Donnerstag,28.März 2024
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EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger wirft hin

Die Europäische Zentralbank teilte am heutigen Donnerstag mit, dass Direktoriums-Mitglied Sabine Lautenschläger ihren Posten vorzeitig aufgeben wird. Ihr Rücktritt aus dem EZB-Gremium soll zum 31. Oktober 2019 erfolgen. Ihre eigentliche Amtszeit hätte am 26. Januar 2022 enden sollen. Über die Gründe ihres Ausscheidens wurden keine Angaben gemacht. Lautenschläger hatte aber noch Ende August erklärt, dass Quantitative Lockerung, wie sie die EZB ab November erneut betreiben wird, ihrer Ansicht nach nur bei einer Deflationsgefahr anzuwenden sei (EZB Lautenschläger: Riesiges Konjunkturpaket ist unangebracht). Wertpapierkäufe durch die Zentralbank seien das letzte Mittel der Wahl. Sie ist nicht die erste EZB-Vertreterin, die ihr Amt vorzeitig aufgibt. Der ehemalige EZB-Chefökonom Jürgen Stark verließ im Dezember 2011 freiwillig das Direktorium aus „persönlichen Gründen“, kurz nach Amtsantritt von EZB-Chef Mario Draghi. Der ehemalige Bundesbank-Präsident Axel Weber hatte dem Eurosystem zuvor im Februar 2011 vor dem Ende seiner regulären Amtszeit den Rücken gekehrt. Er war seinerzeit hoch gehandelter Kandidat für den Posten des EZB-Chefs, den dann Drahi übernahm. Mehr

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21 Kommentare

    • @Familienvater

      Die Seenotrettungsdienste werden bald – nicht nur im Mittelmeer – alle Hände brauchen, um vom sinkenden Schiff ( Titanic ? ) noch mehr Passagiere aus dem Wasser zu fischen,- alle Notenbanken haben das Ruder wie wild in die andere Richtung gedreht und machen plötzlich genau das Gegenteil von dem, was sie noch vor ein paar Monaten angekündigt haben:

      Zurückfahren ihrer Anleihenkäufe, Reduzierung ihrer horrenden Schuldenbilanzen.

      Es ist nicht übertrieben, wenn man kommentiert, daß die Notenbanken „im Panikmodus“ sind.

      „Die Federal Reserve rettet die Banken nur noch mit  immer größeren Repo-Not-Operationen  – mittlerweile in Höhe von $160 Milliarden US-Dollar pro Tag (vorher $105 Mrd.), und niemand kann erklären (?) , warum sie eigentlich benötigt werden“; siehe 26.9.2019, „Term“ und „Overnight Repo“:

      https://www.newyorkfed.org/markets/domestic-market-operations/monetary-policy-implementation/repo-reverse-repo-agreements/repurchase-agreement-operational-details

      Wenn die Finanzspritzen in diesem Umfang weitergehen (müssen), wären das im Monat 20x$160 Mrd. = $3,2 Billionen USD.

      Inzwischen ist das FED-Balance-Sheet (Stand 26.9.2019) wieder auf über $4 Billionen angewachsen; im nachfolgenden Chart den „Zoom“ auf „3m“ [3 Monate] einstellen.

      https://www.federalreserve.gov/monetarypolicy/bst_recenttrends.htm

      Damit haben praktisch alle größeren Notenbanken ihre Anleihenkäufe neu aufgenommen, obwohl sie bisher immer das Gegenteil behauptet haben.

      • @Klapperschlange

        Frage: Ist es sinnvoll die Beträge einfach zu addieren? Mein Kenntnisstand ist, dass es sich bei Repo nur um extrem kurzfristige Kredite handelt, quasi nur über Nacht.

        • @Stillhalter

          Am Repo-Markt leihen sich Banken von der FED (oder auch von anderen Banken) kurzfristig Geld, maximal für ein Jahr, häufig nur für wenige Tage oder gar nur für eine Nacht („Übernacht-Repo“), hinterlegen dafür Sicherheiten (Staatsanleihen oder durch Hypotheken besicherte Schuldverschreibungen) und zahlen natürlich Zinsen für den Kredit (gemäß Einlagenzinssatz).

          Bei den „Übernacht-Repos“ wechseln daher nach 24 Std. die Sicherheiten und Kreditsumme wieder den Besitzer; der Kreditgeber kassiert aktuell 2% Zins.

          Du hast also insofern Recht, daß sich die FED-Bilanz bei den Übernacht-Repos nicht verändert – die FED kauft aber eben auch länger laufende Repos – bis zu einem Jahr – und das wirkt sich in der Bilanz aus.

          Wenn die Fed länger laufende Staatsanleihen (Schuldscheine) kauft, gibt sie zwar Liquidität in den Markt – aber eben nur „einmal. „
          Weil die Anleihen danach aber nicht mehr als Sicherheiten für eine weitere Kreditaufnahme zur Verfügung stehen, entzieht sie den Märkten Liquidität;
          und genau dieses Problem sehen wir zur Zeit.

  1. @Klapperschlange
    danke für die Links und den ausführlichen Kommentar. Spannend wird der Zeitpunkt, wenn solche Meldungen in den Medien für betreutes Denken auftauchen.

    • @saure /Familienvater

      Der Text der Federal Reserve oberhalb der Grafik „Balance Sheet“
      widerspricht sich ja selbst – ein gutes Beispiel, wie man die plötzliche, neue Schuldenaufnahme vor den Finanzmärkten verstecken muß…

      „Die Bilanzsumme der Federal Reserve ist von $870 Milliarden US-Dollar
      am 8. August 2007 erheblich auf $4,5 Billionen US-Dollar am 14. Januar
      2015 gestiegen, und ist seit Beginn der Bilanz-Reduzierung des FOMC im
      Oktober 2017 „gesunken“ „.

