Donnerstag,18.April 2024
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Gold- und Silber-Manipulation: Angeklagte fordern US-Justiz heraus

Zwei ehemalige Deutsche-Bank-Händler müssen sich im Mai wegen mutmaßlicher Gold- und Silberpreis-Manipulation vor einem US-Gericht verantworten. Sie verlangen nun von der US-Justiz genaue Nachweise für angeblich manipulative Trades.

Edelmetall, Deutsche Bank, Manipulation (Foto: Goldreporter)
Deutsche-Bank-Niederlassung in New York: Die ehemaligen Gold-Händler des Geldhauses sollen über London und Singapur Preise manipuliert haben (Foto: Goldreporter).

Gold und Silber manipuliert?

Das Verfahren gegen zwei ehemalige Edelmetall-Händler der Deutschen Bank zieht sich hin. Nach der Anklage der US-Justiz im Juli 2018 werden die Beschuldigten Cedric Chanu und James Vorley demnächst in einem Gerichtsverfahren mit den Vorwürfen konfrontiert. Ihnen wird zur Last gelegt, im Zeitraum von Dezember 2009 bis November 2011 die Preise von Gold, Silber und anderen Edelmetallen an der US-Warenterminbörse COMEX mit der Methode des Spoofings manipuliert zu haben. Einzelheiten dazu gibt in unserem Artikel vom November: Gold-Manipulation: Ex-Deutsche-Bank-Trader müssen vor Gericht.

Verteidigung kontert

Die Angeklagten fordern nun die US-Justiz heraus. Man verlangt die Angabe konkreter Details für die vorgebrachten Anschuldigungen. So wird die Staatsanwaltschaft aufgefordert, einzelne Trades vorzulegen, in denen Chanu und Vorley die Edelmetall-Preise aus Sicht der Kläger manipuliert hätten. Die US-Behörden hatten zu Beginn der Anklage erklärt, es lägen 250 Fälle vor, die im Rahmen der Beschuldigungen geeignet seien, um vor Gericht als Beweismittel zu dienen. Die Beklagten monieren, dass vor Gericht nun lediglich noch 86 Fälle präsentieren werden sollen.

Wie belastbar sind die Beweise?

Und man kritisiert, dass die von der Regierung aufgelisteten Ereignisse nur die ungefähren Anfangs- und Endzeiten der Geschäfte zeigten, nicht aber spezifische Aufträge aus Sicht der Kläger als betrügerisch angesehen würden. Außerdem hätte die Anklage nicht dargelegt, welche Auswahlkriterien bei der Selektion mutmaßlicher manipulativer Trades herangezogen worden seien. Der Gerichtstermin am Illinois Northern District Court ist für den 4. Mai 2020 angesetzt. Es wäre nicht der erste Fall, in denen eine Anklage wegen mutmaßlicher Edelmetall-Manipulation aus Mangel an konkreten Beweisen abgewiesen wird – so auch im Fall JP Morgan aus dem Jahr 2013. Dafür bekannte sich ein JP-Morgan-Händler in einem jüngeren Fall schuldig und belastete zudem seine Vorgesetzten. Der Fall beschäftigt weiter die Gerichte.

Goldreporter

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2 Kommentare

  1. Wie gross ist das Risiko, dass die Chinesen heute kein Handelsabkommen unterschreiben?

    Könnte die angekündigte Unterschrift eine „Ente“ sein. Man weis ja nicht was darin steht.

    Andererseite könnte man ja was unterschreiben und sich trotzdem nicht daran halten. Wenn ich Chinese wäre, dann würde ich kein Abkommen mit den USA abzeichnen , schon aus Prinzip.

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