Freitag,29.März 2024
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Erst QE, dann QT und danach – das Ende

Wir werden bald den Beginn des größten globalen Bärenmarktes der Geschichte erleben. Und diesmal werden Zentralbanken und Regierungen bei ihren Versuchen, das System zu retten, scheitern. Jetzt ist die letzte Gelegenheit, Gold und Silber zu äußerst günstigen Preisen zu kaufen.

Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG

Foto: Mathias Haas - Fotolia; Goldreporter

Als Pete Seeger 1955 seinen berühmten Song “Where have all the dollars flowers gone” schrieb, wusste er nicht, dass sich die damalige Gesamtverschuldung der USA, die bei einigen Hundert Milliarden Dollar lag, in den folgenden 63 Jahren auf fast 70 Billionen Dollar erhöhen würde.

Doch warum sollte Seeger es auch gewusst haben? Er war Liedermacher, und sein Vermächtnis wird das von Nixon, Greenspan, Bernanke und all den anderen Akteuren, die zur massiven Kreditausweitung und Dollar-Zerstörung beigetragen haben, deutlich überdauern. Seegers Lied – ein Kunstwerk – dürfte noch mindestens 50 bis 100 Jahre (oder noch viel länger) bekannt bleiben. All jene Opportunisten hingegen, die die US-Wirtschaft und somit auch die Weltwirtschaft zerstört haben, dürften schon bald vergessen sein.

Es ist vollkommen surreal, dass die Welt hinsichtlich der Führung des Finanzsystems so viel Respekt vor Mittelmäßigkeit und gar Inkompetenz zeigt. Die Zentralbanken und ihre Vorsteher haben eine Monsterballon-Blase geschaffen, die nun darauf wartet, zum Platzen gebracht zu werden. Sie haben der Welt den Eindruck vermittelt, sie hätten zur Rettung der Weltwirtschaft beigetragen, obwohl sie in Wirklichkeit die Macher dieser Blase sind. All jene Zentralbankenoberhäupter, die sich vor dem Platzen dieser Blase aus ihrem Amt verabschiedet haben, können sich glücklich schätzen. Der aktuelle Notenbankchef dürfte meiner Ansicht nach weniger Glück haben.

QE ist gescheitert und QT wird scheitern

Die Zentralbankenchefs sind so sehr von ihren Weltretter-Fähigkeiten überzeugt, dass sie nicht begreifen, welches Ungeheuer sie durch das ständige Drucken, Drucken und nochmals Drucken geschaffen haben. Sie sind so arrogant, dass sie ihre Maßnahmen nicht einmal ehrlich deklarieren können. Was sie machen, ist Geldschöpfung pur – oder kurz GS. Doch sie nennen es QE oder Quantitative Easing. Ein vollkommen lächerlicher Name, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren und die Menschen zu betrügen. Keiner versteht, was QE eigentlich bedeutet, und das ist natürlich ihre Absicht. Man verwirre die Menschen und täusche sie, damit sie glauben, dieser Hokuspokus sei in der Tat eine alchemistische Formel, die ewigen Wohlstand hervorbrächte.

Die Zuversicht dieser Notenbankchefs ist jetzt so groß, dass sie von QE auf QT (Quantitative Tightening) umstellen. Auch das ist natürlich durch und durch arrogant. QE hat nicht funktioniert. Sie haben ein fragiles Finanzsystem in die größte Blase der Geschichte verwandelt – nicht mehr, nicht weniger. Selbst bei Null- oder Negativzins in Kombination mit massiver GS steigt das reale BIP nicht an (gemessen an der realen Inflation). Zudem benötigt es Kreditexpansion im Umfang von mehreren Dollars, Euros oder Pfund, um einen Dollar, Euro, etc. an BIP-Wachstum zu generieren.

Da schon QE oder GS (oder wie auch immer sie es nennen) nicht funktioniert hat, wie zum Teufel kann man davon ausgehen, dass jetzt QT funktionieren wird? Das ist so, als würde man einem chronisch Alkoholkranken eine Schnapsbowle wegnehmen, die ihn umbringen würde, obgleich auch der Alkoholmangel tödlich für ihn ist. Analog dazu die Weltwirtschaft: Sie wird an QE zusammenbrechen oder an QT zugrunde gehen. Das heißt also: QE / QT = DE (DAS ENDE).

