Freitag,29.März 2024
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Corona-Krise: Bargeld-Abschaffung und Negativ-Zinsen?

Auch die Zentralbanken stehen in der Corona-Krise vor gewaltigen Herausforderungen. Es droht Ungemach an allen Ecken und Enden. Am Ende werden womöglich „Bürgerrechte“ beschnitten. Und was ist mit Gold?

Gold, EZB, Corona (Foto: Goldreporter)
Mit physischem Gold ist man derzeit auf der sicheren Seite. Die EZB könnte in der Corona-Kreise aber zu schärferen Maßnahmen greifen, um Wirtschaft, Banken und Euro zu retten (Foto: Goldreporter).

Gold vs. Anleihen

In Krisenzeiten wurden Staatanleihen immer wieder als sicherer Hafen gesucht. Insofern stand diese Anlageklasse bei der Verteilung von Investmentkapital immer in Konkurrenz zum Gold. Aber wie in der Eurokrise (bis 2012) finden die Schuldpapiere aktuell nicht mehr ganz so reißenden Absatz. Im deflationären Schock der vergangenen Wochen wurde alles verkauft. Neben dem Goldpreis sanken auch die Anleihenkurse.

Anleihenrenditen

Grundsätzlich ist das so: Steigt die Nachfrage nach einer Staatsanleihe, dann steigt deren Kurs an der Börse. Gleichzeitig sinken die Renditen, also die Kosten für den Emittenten, sich neu zu verschulden. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach diesen Papieren enorm gestiegen. Vor allem deshalb, weil sich die Notenbanken damit eindeckten, um die Kosten der Staatsfinanzierung möglichst niedrig zu halten. Und sie kamen nur schwerlich davon weg. Es bildete sich eine regelrechte Anleihenblase.

EZB-Nachfrage

Denn vor gut neun Jahren wurden steigende Renditen zur Bedrohung für die Eurozone. Und die Folgewirkungen begleiten uns bis heute. Länder wie Griechenland und Zypern standen kurz vor dem Staatsbankrott, konnten sich nicht mehr über den Kapitalmarkt finanzieren. Die EZB legte ein Wertpapierkaufprogramm auf und der damalige Präsident Mario Draghi versprach, alles zu tun, um den Euro zu erhalten. Daraufhin sanken die Zinsen langsam aber stetig in den Keller. Denn es war gleichzeitig ein Freischein für Anleihen-Investoren. Motto: Im Zweifel kauft die Zentralbank den ganzen Schrott einfach auf und rettet uns.

Anleihen in der Corona-Krise

In der aktuellen Corona-Krise haben die Renditen am Anleihenmarkt nun erneut nach oben gedreht. Noch Anfang März rentierten die 10-jährigen Schuldpapiere vieler Euroländer im Minus. Doch die Flucht aus allen Vermögensklassen ging auch in diesem Markt nicht spurlos vorüber. Und trotz der erneuten Ankündigungen der EZB, gigantische Mengen an Staatsanleihen aufzukaufen (750 Milliarden Euro bis Jahresende) und trotz der Ausweitung der Käufe auf Papiere von Ländern mit geringerer Bonität (z.B. Griechenland), ziehen die Zinsen in den Euro-Randgebieten (Griechenland, Italien) nun wieder stark an (siehe Tabelle). Mit Japan, Niederlande, der Schweiz und Deutschland weisen in unserer regelmäßigen Analyse nur noch vier Länder negative Renditen auf. Anfang März waren es noch neun Staaten.

Negativzinsen passè?

Was geschieht nun? Nicht nur die Wirtschaft, auch die Finanzmärkte gleichen derzeit einem porösen Gummi-Tier, aus dem überall Luft entweicht. Die Währungshüter wissen gar nicht mehr, welches Loch sie noch stopfen sollen. Stärkere Zinssenkungen (z.B. Einlagenzinssatz), die am Ende auch zu einem flächendeckenden „Verwahrentgelt“ für normale Sparer führen, stehen derzeit nicht auf dem Programm. Noch nicht. Womöglich kämpft man hier auch mit der zunehmenden Gefahr eines Bankenansturms, wenn immer mehr Bürger ihr Geld von der Bank holen. Das war in Ansetzen bereits zu sehen („Andrang an Geldautomaten entspannt sich“).

