Dienstag,19.März 2024
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Bundesfinanzminister will Edelmetall-Anleger schützen

Olaf Scholz will den Verbraucherschutz bei Finanzanlagen stärken. In einem Pressestatement geht der Bundesfinanzminister auch auf das Geschäft mit Edelmetallen ein.

Gold, Zinsen, BMF, Scholz
Bundesfinanzminister Olaf Scholz: Geschäftsmodelle, bei denen Edelmetalle angelegt und ein Zins gezahlt wird, sollen besser beaufsichtigt werden. Aber: Goldprodukte mit Zinsversprechen sind immer suspekt (Foto: Bundesministerium der Finanzen / Photothek / Thomas Koehler)!

Verbraucherschutz für Edelmetalle?

Bundesfinanzminister Olf Scholz äußerte sich am Donnerstag in Berlin in einem Pressestatement zur Kontrolle von Finanzmärkten und in diesem Zusammenhang auch zu Maßnahmen des Verbraucherschutzes. Überraschenderweise sprach er das Thema Edelmetalle an. In diesem Sektor gab es in den vergangenen Jahren einige Betrugsskandale, allen voran jener der Berliner BWF-Stiftung (Goldreporter berichtete). Und auch die Insolvenz des Goldhändlers PIM Gold im vergangenen Jahr bescherte vielen Anlegern herbe Verluste und sorgte für ein rechtliches Nachspiel (PIM Gold – BaFin warnte bereits 2018; Anwalt.de).

Scholz-Statement

„Wir wollen dafür Sorge tragen, dass Geschäftsmodelle, bei denen Edelmetalle angelegt werden und wo eine Verzinsung am Ende der Laufzeit ausgekehrt [ausgezahlt wird; Anm. d. Red] wird, als Vermögensanlage betrachtet werden, was dann einfach die Folge hat, dass viele Regelungen des Verbraucherschutzes und auch der Aufsicht gelten, die heute nicht gelten würden“. Das ist zwar gut gemeint, denn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) tat sich mit Anlageformen in Gold und Silber bislang schwer. Laut Anwalt.de erklärte die BaFin 2015 gegenüber einem Finanzmagazin: „Edelmetallkäufe, die keine Vermögensanlagen sind und auch kein erlaubnispflichtiges Einlagengeschäft, liegen außerhalb des Kompetenzrahmens der BaFin.“ Die Frage ist nur, wie gut das BMF die Rahmenbedingungen der Gold- und Silber-Anlage kennt.

Gold und Zins: Das passt nicht!

Denn Goldsparpläne etwa, die vom Anbieter mit einem Zinsversprechen verknüpft sind, sollten von Anlegern generell mit großer Skepsis betrachtet werden. Das oftmals gegen das Gold verwendete Argument, es erbrächte keine Zinsen, ist inhaltlich vollkommen richtig. Gold als physisches Eigentum besitzt kein Drittparteien- oder Ausfallrisiko, das mit einem Zins versehen werden müsste. Mehr noch: Fonds- oder Sparplan-Betreiber, die Privatanlegern im Rahmen von Goldanlageprodukten eine wie auch immer geartete Rendite versprechen, müssen als unseriös betrachtet werden. Denn Rendite kann sich nur aus einer Kurssteigerung des Goldes ergeben. Und diese Entwicklung können die Betreiber unmöglich vorhersagen.

So geht’s!

Sprich: Wer sicher in Gold oder Silber anlegen möchte, kauft echte Barren und Münzen bei renommierten Händlern und sorgt sich selbst um die Lagerung. Edelmetall ist eben vor allem als physischen Vermögenswert zu betrachten. Es ist kein Finanzprodukt. Genau deshalb ist die BaFin bei reinen (in der Regel hochseriösen) Gold-Lagergeschäften auch nicht zuständig. Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Ratgeber „Schließfach- und Depotlagerung“ (Achtung: Sonderpreis-Aktion bis 12. Oktober 2020).

Goldreporter

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21 Kommentare

  1. Ich finde es eine gute Idee, der Bafin noch ein paar zusätzliche Aufgaben zu geben, hat sie doch jüngst sehr eindrucksvoll bewiesen, wie gut sie arbeitet.

