Donnerstag,28.März 2024
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Das ist gut für Gold – reale Zinsen im Keller!

Die Realzinsen in Deutschland und in vielen anderen Volkswirtschaften sind negativ. Und das seit vielen Jahren. Das stützt den Goldpreis, auch wenn die realen Negativzinsen schon niedriger standen.

Gold, Goldpreis, Sparbuch (Foto: Goldreporter)
Gold bringt keine Zinsen, ein Sparbuch derzeit aber auch nicht. Normalerweise ist der Zins eine Art Prämie für das Ausfallrisiko einer Schuldverschreibung. Gold dagegen kann nicht pleitegehen und muss deshalb auch nicht verzinst werden (Foto: Goldreporter).

Das Gold und der Zins

Wenn konservative Anlageformen unter Abzug der Inflation eine negative Verzinsung aufweisen, dann wird einer der immer wieder von Finanzleuten vorgetragenen Nachteile des Goldes ausgehebelt. Sie gereichen dem Edelmetall sogar zum Vorteil. Physisches Gold, also Goldbarren und Goldmünzen bringen keine Zinsen. Goldbesitzer kosten aber auch keine Zinsen. Als defensive Anlageform kann Gold also noch stärker punkten.

Realzins-Entwicklung

Wir errechnen regelmäßig die realen Zinsen aus der Sicht institutioneller Investoren. Dazu stellen wir die offizielle Inflationsrate mit dem Interbankenzins EONIA (Euro Overnight Index Average) gegenüber. Die folgende Grafik zeigt die so ermittelte Entwicklung des Realzinsens seit 2008. Zuletzt lag die deutsche Inflation bei 0,6 Prozent. Der EONIA-Zinssatz notierte bei -0,45 Prozent. Daraus resultiert ein Realzins von -1,05 Prozent. Seit nunmehr Anfang 2015 notiert dieser im negativen Bereich. Aufgrund der rückläufigen Inflation stieg er zuletzt etwas an. Im August 2018 wurde das bisherige Rekordtief erreicht bei -2,86 Prozent.

Realzinsen, EONIA, Inflation

Dauer-Niedrigzinsen

Die Zinsen dürften in den kommenden Jahren kaum steigen. Die Zentralbanken halten den Finger darauf und kaufen mehr Staatsanleihen als je zuvor. Und das drückt die Renditen (Zinsen) dieser Staatspapiere. Viele staatlichen Schuldscheine rentieren negativ, der Anleger zahlt dem Staat also noch Geld, damit er ihm Geld leihen darf. 10-jährige deutsche Staatspapiere wiesen zuletzt eine Rendite von -0,4 Prozent auf. Selbst in Belgien, Frankreich und Irland sind die Renditen derzeit negativ.

Staatsanleihen, Renditen, Länder, negativ
Auswahl an Staatsanleihen mit negativer Verzinsung. Die Ankäufe der Europäischen Zentralbank (besser: der Zentralbanken des Eurosystems) drücken die Renditen in den Euroländern.

Goldener Ausblick

Damit bleiben die Bedingungen für das zinslose Gold und dessen Kursperspektiven weiterhin gut. Denn auch für institutionelle Investoren lohnt es sich Positionen in Gold zu halten. Und die Aussichten dürften noch deutlich rosiger ausfallen, wenn bei niedrigen Zinsen die Inflation einmal kräftig ansteigt. Angesichts der gigantischen Liquiditätsschwemme im Zuge der Coronakrise ist dies sicher kein sonderlich unwahrscheinliches Szenario.

Goldreporter

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17 Kommentare

  1. Das hilft Gold aber seit gut 3 Monaten überhaupt nicht – Gold wird von den Notenbanken erkennbar unter dem Kursband von 1730,- bis 1750,- USD „kontrolliert“, wie der Gold-Chart deutlich an den roten Verkaufs-Balken (-Linien) sehen kann; immer wenn Hr. Gold ansetzt, eine Stufe höher zu steigen, bekommt ER ein’s auf die Mütze.

    https://www.stockcharts.com/h-sc/ui?s=%24GOLD&p=D&st=2020-04-13&id=p59978700008

    Aber auch der 1730,- Deckel wird bald abheben – die Schuldenorgien fordern ihren Tribut.

    • @Klapperschlange
      Hat der Deckel bei 1730 USD eine besondere Bewandnis? Oder einfach nur das letzte statistische Hoch bei 2011?

      • @ dummkopf^2

        Im Chart sieht man deutlich, daß fast alle Aufwärtsbewegungen an der Marke $1730,- abprallen und anschließend Verkäufe stattfinden.

        Einen tatsächlichen Widerstandswert gibt es wohl bei $1750,- demnach „darf“ sich der Goldpreis in der Bandbreite 1730,- bis 1750,- bewegen.

        (das ist natürlich alles nur „Verschwörungstheorie“, denn wenn die Notenbanken den Gold-/Silberkurs nicht „kontrollieren“ würden, hätten wir schon längst Preise > $2000,- gesehen).

        • @Klapperschlange
          Davon ging ich aus, dass es sich um Vermutungen handeln wird. Ist auch in Ordnung, denn es schimpfen sich viele Vermutungen auch als „Analyse“, obwohl keiner so recht durch das komplette System blickt. Deine Meinung sehe ich noch nicht als Verschwörungstheorie an. Wie hatte Dirk Müller in einem seiner Videos einmal gesagt (zusammengefasst): „Ich habe in dem ausgedünnten Umfeld nur eine kleine Position in meinem überschaubaren Font gedreht und innerhalb von Minuten den Eurostockfuture um 3% bewegt!“
          https://youtu.be/Gf4y0HoEkCU?t=768
          Wenn er das schafft, dann schaffen das Banken, Staaten oder was auch immer für Akteure mit mehr Wumms in der Hinterhand erstrecht.
          Danke für die Ergänzung =)

  2. Gold würde es helfen, wenn die Fiat Mafia die betrügerische Manipulation einstellen würde. Da sie das aber offensichtlich nicht tut, ist jede Prognose hinsichtlich von Gold reine Kaffeesatzleserei.

    • @Stillhalter
      Kurzfristig ist es Kaffeesatzleserei, aber langfristig wird das System zusammenbrechen und dann sind die EM immer noch was wert. Wann und wieviel wird die Zukunft zeigen.

  3. Abwarten heißt jetzt die Devise. Es wird ein heißer Herbst werden was den Arbeitsmarkt anbelangt. Die Arbeitslosenzahlen und Insolvenzen werden steigen. Letztere schon aus dem Grund, weil man nicht in die Insolvenz wegen Corona gehen kann bis 30.09.2020 (staatlich angeordnet). Das ist Insolvenzverschleppung auf höchster Ebene !!! Egal, das Spiel ist sowieso aus und das Kartenhaus am Einstürzen.

    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/insolvenzantragspflicht-wird-wegen-corona-ausgesetzt-li.81206

    • @Burkhard Dahms

      Genau!
      Denn die Schuldenberge werden wegen der steigenden „Corona-„Steuereinnahmen und Inflationsrate weiter abgebaut, die in den Finanzmärkten befindliche Geldmenge von den Notenbanken weiter (per Helikopter) schrittweise „eingesammelt“ und überhaupt: die Weltwirtschaft erholt sich gerade in einer übergroßen „V“-Form.

      Welche Tageszeitung lesen wir denn: das Wallstreet-Journal?

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