Freitag,19.April 2024
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Es bleibt dabei: Billiges Geld, neue Schulden, steigender Goldpreis

Der Euro zeigt Auflösungserscheinungen. Die Politik antwortet mit den Standard-Rezepten.

Angesichts der erneut drohenden weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise verfallen Notenbanken und Länderregierungen  in die Anwendung von Standardrezepten zur Krisenbewältigung. Mehr billiges Zentralbankgeld, mehr Schulden und mehr Einschränkungen staatlicher Souveränität innerhalb der Ländergemeinschaft.

Es kommt wohl, wie es kommen muss. Die Konjunktur in den USA und im Euro-Raum schwächelt. Auch aus China kommen Signale einer Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung. Die Euro-Schuldenkrise ist weiter ungelöst. Die Kosten der Staatsfinanzierung für die ökonomisch angeschlagenen Euro-Länder steigen weiter an. Spanien steht aufgrund der neu aufflammenden Bankenkrise und vor dem Hintergrund einer tiefen Rezession vor dem Sprung unter den Euro-Rettungsschirm. Auch Zypern könnte schon bald das gleiche Schicksal drohen. Sparziele werden ignoriert oder auf die lange Bank geschoben. Immer häufiger gibt es die Forderung nach neuen Wachstumsprogrammen. Es bleibt dabei: Die Politik wird die strukturellen Probleme der (weltweiten) Schuldenkrise auch in naher Zukunft durch neue Schulden kaschieren, solange wie es eben opportun ist.

Euro-Zinssenkung erwartet
Am kommenden Mittwoch trifft sich der Rat der Europäischen Zentralbank zu seiner turnusmäßigen Sitzung. Die andauernden Spannungen in der Euro-Zone bringen die Zentralbanker unter Zugzwang. Der so genannte EZB-Schattenrat – bestehend aus 15 europäischen Ökonomen – stimmt laut Handelsblatt mehrheitlich für eine Leitzinssenkung im Euro-Raum unter die derzeitige Marke von 1 Prozent. Die schwache Wirtschaftsentwicklung in den Euro-Randstaaten und die neue Bankenkrise in Spanien dürften Anlass genug sein für eine entsprechende Maßnahme. Dass die offizielle Inflationsrate im Euro-Raum im Mai von 2,6 Prozent auf 2,4 Prozent gefallen ist, könnte der EZB als Argumentationshilfe dienen.

Euro-Verfall
Im vergangenen Monat hat die Gemeinschaftswährung fast 7 Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar verloren. Wie Financial Times berichtet, haben Zentralbanken der Schwellenländer zuletzt verstärkt Euro aus ihren Reservebeständen abgestoßen.

Die Europäische Zentralbank kämpft einmal mehr mit dem großen Euro-Dilemma. Die wirtschaftlich stark unterschiedlichen Volkswirtschaften der Euro-Zone müssen mit einer einheitlichen Geldpolitik bedient werden. Während Länder wie Griechenland, Portugal und Spanien eine weitere Lockerung der Geldpolitik vertragen könnten, steigen insbesondere im (noch) konjunkturstarken Deutschland weiter die Inflationsrisiken.

Der Weg zur Euro-Diktatur
Wie Welt Online am Wochenende berichtete, arbeiten die Politiker in Brüssel nun an einem „großen Wurf“ in Sachen Euro-Gemeinschaft. Auch hier zeichnet sich die stoische Fortsetzung des beschrittenen Weges ab: Vergemeinschaftung von Schulden, zunehmende Abschaffung der finanzpolitischen Souveränität der Einzelstaaten.

Was bedeutet das für Gold? Am vergangenen Freitag hat sich bereits angedeutet, wie die Märkte auf eine neue Geldschwemme reagieren werden. Der Sichere Hafen Gold ist auf einmal ins Bewusstsein der Investoren zurückgekehrt. Die nächste Stufe der Schuldenkrise zeichnet sich ab und mit ihr auch eine neue Phase des Goldbullenmarktes.

Goldreporter

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6 Kommentare

  1. Der so genannte EZB-Schattenrat – bestehend aus 15 europäischen Ökonomen – stimmt laut Handelsblatt mehrheitlich für eine Leitzinssenkung im Euro-Raum unter die derzeitige Marke von 1 Prozent.

    Oh diese, äh, „Ökonomen“ sind so klug. Ach. Diese Maßnahme wird uns sicherlich aus der „Krise“ heflen.

  2. Die Deflation ist zurück.Da würde es auch nicht helfen, Geld zu verschenken oder aus dem Helikopter (Bernanke) abzuwerfen.Warum:?
    Die Leute sammeln es ein und verstecken es untr dem Kopfkissen oder im Ausland
    und nichts geht in den Konsum(Wirtschaft). Weil in der Deflation Bargeld „König“ ist und von alleine aufwertet,indem alles billiger wird.
    Ein Grund,warum die Großinvestoren in Deutsche und amerikanische Anleihen flüchten.Die werden auch ohne Zins von alleine mehr wert, vorausgesetzt,der ganze Staat geht nicht gleich mit pleite.
    Tip für Kleinanleger: Gold und Bargeld (Devisen,falls man dem Euro nicht traut)
    und abwarten.Nicht vom Inflations-Gezeter verunsichern lassen. Und Günther Hannichs Bücher lesen: „Deflation, die verheimlichte Gefahr“ oder „Die Deflation kommt“ beide u.a. im Kopp Verlag.