    Die finden nicht mal ein 100 Meter tiefes Loch direkt vor ihrer Eingangstüre und das 7 Jahre lang trotz Insider-Hinweisen.

    Ironie aus:
    Leider gibt es wohl immer einen erheblichen Anteil von Menschen , denen man jeden Blödsinn einreden kann.
    Wer kein eigenes smartes Hirn hat (sondern nur ein smartes Phone), der wird immer auf eine neue Idee reinfallen.
    Da vertraue ich ganz der Phantasie der Anlagebetrüger.

  2. Ach herrje, der Scholzomat. Es fehlt ihm so einiges – auch ein Wahlkampf-Slogan. Das Think-Tank-Magazin Titanic hat schon mal einige Vorschläge parat.

    •Mit Scholz da rollt’s!
    •SCHOLZ JETZT
    •Sex, Drugs und Olaf Scholz
    •Hört Ihr diese schöne Melodie? Es ist Olaf Scholz.
    •Ein Mann wie Olaf: Scholz.
    •Obsession. Olaf Scholz.
    •Can’t beat the feeling Olaf Scholz.
    •Heute schon gescholzt, Herr Geheimrat?
    •Habe die Ehre: Olaf Scholz.
    •Mit ihm hat man ’ne Menge Lolz: Olaf Scholz.
    •Olaf Scholz macht das Frühstück gut. Olaf Scholz.
    •Hier kommt Scholz. Ohne Helm und ohne Stolz. Einfach Scholz.
    •Mein lieber Herr Gescholzinger! Wählen, jetzt!
    •Man. Woman. Camera. TV. Olaf. Scholz.
    •Kuckuck, Herr Scho-holz!
    •(für die Automobilindustrie:) Mit Olaf Scholz mehr Wagen.
    •1, 2, Scholz! Mit mir kann man rechnen.
    •Wer hat heute schon zweimal kalt geduscht? Na? Olaf Scholz!
    •Deutschland braucht einen Mann. Es könnte dieser Olaf Scholz sein …
    •Man sagt, er habe magische Kräfte: Olaf „SPD“ Scholz.

    Schon mal nicht schlecht. Besonders „Obsession. Olaf Scholz.“, wie ich finde.
    Hab da aber auch noch was:

    •Gas, Wasser, Scholz
    •Ich. Diene. Goldman Sachs.
    oder
    •Ist der neu? Nein, mit Scholz gewaschen.

    A guats Nächtle allseits.

  3. Stimme Meister Eder voll und ganz zu.
    Da geht es auch nicht um den Schutz der Anleger das wäre ja das erste mal seit rund 70 Jahren, also wers glaubt wird selig. Eher geht es wohl um weitere versteckte Schnüffelrechte für die Damen und Herren da oben oder gar weitere Behinderung der seriösen Anbieter.

    • Es geht wohl eher darum:

      „Edelmetallkäufe, die keine Vermögensanlagen sind und auch kein erlaubnispflichtiges Einlagengeschäft, liegen außerhalb des Kompetenzrahmens der BaFin.“

      Vermögen:

      In den Wirtschaftswissenschaften ist Vermögen (englisch assets) der in Geld ausgedrückte Wert aller materiellen und immateriellen Güter, die im Eigentum einer Wirtschaftseinheit stehen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6gen_(Wirtschaft)

      Demzufolge ist der Preis für eine Unze Gold der in Geld ausgedrückte Vermögenswert. Ergo:

      Physisches Gold ist kein Vermögen, und unterliegt daher auch nicht der Kontrolle durch den Staat (Bafin). Erst wenn man die Unze Gold wieder in Geld verwandelt, hält man Vermögen im wirtschaftswissenschaftlichen Sinn.

      Das vermöge man verstehen, oder auch nicht.

    • Mal Schauen Wie sehr sich diese Pfeiffffffen um den Schutz der Anleger kümmern haben sie bei Wirecard und auch im Fall Investfinans AB eindrucksvoll bewiesen.Bei Investfinnans AB brauchten sie einen ganzen Monat mehr als die oesterreichische Finanzaufsicht um auszuschlafen.Wegen Beihilfe zum Betrug müsste man die Anzeigen.

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