Freitag,19.April 2024
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Das letzte Hurra, bevor die dunklen Jahre kommen

Das war‘s! Der Herbst 2018 wird für Weltwirtschaft, Märkte und Politik von großer Bedeutung sein. Wir erleben jetzt die letzte Hochphase an den Märkten für Aktien, Anleihen, Dollar und die meisten anderen Vermögensanlagen. Zu den derzeitigen Preisen ist physisches Gold und Silber der billigste Lebensversicherungsbeitrag, man überhaupt bekommen kann.

Foto: (Klick-Fotolia)

Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG

Seit der Krise 2006-09 lebt die Weltwirtschaft von geliehener Zeit. Eigentlich hätte das Finanzsystem in dieser Zeit zusammenbrechen müssen. Doch mit massiven Lebenserhaltungsmaßnahmen, inszeniert durch die Zentralbanken, gelang es, den sterbenden Patienten ein weiteres Jahrzehnt am Leben zu erhalten. Durch das Senken der Zinssätze auf null oder negativ und das Schöpfen von Geldsummen, die zu einer Verdoppelung der globalen Verschuldung führten, wurde das Problem scheinbar gelöst. Doch anstatt die Welt vor einem ökonomischen Zusammenbruch zu retten, ließen die wachsenden Schulden und Asset-Blasen in der Folge ein System entstehen, das auch einem exponentiell gestiegenem Risiko ausgesetzt ist.

Probleme beginnen in der Pheripherie – Die VAT-Länder: Venezuela, Argentinien, Türkei

Wir befinden uns also am “Vorabend der Zerstörung”: Scheinmaßnahmen seitens der Regierungen und Zentralbanken haben die Welt nicht, wie die Keynesianer gern glauben, gerettet, sondern eine noch größere Blase entstehen lassen, die kurz vor dem Platzen steht. Eine kranke Welt mit den gleichen Mitteln heilen zu wollen, die ursächlich für diese Krankheit waren – dieser Ansatz war schon immer schon Scheitern verurteilt.

Derartige globale Probleme, mit denen die Welt in den kommenden Jahren konfrontiert sein wird, beginnen in der Regel in der Peripherie. Aktuell sehen wir mehrere Beispiele für noch lokal begrenzte Brände, die sich aber bald schon auf den Kern der Weltwirtschaft ausbreiten werden.

Nehmen wir zum Beispiel die VAT-Länder. Gemeint sind nicht die Mehrwertsteuerländer (VAT = MwSt. auf Deutsch), sondern Venezuela, Argentinien und die Türkei. Defizite, Schulden und Währungseinbrüche sind die üblichen Warnsignale, die in den VAT-Ländern auf jeden Fall (wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß) gegeben sind. Der beste Einzelindikator, der diese Probleme aufzeigt, ist natürlich wie immer Gold. Wie die Grafik unten zeigt, steigt Gold in venezolanischen Bolivar exponentiell an. Seit Mai 2018 ist Gold um das 23.000-fache gestiegen – oder aber um 2,3 Millionen Prozent!

Argentinien stürzt von einer Krise in die nächste; in diesem Jahrhundert ist Gold hier schon um 14.500 % gestiegen. Allein seit Dezember 2017 ist Gold in Pesos schon um 74 % angestiegen.

Und schließlich die Türkei: Hier ist Gold seit Mai dieses Jahres um 26% gestiegen, und seit dem Jahr 2000 um 3.500%.

Kein Wunder, dass Regierungen auf der ganzen Welt Gold hassen. Schließlich offenbart es deren betrügerisches Vorgehen bei der Zerstörung der Wirtschaft und der Währung.

In so vielen Bereichen gibt es eklatante Manipulation – Falschgeld, falsches Papiergold, Falschnachrichten, falsche Politik und falsche Regierungen!

Die VAT-Länder sind nur ein Beispiel, aber ein sehr wichtiges. Denn sie geben uns das Signal, dass eine globale Krise begonnen hat. Die meisten Schwellenländer befinden sich in der gleichen Situation. In den nächsten Monaten werden die Schwellenländer eines nach dem anderen fallen.

