Donnerstag,28.März 2024
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Besteuerung von Gold: FDP will Auskunft von der Regierung

Die FDP hinterfragt in einer „Kleinen Anfrage“ die jüngsten Besteuerungspläne der Bundesregierung für „Papier-Gold“ und prüft deren generelle Kenntnis über den Edelmetall-Besitz in Deutschland.

Gold, Papier-Gold, Goldforderung (Foto: Goldreporter)
Im Gegensatz zu Goldbarren und Goldmünzen im direkten Besitz des Anlegers, handelt es sich bei „Papier-Gold“ um Goldforderungen, die bei der Veräußerung in der Regel in bar ausgeglichen werden (Foto: Goldreporter).

Besteuerung von Gold

Wer physisches Gold (Goldmünzen, Goldbarren) mindestens ein Jahr lang hält, kann das Edelmetall nach diesem Zeitraum steuerfrei veräußern. Echtes Gold und andere physische Edelmetalle sind also von der Abgeltungssteuer befreit. Bei „Papier-Gold“, also Forderungen oder Schuldverschreibungen, die auf dem Vermögenswert Gold basieren (Derivate wie Zertifikate oder Fonds), war dies in der Vergangenheit nicht immer eindeutig geregelt.

Papier-Gold

Ein Referentenentwurf zum Jahressteuergesetz 2020 enthält nun eine Bestimmung, der zufolge „Gewinne aus der Veräußerung von Goldpapieren vom 1. Januar 2021 an der Kapitalertragssteuer und dem Solidaritätszuschlag sowie gegebenenfalls der Kirchensteuer unterliegen“. Davon betroffen wären beispielsweise auch sogenannte ETCs, also  Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Rohstoffe) wie Xetra-Gold oder EUWAX Gold. Hier sind Anteilsscheine mit physischem Gold hinterlegt, das auf Kundenwunsch auch physisch ausgeliefert wird.

Fragen an die Bundesregierung

Die FDP hat nun im Rahmen einer „Kleinen Anfrage“ eine Reihe von Fragen an die Bundesregierung gerichtet, die auch den generellen Goldbesitz in Deutschland betreffen. Hier der eingereichte Fragenkatalog:

  1. Hat die Bundesregierung Kenntnisse darüber, wie viele Personen in Deutschland physisches Gold bzw. andere Edelmetalle halten? Wenn ja, welche?
  2. Hat die Bundesregierung Kenntnisse darüber, wie viel physisches Gold bzw. andere Edelmetalle in Deutschland von Privatpersonen bzw. anderen Institutionen in Deutschland gehalten werden? Wenn ja, welche?
  3. Hat die Bundesregierung Kenntnisse über das jährliche Handelsvolumen von physischem Gold bzw. anderen Edelmetallen in Deutschland? Wenn ja, welche?
  4. Hat die Bundesregierung Kenntnisse über die Höhe der Veräußerungsgewinne aus Gold innerhalb der Spekulationsfrist? Welche Steuereinnahmen werden daraus jährlich generiert?
  5. Wie viele Personen halten nach Kenntnis der Bundesregierung wirtschaftlich mit Zertifikaten vergleichbare Kapitalanlagen, „die auf eine Sachleistung, z. B. die Lieferung von Gold oder anderen Edelmetallen gerichtet sind“ (vgl. Entwurf zum Jahressteuergesetzes 2020)?
    a) Wie hoch ist der entsprechende Wert dieser Kapitalanlagen nach Kenntnis der Bundesregierung?
    b) Wie hoch ist der Wert dieser Kapitalanlagen, welche speziell auf die Lieferung von Gold gerichtet ist?
    c) Welche weiteren Sachleistungen hat die Bundesregierung identifiziert? Wie hoch ist der Wert dieser sonstigen Kapitalanlangen?
  6. Wie hoch ist nach Kenntnis der Bundesregierung das jährliche Handelsvolumen von wirtschaftlich mit Zertifikaten vergleichbaren Kapitalanlagen, „die auf eine Sachleistung, z. B. die Lieferung von Gold oder anderen Edelmetallen gerichtet sind“ (vgl. Entwurf zum Jahressteuergesetzes 2020)?
  7. Hat Bundesregierung Kenntnisse über die Höhe der Veräußerungsgewinne aus wirtschaftlich mit Zertifikaten vergleichbare Kapitalanlagen, „die auf eine Sachleistung, z. B. die Lieferung von Gold oder anderen Edelmetallen gerichtet sind“ (vgl. Entwurf zum Jahressteuergesetzes 2020)? Welche Steuereinnahmen werden daraus jährlich generiert?
  8. Wie begründet die Bundesregierung die geplante Änderung in § 20 Absatz 1 Nummer 7 EStG?
  9. Plant die Bundesregierung einen Bestandsschutz für die von der geplanten Änderung in § 20 Absatz 1 Nummer 7 EStG betroffenen Kapitalanlagen? Wenn ja, welche Fristen sind seitens der Bundesregierung geplant?
  10. Welche steuerlichen Mehreinnahmen erwartet die Bundesregierung durch die geplante Änderung in § 20 Absatz 1 Nummer 7 EStG?
  11. Erwartet die Bundesregierung einen Rückgang des Handelsvolumens bzw. Bestandsvolumens der von der geplanten Änderung in § 20 Absatz 1 Nummer 7 EStG betroffenen Kapitalanlagen? Wenn ja, welchen Rückgang erwartet die Bundesregierung?

