Donnerstag,28.März 2024
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Finanzmärkte spielen verrückt: Wird Gold wieder Geld?

Was wir jüngst an den Finanzmärkten erlebt haben, ist beispiellos. Wir sehen derzeit so viele ungewöhnliche Entwicklungen, die nichts Gutes verheißen. Doch am Ende bleibt eine Unze Gold eine Unze Gold. Und das könnte auch einem neuen Geldsystem wieder mehr Stabilität verleihen.

Crash, Krise, Gold (Foto: Klick - Fotolia)
Dominoeffekt durch Corona? Aus der Wirtschaftskrise kann eine Finanzkrise entstehen, die auch unser Geldsystem ins Wanken bringt. Gold als vertrauensbildender Faktor dürfte bald erheblich an Bedeutung gewinnen.

Coronavirus

Das Coronavirus legt die gesamte Wirtschaft in Europa und den USA lahm. Die Politik greift hart durch. Man will unbedingt die Infektionsgeschwindigkeit verringern, um die Gesundheitssysteme vor dem Kollaps zu bewahren. Und man ist bereit, dafür sehr große finanzielle Opfer zu bringen. Es ist eine Krise der ganz besonderen Art. In diesem Umfeld spielten die Finanzmärkte vollkommen verrückt.

Unglaubliche Kursbewegungen

Es ereigneten sich Kursbewegungen, die die meisten Marktbeobachter noch niemals erlebt haben. In der verzweifelten Suche nach Liquidität wurde alles verkauft: Aktien, Anleihen, Gold, Silber. Die Kurse rauschten in den Keller. Hier eine kleine Kostprobe außergewöhnlicher Beobachtungen (für die Geschichtsbücher):

  • An den Börsen haben wir seit dem 3. März gleich vier „schwarze“ Handelstage erlebt, mit Tagesverlusten der großen Indizes von bis zu 12 Prozent.
  • Der US-Dollar stieg rasant. Der Dollar-Index erreichte zuletzt den höchsten Stand seit 2002.
  • Der Euro-Dollar-Kurs stieg ab 20. Februar innerhalb von zwei Wochen um 6 Prozent auf über 1,14 US-Dollar, drehte auf der Hacke um, und fiel dann innerhalb von einer Woche wie ein Stein um 7 Prozent auf zuletzt unter 1,07 Dollar.
  • Der Volatilitäts-Index VIX (Basis: S&P 500) erreichte den höchsten Stand aller Zeiten.
  • Der Ölpreis erreichte bei nur noch 20,80 Dollar pro Barrel WTI (Light Crude) den tiefsten Stand seit 2001, nach den Anschlägen auf das World Trade Center. Die Gold-Öl-Ratio (Goldpreis, geteilt durch Ölpreis) schon innerhalb weniger Tage von 30 auf 71 – wir haben in den Archiven keinen höheren Wert entdeckt.
  • Die Kurse für Hochrisikoanleihen sind in den Keller gerauscht. Dies sind Finanzierungsinstrumente, die auch die US-Fracking-Industrie beisammenhalten. Die Kurse entsprechender ETFs erreichten den niedrigsten Stand seit der Weltfinanzkrise.
  • Der Silberpreis brach ab dem 13. März innerhalb von zwei Handelstagen von 16 US-Dollar pro Unze um 20 Prozent ein auf 12,81 US-Dollar (COMEX-Futures).
  • Die Renditen vieler Staatsanleihen mit schwächerer Bonität zogen im Zuge der liquiditätsarmutsgetriebenen Flucht aus Staatspapieren stark an (Griechenland: 2,45 %; Italien: 1,83 %). Sprich: die Kosten der Staatsfinanzierung verteuerten sich. Und das, obwohl nach die EZB nun auch die Fed die Leitzinsen auf null gesenkt haben.
  • In der gesamten Automobilindustrie in Europa stehen die Bänder still!
  • Die US-Notenbank hat innerhalb von 12 Tagen zwei außerordentliche Zinssenkungen um insgesamt 150 Basispunkte vorgenommen. Die letzte erfolgte an einem Sonntag! Und dennoch beruhigten sich die Finanzmärkte nicht.
  • Die Regierungen und Notenbanken versprachen, wirklich alles zu tun, um die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen und die Währung zu erhalten – dazu gehören riesige Wertpapierkäufe von EZB und FED sowie direkte staatliche Transfers an existenzbedrohte kleine und mittelständische Unternehmen. Und in den USA denkt man nun ernsthaft über „Helikopter-Geld“ nach.
  • Fortsetzung folgt …

Wohin soll das führen?

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„Wenn Gold wieder Geld wird“ – Spezial-Report von Goldreporter über die Chancen und Konsequenzen einer möglichen Rückkehr zum Goldstandard.

Am heutigen Freitag erholten sich die Kurse etwas. Wir befinden uns aber auf dem Weg in bislang unerforschtes Gebiet. Über allem steht das in den 1970er-Jahren begonnene Experiment eines ungedeckten, rein auf Kredit basierenden Geldsystems. Ja, die Corona-Krise ist ein externer Effekt, aber seine Auswirkungen verdeutlichen einmal mehr die Grenzen des Wachstums und die Problematik uferloser Geldvermehrung. Die Währungshüter werden nun erneut mit beliebigen Mengen an Kreditgeld um sich werfen, um möglichst den Vorkrisenstatus wiederherzustellen. Vernichtetes Finanzvermögen muss wie immer durch neues ersetzt werden. „Bust and Boom“ in immer kürzeren Abständen.