Europa ist Bankrott

Die gleiche Situation auch im Westen. Europa ist völlig bankrott. Die EU-Elite ist verzweifelt bemüht, eine Ansammlung von unterschiedlichen Nationen zusammenzuhalten, indem sie Zwang ausübt und jeder Nation, die droht, die EU oder den Euro zu verlassen, unter Schuldendruck setzt. Längst schon hätten Griechenland und Italien die EU verlassen, die eigenen abgewerteten Landeswährungen einführen und ihre Schuldversprechen gegenüber der EU brechen sollen. Doch sie wurden von Brüssel aufgehalten. Jetzt werden sie mit dem Rest der EU fallen. Die Menschen im Vereinigten Königreich haben für den Ausstieg aus der EU gestimmt, aber Brüssel nutzt alle Mittel, um dies zu verhindern.

Eine künstliche Ansammlung von Nationen mit sehr unterschiedlichen Völkern, Kulturen, Geschichten, Ambitionen, Finanzsystemen, Wachstumsraten usw. war schon immer zum Scheitern verurteilt. Dass dieses Sammelsurium von Ländern durch eine ungewählte und unverantwortliche Elite in Brüssel regiert wird, macht alles noch schlimmer.

Das Schweizer System – mit seiner direkten Demokratie, der Volksmacht und Machtverteilung an die Kantone (Lokalstaaten) – ist ein viel effizienteres System.

US-Schulden-Verdopplung über Nacht von $ 21 Billionen auf $ 43 Billionen

Die Welt könnte die großen Probleme in den Schwellenländern und Europa möglicherweise noch bewältigen, wenn nur die größte Volkswirtschaft der Welt, die USA, gesund wäre. Aber das ist leider nicht der Fall. Diese Volkswirtschaft ist nicht nur die größte, sondern auch die kränklichste. Die Verschuldung des Bundes hat sich in den USA alle 8 Jahre verdoppelt. Die USA steuern somit auf eine Verschuldung von 40 Billionen Dollar im Jahr 2025 zu. Ich bin mir durchaus im Klaren, dass dies deutlich über den offiziellen Prognosen liegt. Doch warum sollte man denen noch Beachtung schenken, da sie immer wieder falsch waren. Zudem scheinen die US-Bundesschulden eher bei $ 42 Billionen als bei $ 21 Billionen zu liegen, falls jene 21 Billionen „verlorene“ Dollars, basierend auf Catherine Austin-Fitts Erkenntnissen, korrekt sind. Wahrscheinlicher ist es, dass ökonomische Probleme in Verbindung mit einer Finanzkrise zu unbegrenzter Geldschöpfung sowie steil steigenden Zinsen führen werden. Für das Jahr 2025 ist eine US-Bundesverschuldung von $ 100 Billionen, oder sogar im Billiarden-Bereich, nicht unmöglich, gerade wenn die Derivatblase explodiert.

Zusammenbrechende Infrastruktur

Wenn man drei Tage vor dem Unfall die eingestürzte Genua-Brücke persönlich überquert hat, bekommt man wieder ein Gefühl, wie groß die Unterinvestitionen in Infrastruktur weltweit sind (und auch wie vergänglich das Leben ist). Zur Verbesserung der Infrastruktur des Landes wird Italien 80 Milliarden Euro ausgeben, die der Staat nicht hat. Fährt man durch Italien, sieht man, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird. Die meisten Länder haben Infrastrukturinvestitionen sehr lange vernachlässigt. In den USA beispielsweise müssen nach Schätzungen der American Association of Civil Engineers bis 2025 fünf Billionen Dollar investiert werden, um Straßen, Brücken, Dämme sowie andere Infrastrukturen reparieren zu können. Das sind weitere 5 Billionen Dollar, die aus dem Nichts gedruckt werden.

Schwanengesang

Da die globale Krise bereits begonnen hat, könnte es jederzeit zu einem Zusammenbruch der Märkte, Bubble-Assets und Währungen kommen. Zuvor besteht jedoch die Möglichkeit, dass es zu einer kleinen finalen Aufwärtsbewegung oder dem „letzten Hurra“ kommt. Das hieße also Folgendes: ein letzter Aufschwung an einigen Aktienmärkten und ein vorrübergehend erstarkender Dollar. Der langfristige Trend des Dollars ist klar. Er wird schneller in Vergessenheit geraten, als man es sich vorstellen kann.