Das Verfahren

Die „Kleine Anfrage“ ist ein parlamentarisches Kontrollinstrument im Deutschen Bundestag. Fraktionen wird darin das Recht zugestanden, von der Bundesregierung Auskunft über bestimmte Sachverhalte zu verlangen. Diese Anfragen werden schriftlich von der Bundesregierung beantwortet. Sie werden nicht im Bundestag beraten. Die FDP richtete eine solche Anfrage im vergangenen Jahr bereits zum Thema der Grenze für anonyme Goldkäufe an die Regierung. Die Anfrage wurde im August 2019 eingereicht. Die Antworten kamen im darauffolgenden Oktober.

Goldreporter

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17 Kommentare

  1. Physisches Gold wird von Leuten die etwas damit anfangen können ohnehin länger als ein Jahr gehalten. Wenn ich mich in den letzten Jahren von Teilen meiner Vörräte getrennt habe, dann ausschließlich zur Deckung zwingend notwendiger größerer Anschaffungen. Sobald ich wieder Bargeld übrig hatte, wurde unabhängig von jeweiligen Kurs sofort nachgekauft..

    Die Besteuerung von Papiergold wird sich freilich auf den Goldpreis auswirken, aber was macht das schon, strategisch wird Gold weiter steigen. .

    TROTZ ALLEDEM.

    https://www.youtube.com/watch?v=GkufC7-Iecg

  2. Ein Gespenst geht um in der Welt – das Gespenst ausfallender Kredite.

    Heute habe ich eine kleine Visualisierung aus der Vorhölle des Finanzsystems mitgebracht.

    Die Ratingagentur Fitch hat im ersten Halbjahr 2020 bereits zahlreiche Banken herabgestuft – claro, auch die Deutsche Bank, versteht sich. Leider, leider sei es nicht gelungen, tragfähige* Geschätsmodelle zu entwickeln. Die „Qualität der Vermögenswerte“ sei einem massiven „Abwärtsdruck“ ausgesetzt. Und die bescheidenen Profite vor der Krise hätten nur zum Aufbau einer „ersten dünnen Verteidigungslinie“ ausgereicht. Fitsch sieht deshalb die Stabilität des Bankensystems global gefährdet.
    Die hauseigene Grafikabteilung hat mal die Länder rot gekennzeichnet, wo demnächst die Kreditwürdigkeit weiter herabgestuft werden muss.
    [Anm.: Afrika ist vom kapitalistischen Weltsystem inzwischen komplett abgekoppelt – deshalb der „blinde Fleck“.]

    https://p5.focus.de/img/fotos/origs12307412/8299518910-w630-h407-o-q75-p5/banken-rot2.jpg

    By the way, auch die Unternehmensberater von „Accenture“ rechnen dieses Jahr mit Abschreibungen fauler Kredite nur der europäischen Banken in Höhe von 500 Milliarden Euro. Damit wären die potentiellen Verluste doppelt so hoch, wie noch in der globalen Finanzkrise, als noch zahlreiche Staaten ihre Banken retten mussten.

    *“ehrbare“ wäre wohl treffender gewesen, aber es gibt schließlich – wie wir seit Adorno wissen – kein richtiges Leben im Falschen.

    • @thanatos
      Das läuft auf einen globalen Schulden Erlass hinaus, samt Nachdrucken bzw Erlaubnis, weiteres Fiat Money zu beschaffen.
      Das alte Fiat Money ist ja weg, die Schulden gestrichen, also, auf ein Neues,
      Geld per ist ja nichts wert, jedenfalls für die Banken, also schadet es ja auch nichts.
      Jedem Penny Schulden steht immer ein Penny Guthaben zur seite.
      Die Guthaben haben die Grossbanken, die Schulden die Länder, also schafft man beides ab, ( Guthaben und Schulden), ist das Problem gelöst, oder ?

      • @renegade

        So nach dem Sportpalast-Motto „Wollt Ihr den TOTALEN Währungsreset“?

