Mittwoch,24.April 2024
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2000/2001 zog Deutschland 940 Tonnen Gold aus London ab

Wege und Lagerung nationaler Goldreserven bleiben ein potenzielles Nebelkerzenfeld.

Die Berichterstattung im Zusammenhang mit den deutschen Goldreserven im Ausland bringt neue Informationen ans Tageslicht. Kurz nach der Jahrtausendwende hat Deutschland große Teile der in London gelagerten Goldbestände in die Heimat überführt. Der Umstand heizt erneut Spekulationen an.

Die Medien überschlugen sich mit Meldungen, nachdem der Bundesrechnungshof mit seinen Forderungen zur Prüfung der deutschen Goldbestände im Ausland in die Offensive ging.

Die Bundesbank gab dem politischen Druck nach. Sie will in den kommenden drei Jahren insgesamt 150 Tonnen Gold, das bei der Federal Reserve Bank of New York gelagert, nach Hause holen und es einer eingehenden Prüfung unterziehen. Außerdem veröffentlichte man einige Details zu der geografischen Verteilung der deutschen Goldreserven.

Laut Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele befinden sich 1.536 Tonnen in New York, 450 Tonnen in London und 374 Tonnen in Paris. Hierzulande sollen 1.036 Tonnen aufgewahrt sein, also weniger als ein Drittel. Macht in Summe 3.396 Tonnen.

Die britische Tageszeitung The Telegraph spekuliert nun darüber, warum Deutschland zwischen den Jahren 2000 und 2001 Gold im Umfang von 940 Tonnen aus London abgezogen hat. Vor diesem Zeitpunkt lagerten in der Bank of England angeblich noch 1.440 Tonnen deutsches Gold.

Laut Informationen der Deutschen Bundesbank hat man seinerzeit Gold aus England abgezogen, weil die Lagerkosten zu hoch gewesen seien. Gegenüber The Telegraph bringt Peter Hambro, Chef des Goldproduzenten Petropavlovsk andere Gründe ins Spiel. Seiner Meinung nach hat die Bundesbank das Gold zum Selbstschutz abgezogen. Das dort gelagerte Gold sei nicht allokiert gewesen. Dass heißt, die einzelnen Goldbarren habe man nicht direkt einem eindeutigen Besitzer zuordnen können.

„Vielleicht hat man entschieden, es sei sicherer, das Gold nach Hause zu bringen, weil die Bank of England in dieser Zeit zu viel Gold verliehen hat. Es geht um die Identifikation. Kann man sein eigens allokiertes Gold identifizieren oder ist man nur ein allgemeiner Gläubiger mit Metallkonto?“, so Hambro.

Hintergrund: England hat sich kurz vor der Euro-Einführung von einem Großteil seiner Goldreserven getrennt. Verantwortlich zeichnete seinerzeit der damalige Schatzkanzler Gordon Brown. Der Goldpreis war kurz nach dem Jahrtausendwechsel auf ein 20-Jahres-Tief gefallen. Noch heute bezeichnen die Engländer dieses Kurstal als „Brown-Bottom“.

Lesen Sie dazu auch: Großbritannien: Gordon Brown wegen Goldverkäufen unter Beschuss (Artikel vom 28.03.2010)

Goldreporter

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1 Kommentar

  1. Wenn das stimmen sollte, hat mich der Petitionsausschuss des deutschen Bundestages angelogen? Meine Petition: „Ablehnung des Petitionsausschusses des Bundestages über die Rückführung des deutschen Goldes aus dem Ausland“ wurde mit ganz anderen Daten übr das deutsche Gold abgelehnt. Das Original der Ablehnung des Petitionsauschusses aus 2011 können sie auf meiner Seite http://www.browse.npage.de unter dem Menüpunkt „Download“ frei einsehen.

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