240 Billionen Dollar Monster-Blase & 2,4 Billiarden Dollar Monster-Ballon

“Wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen“, dass sich Wohlstand nicht durch Geldschöpfung erzeugen lässt? Auch sollte man nicht vergessen, dass sich Geldschöpfung nicht allein auf die direkten Aktionen der Zentralbanken beschränkt. Geldschöpfung umfasst auch Kreditausweitung durch Banken, Kreditkarten- und Finanzunternehmen. Sie alle verleihen das 10- bis 50-fache der erhaltenen Einlagen oder Kapitalmengen.

Es gibt natürlich nur einen Weg, um eine Lektion richtig zu lernen – den harten Weg. Für die Weltwirtschaft bedeutet der harte Weg, dass die Monsterblase platzt. Wie oft bei Blasen, steckt auch in dieser nur heiße Luft. Der 2,5 Billiarden $-Monster-Ballon enthält also nur leere Versprechungen, die alle verschwunden sein werden, sobald der Ballon geplatzt ist – so z.B. Schulden, ungedeckte Verbindlichkeiten und Derivate. Allerdings sind diese Versprechen nicht nur Worte, sondern auch monetäre Versprechen und Schuldscheine im Umfang von 2,5 Billiarden $. Bislang musste der Ballon ständig weiter aufgepumpt werden, damit er keine Luft ließ. Um das Ganze weiterhin plausibel erscheinen zu lassen, mussten also immer mehr Schulden in den Ballon hinein – zusammen mit aufgeblähten Vermögensanlagen und den noch leereren Worten von Bankern und Politikern.

Die Schuldenexplosion ist nicht allein eine US-Krankheit. Sie ist ein von den USA angeführtes globales Phänomen, das die meisten Nationen infiltriert hat, die über eine Zentralbank verfügen, welche Geld drucken kann.

Sehen Sie sich nur den Chart unten an: Die globale Verschuldung hat sich von 1999 bis heute verdreifacht – von 80 Billionen Dollar auf heute 240 Billionen Dollar.

Seit 2007 hat China 16.000 Tonnen Gold angehäuft
Lesen Sie weiter auf Seite 2

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12 Kommentare

  1. Man mag ja von dem Autor denken was man will, aber immerhin einer, der sich Gedanken macht und nicht blindlings dem Versprechungen und Beschwichtigungen der Notenbanken glaubt.
    Seitdem es Schulden und Guthaben gibt und das ist lange, ja warum hat man denn nicht immer einfach nur Schulden gemacht und Geld gedruckt und zum Null Zins vergeben ?
    Ach, ja, man hats immer wieder versucht, mal längere, mal kürzere Zeit, aber immer kam das bittere Ende.

  2. Ja, das Ende ist nah…so nah war es noch nie…noch nie so nah wie die letzten Endes…

    Greyerz schreibt: „Jetzt ist die letzte Gelegenheit, Gold und Silber zu äußerst günstigen Preisen zu kaufen.“

    Wer vor 2 Monaten günstig Gold gekauft hat, darf sich aktuell über knapp 7% (Buch-)verluste freuen. Morgen? Übermorgen? Da können die Preise für Gold steigen oder weiter ins Tal der Tränen fallen. Keiner weiß es.

    Und wenn die Unze Gold unter 1000€ gefallen ist, sagt uns der Greyerz:
    „Jetzt ist die letzte Gelegenheit, Gold und Silber zu äußerst günstigen Preisen zu kaufen.“

    Manche dachten auch, es wäre die letzte Gelegenheit, günstig Gold zu kaufen und stecken mit ihren Edelmetallen so tief in den roten Zahlen, dass sie wahrscheinlich Jahrzehnte brauchen, um da wieder mit +-0 raus zu kommen oder mit gravierenden Verlusten verkaufen zu müssen.

    Es wäre Balsam, wenn diese Greyerz-Luftblasen langsam mal ein Ende finden würden. Man kann es einfach nicht mehr hören.