Bargeld und Gold

Und dieses erweiterte Krisenszenario käme jetzt zu einer wahrlich ungünstigen Zeit. Denn die primären Gefahren kommen ja zunächst aus der Realwirtschaft („Shutdown“). Im Gegensatz zur Finanzkrise von 2008, als das Währungssystem auf der anderen Seite zu kippen begann. Allerdings bestünden nun gute Chancen eine Bargeld-Abschaffung durchzusetzen. Das wäre auch notwendig, um flächendeckende Negativzinsen effektiv zu realisieren. Mit der allgemeinen Kontaktscheue in der Corona-Krise wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung sicher so groß wie nie. Ob man dann auch die Hand an das Gold legt, weil es als Fluchtwährung dienen könnte? Mehr dazu lesen Sie hier: „Notfallplan für Goldanleger“.

Goldreporter

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22 Kommentare

  1. Wer will, wer will wer hat noch nicht:20 Corona Österreich-Ungarn 1892 Stehender Kaiser……Da gibt ne ganze Latte vont

    • Ein 1oz Krügerrand für knapp 1900 Euro soll günstig sein oder 1 oz Silber Känguru für fast 22 Euro? Das ist alles andere als günstig. Warum wollt ihr jetzt kaufen, wo es alle wollen. Ich dachte hier sind Profis in der Gruppe und keine Amateure. W

      • Habe ich ihnen gesagt sie sollen Krügerrand kaufen? Es gibt auch andere Münzen oder muss ich ihnen das vorkauen?, z.B die 007 Gold, die auf Anleger Niveau erhältlich ist. Dazu Philoro.de, die aktuell auch wieder Münzen anbieten.

      • @Tom Mango Moment mal der normale Anlagekrueger ohne festen Jahrgang kostet 1660 und das passt.Spezelle Jahrgaenge sind beim Kruegerand immer teuerer den 1992er gibt es nicht unter 3000.

      • Man könnte durch das Ausnutzen von Gold-Preisunterschieden an verschiedenen Handelsplätzen (Arbitrage) mit der Absicht, Gewinne zu erzielen, Gold am Londoner Gold-Spotmarkt kaufen (Preis soeben 1618 US-Dollar) und dann an der New Yorker Terminbörse für den Juni-Termin für (aktuell) 1660 US-Dollar verkaufen.

        Wenn ich zu Hause online Aktien kaufe/verkaufe, bekomme ich von meinem Brokerdienst auch immer eine Liste der verschiedenen Börsenplätze und Kurse angezeigt (Arbitrage-Liste). Leider bin ich kein zugelassener Goldhändler, und 1 Gold-Future-Kontrakt handelt mit 100 Unzen.

    • @W.S. die lösen sich alsbald auf. Wer soll den zahlenund der Deutsche ist seit Corona in Italien und Spanien noch mehr medial verhasst.“Die Deutschen“ haben Corona nach Europa gebracht, kannst jeden italienischen Pizzabäcker malnachfragen.Zudemhäten wir fast alle Schutzmasken gehortet und an Trump(auch ein Deutscher) verhökert! Also die Propaganda für Eurobonds läuft auf Hochtouren.

    • @WS Du aber auch immer mit deinen Pea Nuts wenn interessieren in Zeiten von Corona schon die lumpigen 800 Mill.also wirklich…..

      • @Materialist:

        Der GR Artikel ist wie für mich geschrieben. Altmaier wollte die Wirtschaft retten, hat sich nur versprochen und meinte die Deutsche Bank. 800 Millionen sind da wirklich Peanuts (mit doppelter Bedeutung). Das deutsch vor dieser Bank sollte endlich mal gegen Europäische Peanuts Bank ersetzt werden.

        Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, kleinere und mittelständische Unternehmen, sind in seiner Gedankenwelt nicht vorhanden. Wer nicht genug Geld hat, gehe zur Bank, die haben genug Gönner.

        Wer Gold und Silber in den Händen hält, kann sich glücklich schätzen und abwarten, was/wer nach dem Abziehen des Pulverdampfes übrigbleibt.

  2. Der Engländer Johnson soll auch schon angesteckt sein.Ist man sich sicher, dass es der Corona Virus ist und nicht der Rinderwahn?
    ;)

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