dollar-Währung mit 170,5 Tonnen Gold als Ersatz für das Fed-Fiat-Geld einzuführen; Herausgeber der neuen Dollar-Noten ist das US-Schatzamt – nicht mehr die Fed.
    Die Dollar-Noten wurden in der Regierungszeit von JF-Kennedy gedruckt und liegen angeblich in einer schweizer Bank.

    https://s3.amazonaws.com/khudes/Karen-Hudes+%282%29.jpg

    Schau mer mal – die Bankster und die Fed werden sich gegen
    diese Absicht wehren…

    Der volle Link (in Englisch, sorry):
    http://beforeitsnews.com/blogging-citizen-journalism/2014/03/karen-hudes-rebuttal-homo-capensis-proof-provided-2451576.html

    • Kann man mit nur 170 Tonnen tatsächlich eine Währung für einen so großen Staat abdecken?
      Und wenn ja – was würde dann mit der alten Fiat-Währung passieren?
      Es sind ja fast alle Staaten der Welt mit dem Petro-Dollar verbunden.
      Ob als Devisenreserve oder für den internationalen Handel.

        • @O2
          Ja,das kann man.Die FED wollte die 1 Billion Dollar Münze herausgeben,zur Schuldendeckung.Diese sollte aus Platin sein.Nicht aus Gold.Das hätte man nun doch nicht gewagt.Alle Experten waren sich darin einig,dass die FED das könnte.

          • Das kann sie eben nicht. Es kommt ja auf die Menge, also in diesem Fall das Gewicht an und nicht auf die nominelle Zahl. Man kann auch mit 1g Gold oder Platin alles decken.

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