    • Hallo Anaconda.Das ich mit einem hohen Silberanteil bei einer Deflation im A… bin ist mir klar.Aber inwieweit stehe ich mit Gold besser da?Schon oft gelesen/gehört ,aber nie verstanden.Cash ist King!Ist Gold da ne echte Alternative?Vorab danke f.d.Antwort.

      • @heiko
        Nun so einfach ist es nicht.Habe duzende Bücher über Szenarien der Inflation und Deflation gelesen und muss am Ende wie Goethes Faust sagen: Da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug wie nun zuvor.
        Normalerweise kommt es durch Sparprogramme (Brüning in den 30 igern) zu einer massiven Deflation mit Firmenpleiten und Massenarbeitslosigkeit. Alle Sachwerte fallen, (Aktien, Immobilien) da Schulden bedient werden müssen und kein Geld mehr reinkommt. Edelmetalle nehmen aber eine Sonderrolle ein, da sie auch als Geld akzeptiert werden (Silber und Goldmünzen) und fallen nicht in gleichem Maße. Ich würde sagen, sie bleiben etwa neutral.Geld ist King. Große Vermögen wurden immer in einer Deflation gemacht, da ganze Häuserzeilen nund Pleite-Fabriken um wenig Geld gekauft werden konnten, (wurde nicht Karstadt unlängst um wieviel verkauft ??). Die Notenbanken versuchen den Geld-Markt zu fluten, vergebens, das Geld wird gehortet, das Gold auch und nur das Nötigste zu Schnäppchenpreisen gekauft. Geiz ist supergeil.Morgen ist alles wieder billiger.
        Irgendwann gibt es keine Ware mehr und der Überhang an Geld, führt sehr schnell zu einer massiven Inflation. Jetzt ist Ware (Tausch) und Gold und Silber King, Papiergeld fast wertlos. So war es in der Vergangenheit.
        Doch die Regierenden wissen das und versuchen mit allen Mitteln dieses Szenario zu verhindern.(Sie sind alle Maynard Keynes Anhänger). Deshalb sind sie gegen Sparprogramme, weil die unweigerlich in die Deflation führen.(siehe Griechenland und Spanien).
        Und wenn Du es genau betrachtest: Wer ist der Einzige auf der ganzen Welt der Sparen fordert ?? Richtig, Frau Merkel. Alle anderen, inclusive USA forden: Mit Geld fluten.
        Was meinst Du, wie lange kann Deutschland das Spardiktat gegen die ganze Welt aufrecht erhalten ?
        Wenn der ESM kommt, ist es aus mit dem Sparen und Frau Merkel ist aus dem Schneider (Ich wollte ja sparen, aber der ESM …. sorry)
        Das heißt letztlich: Es kann diesmal so sein, dass die normalerweise zwingende Deflation ausfällt oder nur gering auftritt und es gleich in eine gewollte massive Inflation übergeht.
        Die Schulden müssen nämlich weg: Das geht:
        Durch Deflation (Schuldner geht pleite, Gläubiger geht leer aus- Griechenland)
        Durch Inflation: Schulden werden entwertet, Guthaben ebenfalls.
        Mehr Möglichkeiten gibts da nicht.
        Deshalb mein Rat:
        Halte auf alle Fälle: Gold und Silber physisch.
        Halte auch Papiergeld (Nicht Giralgeld auf dem Konto, das ist kein Geld !!!,das ist eine Forderung an die Bank auf Auzahlung von Geld).
        Auch ein paar Devisen (Franken, Norweg.Krone) bar in Fach.
        Eher wenig auf dem Konto.
        Und warte ab. Auf die mickrigen Zinsen kannst Du verzichten, safety first.
        Deflationiert es,nimmst Du das Bargeld und kaufst die Traumimmobilie zum Spottpreis, inflationiert es, hast Du das Gold/Silber, falls Du was schönes kaufen mußt.
        Auf keinen Fall bis Du mit dem Silberanteil im A….
        Lass dich nicht verunsichern.Du mußt nur beides haben.Bar-Geld und Silber oder Gold

        • Inflation: Ausweitung der Geldmenge (da in unserem Fiat Moneysystem Geld=Schuld ist, wächst also die Gesamtverschuldung).

          Deflation: Schrumpfung der Geldmenge (Schulden werden getilgt – Geld verschwindet).

          Daß die Preise steigen, kann bei Inflation auftreten, muß aber nicht! Wenn z.B. Banken ihre frischen Kredibillionen bei der EZB parken oder sich Privatleute in Kosumzurückhaltung üben („Geld unterm Kopfkissen“) kann dieses Geld auch nicht die Preise hochtreiben.

          Das von Anaconda beschriebene Szenario würde ich als einen Mangel an Geld in Umlauf bezeichnen. Es kann auftreten, wenn die Leute in Erwartung niedriger Preise kaum noch Geld ausgeben oder eben wenn eine Deflation eintritt (d.h. Gesamtkreditvolumen-Gesamtneuverschuldung ist positig, Schulden werden also wirklich getilgt).

          Die Gefahr eines Geldmangels nimmt wegen des exponentiell wachsenden Schuldenberge wegen der immer größer werdenden Gesamt-Zinslasten immer weiter zu. Solange sich aber alle Unternehmen, Staaten und Privatleute kräftig neu verschulden, um ihren alten Schuldendienst leisten zu können, gibt es auch keine Deflation.

          • „Gesamtkreditvolumen-Gesamtneuverschuldung positiv“ war etwas unglücklich ausgedrückt. Gemeint war, daß Schulden gesamtwirtschaftlich gesehen bloß umgeschuldet werden.

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