Wir dürfen nicht vergessen, dass der US-Dollar, effektiv bemessen – also in Gold, seit der Gründung der Fed im Jahr 1913 um mehr als 98 % gefallen ist, und seit 1999 um ganze 80 %! Der Dollar befindet sich also schon längst auf dem Weg ins Verderben, doch die nächste Phase wird schneller vonstattengehen, als man es sich jetzt vorstellen kann.

“Zeit, den US-Dollar loszuwerden”, so sagte jüngst der stellvertretende russische Außenminister. Er fügte hinzu: “Gott sei Dank, dass das passiert. […] Wir werden diese Arbeit beschleunigen.”.

Russland, China, die Türkei, der Iran und viele weitere Länder sind entschlossen, sowohl in ihren eigenen Währungen als auch in Gold Handel zu treiben. Das wird den Fall des Dollars beschleunigen. Doch der Hauptgrund, warum der Dollar seine seit 100 Jahren laufende Bewegung in Richtung NULL-Punkt abschließen wird, ist die oben erwähnte katastrophale Lage der US-Wirtschaft.

Die Ahnungslosen und der weise Osten
Lesen Sie weiter auf Seite 2

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3 Kommentare

  1. gute nachrichten an alle,
    wenn E175 auf eurem yougurtbecher steht, …
    ..dann muss man sich keine sorgen machen.

    „E-Nummern

    Hinter diesem Begriff verbergen sich die Zusatzstoffe für Lebensmittel
    nach den europäischen Vorschriften. Sie sind in normaler Verwendung
    für den menschlichen Organismus nicht toxisch.“

    – AUS:

    http://www.gifte.de/Lebensmittel/e-nummern.htm

    – oder:
    https://www.lebensmittellexikon.de/g0002800.php
    —————————————————-
    – passend zum GR artikel oben.

    – mit:

    – Peer Steinbrück (ehemaliger Bundesminister der Finanzen, SPD)
    – Prof. Hans-Werner Sinn (Ökonom,
    .. ehemaliger Präsident ifo Institut für Wirtschaftsforschung)
    – Andrea Rexer (Süddeutsche Zeitung)
    – Marc Friedrich (Buchautor)

    „phoenix Runde: „10 Jahre nach der Lehman-Pleite –
    Wo stehen wir heute?“ vom 11.09.2018″

    – ca.: 45min. , aus:
    https://www.youtube.com/watch?v=lnwIve2X-1c

  2. Das letzte Hurra, oder – frei nach Mises – die Katastrophen-Hausse.

    Im Welthandel zeigen sich bereits tiefe Risse…

    Weltweite Strafzölle und Handelssanktionen werden zwangsläufig Rauchmelder im internationalen Handel auslösen; – nimmt man als Beispiel die Nachfrage (und den aktuellen Kurs) für das „rote“ Industrie-Metall „Kupfer“, dann wurde tatsächlich Alarm ausgelöst:

    Heute Morgen wurden in New York an der Comex zwischen 8:42 bis 8:45 Uhr in New York in nur 3 Minuten 4.835 Verträge mit jeweils 25.000 Pfund verkauft (300 Millionen Dollar). Das war das 16-fache des 100-Tage-Durchschnitts für diese Tageszeit, ein Anstieg des Volumens, der die Verluste des roten Metalls auf der Comex ausdehnte und auf ein Wochentief warf.

    https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-09-11/copper-drops-as-over-121-million-pounds-trade-in-three-minutes?srnd=premium

    Das Metall verzeichnete den größten monatlichen Rückgang in zwei Jahren im August und vergrößerte letzte Woche seinen Preisverfall in der Sorge, dass ein eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und China die Nachfrage einbrechen lassen wird.

    Wie zu erwarten, haben die Aktien-Indizes in New York die (vom PPT gesponserten) Scheuklappen auf und trudeln munter nach oben, während der Welthandel der Schwerkraft folgt.

    Das wird nicht gut enden.

    • @watchdog

      Und was sagen die COT-Daten für Sojabohnen?
      https://www.wellenreiter-invest.de/cot-daten/sojabohnen

      Die großen Spekulanten liegen mit ihrer Positionierung richtig.

      Die Verlierer im Sojabohnen-Handelskrieg sind
      a) die US-amerikanischen Bauern
      b) die chinesischen Bauern, die jetzt kein Futter (Sojamehl) für ihre Tiere haben

      Die Gewinner sind ?
      Brasilianische Sojabauern?

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