    • @grandmaster
      Na, dann springen Sie schnell auf den Aktienzug ind den Bitcoin Hype.
      Bevor die Sommerralley vorbei ist.
      Zwar liegen such hier die Anleger mit mehr sls 7% im Minus und es dauert dicher such hundert Jahre, bis man wieder +- Null ist, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.
      Will heissen, Aktien und Bitcoins sind ja so günstig, günstiger wirds nicht mehr.
      Es sei denn, der Trump twittert mal wieder.
      PS: mir ist es egal, unter welchem Pseudonym Sie sonst noch schreiben, Hauptsache, es ist was Sinnvolles.

    • @Master of the Universe
      Ich wette um den Luftdruck in meinen Reifen, dass DU „manche“ bist. Wahrscheinlich hast Du Dich zu Höchstkursen mit Gold eingedeckt und nun arbeitest Du Deinen Ärger hier ab.
      Also ich finde meine Interpretation schlüssig!

  3. Tja selber schuld wer bei diesen Kursen kauft
    Letzte Chance ??? Grins kostet einfach nur ein mildes lächeln
    Wünsche allen Goldbullen noch ein schönes Wochenende

    • @ukunda
      Ja, Himmel, was stört Sie das.
      Sie gehören eben zu den Leuten, welche die Tanne am 27.12. kaufen
      und wünschen dann noch Frohe Weihnachten.

  4. @Grandmaster & @ukunda

    Ihr seid einfach knallharte Renditeprofis. Risikogratifikationen regen Euer Belohnungssystem an, die Zinsen gleichen den körpereigenen Opiaten, die Dividende ist Euer neues Endorphin. Das sei Euch alles gegönnt.

    Ihr müsst dafür allerdings jeden Restskrupel über Bord werfen. Denn abgesehen davon, dass Gold keine Rendite bringt, weil es das auch nicht soll – schließlich unterliegt Gold keinem Risiko -, ist der Besitz von physischem Gold und Silber ein Statement gegen das herrschende Geldsystem.

    Den Jagdschein als Renditejäger erhält man eben nur, wenn man ein gerüttelt Maß an Vertrauen in die Institutionen des Finanzkapitalismus mitbringt – in die Zentralbanken, in deren Geldpolitik oder etwa in die Zockerbuden des Börsenmonopolis.

    Mit der Entscheidung für EM entzieht man sich ein Stück weit dem Zugriff des Staates und der Banken auf das eigene Vermögen. Und da ich ein Romantiker bin, möchte ich mich sogar zur Behauptung versteigen, dass man mit Gold Widerstand leistet!

    https://www.youtube.com/watch?v=IH3aQJj119Y

    Though this world’s essentially an absurd place to be living in
    It doesn’t call for total withdrawal
    I’ve been told it’s a fact of life
    Men have to kill one another
    Well I say there are still things worth fighting for

    La Resistance!

    Though this world’s essentially an absurd place to be living in
    It doesn’t call for (bubble withdrawal)
    It said human existence is pointless
    As acts of rebellious solidarity
    Can bring sense in this world

    La Resistance!

    • Zitat Thanatos:
      „– schließlich unterliegt Gold keinem Risiko -“

      Das Totschlagargument. Wenn man Gold kaufen möchte, es dann in den Keller geht, am besten so viele Jahre, dass man eine Kurssteigerung auf Einkaufsniveau bis zum Lebensende nicht mehr erlebt, ist das für mich in gewissen Sinne schon ein Risiko. Denn es geht um Werterhalt und nicht um Gewinne. Wenn aber der Werterhalt in Form von Kaufkraft jedes Jahr sinkt, dann ist da nichts mit Werterhalt. Von Gewinnen reden wir doch mittlerweile schon lange nicht mehr. Gold ist nicht frei. Es wird manipuliert und gesteuert, wie fast alles an der Börse. Und das wird sich nicht ändern. Das ist schade, aber es ist nun mal leider so.