      Leider nicht – die $4-Billionen-Schuldensumme wurde in nur 1 Woche nach
      oben durchbrochen, und ich gehe davon aus, daß die Fed bis Monatsende zu
      immer größeren Spritzen greifen muß,

      denn bisher zeigt der Repo-Markt keine Entspannung.

      „Die Fed könnte den Banken für den Rest des Jahres weiterhin über den
      Repo-Markt Cash anbieten, sagte Jerry Pucci, der den Repo-Handel bei
      BlackRock Inc. am Dienstag auf einer Konferenz der New Yorker Fed überwacht.“

      https://www.wsj.com/articles/fed-adds-75-billion-to-financial-system-in-latest-transaction-11569416576

      OK,- macht nur weiter so – das wird den US-Dollar umgehend in das Tal der
      bitteren Tränen schicken (und Gold aufwerten ).

      • @Klapperschlange: Danke, wie immer fundierte Aussagen von Dir (meist lese ich nur). Wollte nur sagen, dass ich Deine zweischneidige Prognose am Ende Deiner Ausführungen teile. Einfach nur noch der Wahnsinn pur.

  2. Interessant (und dabei traurig), wie einigermaßen integre Leute Platz für so A …r wie Draghi und Lagarde machen. Der Irrsinn bei der EZB geht also in die nächste Runde und offenbar wollen da weitere Personen nicht mehr dabei sein. Dr. Kralls Crash-Prognose nimmt immer mehr Form an.

  3. Geht es „aufwärts“ mit der Deutschen Wirtschaft, oder „abwärts“?

    Das Ifo-Institut ist der Ansicht, daß …

    https://www.ifo.de/node/45840

    „Die rezessionsgeplagte deutsche Industrie setzt zunehmend auf Kurzarbeit. Im September hatten dies 5,8 Prozent der Unternehmen eingeführt, wie das Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage im Verarbeitenden Gewerbe mitteilte.

    Im Juni waren es erst 3,8 Prozent. Sogar 12,4 Prozent erwarten Kurzarbeit in den kommenden drei Monaten, nachdem es im Juni erst 8,5 Prozent waren. „Damit hat die Anzahl der Unternehmen mit Kurzarbeit ein Niveau erreicht, das zuletzt auf dem Hochpunkt der Rezession 2012/13 gemessen wurde“, sagte Ifo-Experte Timo Wollmershäuser. Die Zahl der Kurzarbeiter sei damals auf knapp über 100.000 gestiegen.“

    Wie gut, daß ich einen „rentablen Sparvertrag“ mit meiner Sparkasse geschlossen habe – damit ist meine Altersvorsorge „Blüm-sicher“.

    https://www.focus.de/finanzen/news/schock-fuer-kunden-mehr-als-40-sparkassen-schmeissen-sparer-aus-rentablen-vertraegen_id_11186312.html

    • @dagobert duck
      Welcher Firmenchef oder Manager sagt schon einem Umfrageinstitut, dass es seiner Firma schlecht geht.
      Das habe ich noch nie erlebt.
      Selbst Lehman oder HRE ging es noch blendend,als die Mitarbeiter schon mit Kartons in der Hand Feierabend machten.

      • @renegade

        „Das Unternehmen muß ja die Kurzarbeit bei der örtlichen Arbeitsagentur anmelden. Wenn konjunkturelles Kurzarbeitergeld genehmigt wird, muss der Arbeitgeber nur für die tatsächlich geleisteten Stunden den Bruttolohn oder das Bruttogehalt aufkommen.
        Für die fehlende Arbeitszeit zahlt dann die Arbeitsagentur – nicht voll, aber zu etwa zwei Dritteln des fälligen Nettoentgelts. Das ist das sogenannte „Kurzarbeitergeld“.

        Direkt vom Unternehmen wird sowohl der Kurzlohn (für die tatsächlich geleistete Arbeitszeit) als auch das Kurzarbeitergeld (für die entfallene Arbeitszeit) ausgezahlt. Anschließend lässt sich die Firma das Kurzarbeitergeld von der Arbeitsagentur erstatten.“

        Diese Maßnahmen lassen sich ja nicht verstecken; aber „wer“ hätte vor
        einem Jahr daran gedacht, daß wir dieses Thema „Kurzarbeit“ überhaupt wieder anfassen müssen?

        @Wolfgang Schneider

        Das mit den neuen Fachkräften habe ich schon mehrfach lesen können:
        einige haben auf wundersame Art während ihrer Flucht „promoviert“;
        andere wiederum verloren ihren Paß und kamen tatsächlich 10 Jahre jünger im ersehnten Europa an.(mit der syrischen/afghanischen Zeitmaschine).

        Wenn wir uns alle am Tag „X“ ganz, ganz unten befinden,
        wird es sicher wieder aufwärts gehen.

      • @WS
        Denn nur was richtig kaputt ist kann man wieder erfolgreich aufbauen.
        Traurig ist nur das dabei immer etwas (oder irgendjemand) auf der Strecke bleibt ! MfG and Greta is watching YOU. :-) :-) :-)

      • @WS Wenn erst mal die im Aufbau befindliche Fährlinie Libyen.-Italien/Malta in Betrieb ist wird der Fachkräfteandrang noch mal steigen

  4. @materialist
    War lange in Malta.
    Die Fährlienie ist schon seit geraumer Zeit in Betrieb.
    Man kann problemlos nach Libyen Urlaub machen mit Familie und Kindern.Empfehlenswert.Nette Leute und billig.

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