Donnerstag,18.April 2024
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Fed reduziert Wertpapierkäufe und verändert Spielregeln

Die U.S. Federal Reserve „tapert“ weiter, will sich aber bei ihrer Zinspolitik künftig nicht mehr von der Arbeitslosenquote leiten lassen.

In ihrer turnusmäßigen Sitzung am gestrigen Mittwoch hat die Fed weitere Änderungen in der US-Geldpolitik vorgenommen. Zunächst einmal kündigte Fed-Präsidentin Janet Yellen an, die Wertpapierkäufe im Rahmen von „QE3“ um weitere 10 Milliarden US-Dollar auf nunmehr 55 Milliarden Dollar monatlich zu senken. Man setzt das so genannte „Tapering“ also mit dem bisherigen Tempo fort. Der Schritt war erwartet worden.

Etwas überraschend war die Ankündigung, dass die Fed die US-Arbeitslosenquote nicht in der bisherigen Form als Guideline für die Ausrichtung ihrer geldpolitischen Maßnahmen heranziehen will. Nachdem die offizielle Arbeitslosenquote zuletzt mit 6,7 Prozent nur noch 0,2 Prozentpunkte vom erklärten Zielwert entfernt lag, will man diesen strengen Indikator künftig nicht mehr im Rahmen des Zinsentscheids berücksichtigen. Eine breitere Masse an weicheren Indikatoren wie“Arbeitsmarktbedingungen“, „Inflationserwartungen“, „Inflationsdruck“ und „die Interpretation von finanziellen Entwicklungen“ sollen stärker als Grundlage für künftige Entscheidungen herangezogen werden.

Goldpreis 19.03.14
Goldpreis im gestrigen Tagesverlauf (Deutsche Bank Indikation)

Analysten interpretieren dieses Vorgehen in den Augen der Fed als einen Zugewinn an „Flexibilität“. Genau genommen bedeutet dies aber, dass die Fed trotz Erreichen des selbstgesteckten Ziels in Sachen Arbeitsmarkt weiter ohne formelle Selbstbeschränkung Geld drucken will. Die Bank of England hat es der Fed zuletzt vorgemacht, in dem man diese Barriere für die weitere Ausweitung der Goldpolitik auch in Großbritannien aus dem Weg räumte.

Die Arbeitslosenquote gilt ohnehin als zweifelhafte Messgröße. Zuletzt fiel sie in den USA, obwohl mehr Arbeitslose gemeldet waren. Dies lag auch daran, dass mehr Menschen ganz aus der Arbeitsmarktstatistik herausfielen.

Der Goldpreis fiel nach der Bekanntgabe des Sitzungsergebnisses weiter, nachdem der Kurs schon im Laufe des Vormittags abgegeben hatte. Bei US-Börsenschluss kostete die Feinunze am Spotmarkt 1.330 Dollar (962 Euro). Gegenüber Vortag entsprach dies einem Minus von 1,8 Prozent. Die Silberunze kostete zum gleichen Zeitpunkt 20,57 Dollar (14,88 Euro) und damit 1,3 Prozent weniger als am Vortag.

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9 Kommentare

  1. auch wenn sie jetzt weniger drucken, was ist mit dem Geld was sie schon gedruckt haben, wer hält denn da den Kopf dafür hin, selbst wenn sie sofort aufhören würden ist alles zu spät, dieses Geld kann niemals wieder zurückgezahlt werden.
    Das muss man sich erst mal durch den Kopf gehen lassen, so eine Summe !!! Ich bekomme da große Angst wie es weiter gehen soll !!!

    • Es soll ja auch nie zurückgezahlt werden. Es sind nur Versprechen, die gebrochen werden können.

    • @hanny
      Kein Staat in der Welt hat noch jemals seine Schulden zurückgezahlt.Es war der Bürger, der pleite ging,nicht der Staat.

  2. Man mag es nicht glauben, da deutet die Fed an,dass die Zinsen steigen könnten, würden, irgendwann,am Stanktnimmerleinstag oder so in 2015 oder 2016,vielleicht,vielleicht auch nicht.Und schon stürzen die Märkte in Scharen zur Bank und schmeissen die Anleihen und Aktien hin.Ist das so ? Die Märkte ?
    Wer sind die Märkte ? Ist das wie ein Wochenmarkt mit ein paar Ständen und vielen Käufern oder was. Ich behaupte,die Märkte bestehen aus einer Handvoll Insidern mit Hochleistungscomputern und die kaufen und Verkaufen im Nanosekundentakt unter absprachen auch noch womöglich. Aber das sind sicher keine Mensche wie Du und ich oder wie es früher mal war,als Opa Gerke seine Aktie noch beim freundlichen Bankbeamten kaufte und sich 3 mal überlegte,ob er selbige verkaufen oder vererben sollte.Der physische Goldbarren hat nun diese Funktion übernommen.Denn Barren kann man nicht im Sekundentakt hin und herschieben, nur das Papier oder besser gesagt, die Bytes des Papieres.Manchmal wünsche ich mir doch glatt einen EMP,damit der Spuk zu ende ist.(Elektromagnetischer Impuls).

      • @Thomas
        Eben,aber nicht von den Märkten,sondern von einer bestimmten Gruppe von „Händlern“,welche sich noch dazu untereinander absprechen.Es gibt keine Märkte mehr an den Aktienbörsen,es gibt nur eine handvoll von Großhändlern mit ausgepufften Computerprogrammen.
        Absprachen und Manipulation:Nach Libor, Edelmetallen und Devisen natürlich auch Aktien und Anleihen.Wer glaubt,dass da normale Märkte am Werk sind,ist mehr als blauäugig.Ich kann nur raten,laßt die Finger von
        allen Papierwerten außer Bargeld.Und auch das nur begrenzt.Für normale Bürger gibt es zur Zeit keine anderen Möglichkeiten außer Bargeld, EM und eine eigenbewohnte Immobilie.Es sei denn, jemand will augenommen werden wie eine Weihnachtsgans.Wobei durchaus vorher noch das Gemästet werden stehen kann.

  3. Entwicklung des Goldpreises an den letzten 7 Fed-Meetings (Fed Offenmarkt-Ausschuß, FOMC): der gehaßte Feind des US-Dollars wurde in Summe um 266,- US-Dollar „nach unten getreten“: willkommen in der Welt des manipulierten Goldpreises.

    http://www.zerohedge.com/news/2014-03-19/how-gold-performs-during-fomc-weeks-spoiler-alert-not-good
    Um es mit den Worten des US-Kongreß-Abgeordneten Ron Paul zu sagen: erst wenn dieses Krebsgeschwür „FED“ beseitigt ist, kann die Welt wieder aufatmen.

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