      Fragen Sie mal die armen Schweine, die Edelmetalle zum Höchstkurs (ich Gott sei Dank nicht) gekauft haben und wissen, dass die ihre Einkaufspreise im Leben nicht mehr sehen werden. Die hauen Ihnen ihr „Null-Risiko-Prinzip“ derart um die Ohren, dass es noch tagelang tinnitusmässig nachklingelt.

      • @Grandmaster

        Ihr Argument oben ist stichhaltig, wenn man die letzten 6 bis 7 Jahre betrachtet. Das ist aber die kurz- bis mittelfristige Vergangenheitsbetrachtung.

        Die Frage ist, wie lange lässt sich das System noch aufrecht erhalten (Zukunft). Dazu habe ich auch ķeine Antwort (kleines Problem). Sollte das System aber Zusammenbrechen, dann sind die kleinen Verluste von heute vollkommen uninteressant. Und das System wird Zusammenbrechen, weil es auf Lüge und Betrug aufgebaut ist.

      • @Grandmaster

        Immer langsam mit den jungen Pferden. Sie tragen leider Ihre Missverständnisse wie eine Monstranz vor sich her.

        Gold ist keine Investition, welche sich innerhalb einer gewissen Zeit zu amortisieren hat, denn es wirft seine „Dividende“ quasi sofort ab. Und zwar in Form von Sicherheit.

        Schauen Sie, das ist wie mit dem selbstgenutzten Eigenheim oder der entsprechenden Eigentumswohnung (wir verfügen glücklicherweise über letzteres). Glauben Sie tatsächlich, es würde uns als Eigennutzer täglich beschäftigen, ob die Preise steigen oder fallen? Ist die Immobilie schuldenfrei, ergeben sich die Vorteile unmittelbar. Der Wert der Wohnung ist erst mal sekundär und eher theoretisch – die jetzigen Preissteigerungen ließen sich bei einem Verkauf sowieso nur realisieren, wenn man sich nicht auf identisch hohem Niveau wieder irgendwo einkaufen muss.

        Aber ich will nicht durch womöglich hinkende Vergleiche ausweichen. Gold sollte man länger halten, es ist ideal geeignet, um die Risiken klassischer Assets auszugleichen und seine Qualitäten zur Vermögenssicherung über alle bisherigen Krisen ist unübertroffen.

        Und dem stehen Ihre kleinen Rechentricks auch nicht entgegen. Natürlich seht derjenige, der im Sommer 2016 für über 1200 Euro die Unze gekauft hat, momentan mit Verlusten dar (mein 100gr-Barren aus dieser Zeit kann ein Lied davon singen). Wer allerdings wenige Monate zuvor für unter 1000 Euro gekauft hat, dessen Stimmung ist womöglich besser (meine Kängurus für 999 Euro hüpfen immer noch vor Freude).

        Dass Gold keine Rendite abwirft ist denn auch eines der stärksten Argumente für Gold. Von einem Totalverlustrisiko, wie bei den geläufigen Papierversprechen, kann keine Rede sein. Sicher, Gold ist nicht wirklich frei, aber auch nicht vollständig kontrollierbar, wie die Vergangenheit schlagend bewiesen hat.

        Übrigens: Jede wohlgemeinte „Dekonstruktion“ liebgewonnener Gewissheiten ist immer willkommen, irritierend sind nur Ihre kaum gezügelten Aggressionen. Woran liegt’s?

  5. @Thanatos

    Nun getroffene Hunde bellen,daran wird es wohl liegen,dass der kleine Meisterich mit dem großen Mundwerk, hier den agressiven Bescheid-Wisser gibt.

    Im Übrigen ist er in der Sache völlig borniert. Er versteht nichts von Preisen und Werten, er kann zwischen beiden nicht unterscheiden, er hält Börsianer, Spekulanten und Notenbanken für allmächtig und begreift vor allem nicht, ja er leugnet sogar die gegebene substantielle Krise. Schließlich fährt der Bus noch pünktlich, der Strom kommt aus der Steckdose und die Kohle aus dem Automaten. Also alles Rodscha in Kambodscha.

    Apropos Krisensymptome;

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/negativzinsen-bescheren-rentenversicherung-verluste-a-1220720.html

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