        Ich denke nicht, dass die ökonomischen Chraktermasken in den Fluchtburgen der Nekropolis „Finanzkapitalismus“ das zulassen können. Jeder Anschein nachlassender geldpolitischer Härte würde die Grundlagen des Schuldgeldsystems weiter unterminieren.

        Sicher, hie und da ein homöopathischer Schuldenerlass, gewährt den Zusammenbruchsregionen der Peripherie. Quantitativ völlig unerheblich. Würde man aber in den Zentren den Schlendrian einziehen lassen, käme das einem Offenbarungseid gleich.

        Nein, die Stellungen werden verteidigt, Whatever It Takes.
        Renegade, Sie sollten nicht vergessen, auch die Agenten des Finanzkapitals werden bei einem Reset verlieren.

          • @Translator

            Ich bitte Dich! Das ist doch Propaganda.

            ©Klapperschlange und ich verlebten in Pjöngjang immer einen wunderbaren Feierabend. Kaltes Bier in charmanter Begleitung nordkoreanischer Hostessen in der Mansugyo Beer Bar – ein Traum!

            https://youtu.be/1PVkWPluZfo

            Komm doch das nächste mal mit!

          • @Thanatos

            „Exactement“,: Translator ist gerne eingeladen (gültiger Reisepaß vorausgesetzt), die nordkoreanische Braukunst und Gastfreundschaft vor Ort zu genießen:

            die Top-Marke ist das helle Lager-Bier „Taedonggang“ [@Thanatos kann ein „Hohelied“ davon singen] und auch das selbst entwickelte „Dampf Bier“ mit extraordinärer Schaumkrone ist ein Augenöffner Mund-und Rachen-Öffner [COVID-19: no chance!]

            Als üblichen „Absacker“ gibt es zwei, drei Gläschen „Soju“-Schnaps,
            und anschließend ist die Welt wieder i.O.

            Wie wär‘s, @WS – hast Du noch Resturlaub?

          • @Thanatos und @Klapperschlange
            Das mit meinem eingeklemmten Nerv über der rechten Hinterbacke wird und wird einfach nicht besser. Trotz aller Physiotherapie. Werde mich wohl einem chirurgischen Eingriff unterziehen müssen. Die andauernden Schmerzen sind eklig. Das ist nicht förderlich, was die Selbstheilung der Folgen meines Schlaganfalls vom 17. Juli angeht. Bin nicht belastbar im Moment. Körperlich und psychisch. Hab schon ein paar neue Lieder als Vorlagen markiert, aber nicht mal mehr ein schönes, neues Spottlied (auf Deutsch) kommt mehr zustande. Einerseits möchte ich wieder arbeitsfähig sein – die Rechnungen bezahlen sich nicht von allein. Werde heute zum erstenmal seit vielen Jahren eine Feinunze Gold bei der [DB] verkaufen. Auch möchte ich in Zeiten der Krisen-Achterbahn gesund sein. Überall ist eine herrliche Birnen- und Apfelernte herangereift – die muß ich sausen lassen. Mann, was habe ich die letzten Jahre für Obst gesammelt und zur Mosterei verschleppt. Den Saft habe ich doch stets verschenkt. Hab schon dem lieben Gott Vorwürfe gemacht, ob er die Kinder in der evangelischen KITA in Frankfurt (Oder) und der Dorfschule Dolgelin nicht mehr mag. Aber auf mich hört ja nicht mal mein Kätzchen. Tina ist mein einziger Trost. Grad aß sie sich satt, und sie wird bis heute abend schlafen. An Reisen ist bei mir im Moment nicht zu denken. Schaffe nicht mal eine Fahrt (90km mit dem Pkw) zur JVA nach Cottbus.

            Wenn der Wertewesten seine Schulden müßte bezahlen, so wie das in den 80ern Ceausescu seinen Rumänen zumutete – bei seiner Erschießung war Rumänien schuldenfrei durch Nahrungsmittel-Dumping-Exporte in die EG, er hat seinem Volk die Schulden abgehungert – so würden wir von USA bis Europa auch im Park nach eßbaren Wurzeln graben. Im belagerten Sarajewo sollen sie 1994 Gras und Löwenzahn gegessen haben. Es soll mich keiner falsch verstehen; ich bin bereit zu geben und zu teilen. Bloß nicht mit einem parasitären Staat, einem kranken System, dessen Büttel mir ein Bajonett an den Arsch halten.

            P.S.:
            Lieber @Papillon, der Film „Der Tschekist“ ist schwer erreichbar.
            Man soll vorher auf Youtube erst einen Daten-Striptease machen.

  3. Ich habe seit langer Zeit mir die Kurse an der Nasdaq mal wieder angeschaut. Wenn man die Entwicklung dort anschaut, dann kommt man zu dem Schluss, das EM extrem billig ist.

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