Die öffentlichen Haushalte haben sich im 1. Quartal weiter verschuldet. Der Staat türmte offiziellen Zahlen zufolge per Ende März 2010 erneut 114 Milliarden Euro mehr an Verbindlichkeiten auf. Das Privatvermögen steigt dagegen weiter an.
Die Deutsche Bundesbank hat die aktuellen Zahlen der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung veröffentlicht. Der Bericht enthält Angaben über die private und öffentliche Verschuldung in Deutschland.
Nicht enthalten sind freilich die künftigen Verpflichtungen des Staates in Sachen Pensionen, Renten und gesetzlicher Krankenversicherung. Der Bund der Steuerzahler geht deshalb von einer Gesamtverschuldung von Bund, Ländern und Kommunen in Höhe von 7,85 Billionen Euro aus.
Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Bundesbank-Zahlen in Stichpunkten (jeweils gültig für das 1. Quartal 2010):
Staatssektor
• Im Vergleich zum Vorjahr ist die Verschuldung des Staatssektors (Bund, Länder und Gemeinden) um 114 Mrd. Euro auf nun 1.863 Billionen Euro gestiegen.
• Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Staats-Verschuldung um 20 Mrd. Euro und damit stärker als in den beiden vorherigen Quartalen.
• Das staatliche Geldvermögen ist um 12 Mrd. Euro gefallen (Abbau von Bankguthaben, Verkauf von Rentenpapieren)
Privatsektor
• Private Haushalte steigerten ihr Geldvermögen gegenüber dem Vorquartal um 51 Mrd. Euro auf insgesamt 4,739 Billionen Euro
• Bankeinlagen (einschl. Bargeld): +16,5 Mrd. € (gegenüber Vorquartal)
• Wertpapiere: + 9,5 Mrd. €
• Versicherungsansprüche: +24 Mrd. €
• Die private Verschuldung fiel um 8 Mrd. Euro auf insgesamt 1,526 Billionen Euro (Schulden bei Banken und Versicherungen).
• Das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte entspricht damit 3,212 Billionen Euro.