Altes Problem, neu auf dem Tisch

Dabei tragen die Entscheidungsträger noch die Last der letzten Krisen (u.a.  erkrankte Bankenbranche in Europa, geldpolitische Spielräume fast ausgeschöpft). Und jetzt steht nicht etwa (nur) der Finanzsektor im Feuer. Die Realwirtschaft wird praktisch auf null abgebremst. Und dabei droht der ganze Laden erneut den Banken in die Knie zu fahren. Wir stehen womöglich vor einer Alles-Krise: Gesundheit, Wirtschaft, Bankensystem.

Wird Gold wieder Geld?

Da müssen sich natürlich viele Dinge in unserem Leben ändern (Die Rente ist schon lange nicht mehr sicher), inklusive der Einschränkung vieler bürgerlichen Freiheitsrechte. Und am Ende? … bleibt eine Unze Gold, eine Unze Gold. Je nachdem, wie sich die Krise entwickelt, ob die Verantwortlichen lernfähig oder gar gezwungen sind, bewährte Konzepte wieder aus der Schublade zu holen: Man wird sich womöglich auf das Edelmetall besinnen – sein Vertrauensbonus, seine Unbestechlichkeit, seine Stabilität. Mehr dazu lesen Sie hier: Wenn Gold wieder Geld wird.

Goldreporter

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18 Kommentare

    • @Stillhalter:

      Dein Wort in Gottes Gehörgang, aber nachdem der Artilleriebeschuß aufgehört hat, beginnt der Bodenkampf. Goldstandard vielleicht ja, aber der Kampf um das digitale Geld beginnt erst. Die Kontrollmöglichkeit über die schnellstmögliche Abfrage und Analyse der Daten werden die Regierungen nicht aus der Hand geben.

      Die Bargeldabschaffung steht immer noch hoch im Kurs bei den interssierten Kreisen. Die interessierten Kreise kennen wir. Im Zeichen der Krise war mir die Möglichkeit mein Bares umsetzen nicht möglich. Verrückte Zeiten, wenn ich sterben muß, hoffentlich mit einem Lächeln um die Lippen.

    • Der Aktionär glaubt, dass Gold bis 1000 USD fallen wird. Was wird da gespielt? Warum kämpfen die Börsen Medien alle gegen Gold? Es ist doch klar dass der Goldpreis ab Montag einen Höhenflug bis 1700 USD machen wird.
      Nachdem die EZB die Anleihenkäufe verkündet hat, gibt es Millionen von Europäern die Ihre Euros abstoßen werden und Gold und US Dollar kaufen.

      • @Klaus Altmaier

        Nach dem „panikartigen“ Abverkauf von Aktien, Anleihen, Papiergold usw. sitzen die „Anleger“ auf Billionen von Cash, das neu investiert werden will.

        Daher ist die Antwort auf den „Aktionärs-Artikel“ so simpel wie einfach:

        die Banken verdienen nichts beim Gold-Handel, wohl aber mit satten Provisionen beim Aktienhandel.

        Deshalb muß man aktuell – auch durch entsprechende Artikel („Verkaufen Sie jetzt ihr Gold, bevor es nichts mehr wert ist“)
        die breite Masse unbedingt davon abhalten, jetzt in Gold zu investieren.

        Das wußtest Du aber auch schon, bevor Du Dich hier gemeldet hast, oder?

  1. An den Börsen knallen schon wieder die Korken !!! DIE KRISE IST VORBEI DAS BILLIG GELD (HELIPOKTERGELD) HAT ALLE GERETTET !!!

    Schmeißt Gold und Silber in den Mülleimer und kauft Aktien wenn nicht jetzt wann dann (ironie off)

    Schauen wir mal was heute so passiert !!!

    Allen einen Goldigen Tag

  2. Man verlangt derzeit;

    1 Unze Gold Lunar II Drache 2012 1,905,96 €

    … und bietet nur knapp 1,400.00 dafür!

    Spazi ist; 500,00 Euro!!

    Findet ihr diese Preisdifferenz gerecht?

      • Das „Sammlerstück“ ist als völlig legales Zahlungsmittel in Australien anerkannt und daher ist die Preisdifferenz absolut enorm!

        • @ Heli
          Auch Investment- Münzen werden als Sammlermünzen gehandelt !
          Dir passt der Preis nicht dann lasse es !!!

          • @Fleisesser,

            warum bist Du so unfreundlich?

            Was mir nicht passt ist nur der Unterschied beim Ankauf und Verkauf, denn ich haben 10 Stück davon!

          • @Heli
            Sorry wenn das so rüber kam doch wird zurzeit viel gejammert und die Lage am EM Markt ist momentan echt nicht erfreulich !
            Bei der Perth Mint Lunar-Serie l und ll in Silber ist das ähnlich wer nicht
            hat und haben will oder verkaufen muss hat es halt hinzunehmen.
            MfG

    • @Heli,kauf Dir nen Golf und verkauf den am nächsten Tag wieder! Das ist ne Differenz!

  3. sobald Basel3 greift werden Gold Silber und auch Platin durch die Decke gehen! Es zählt jetzt eines nämlich Sicherheit und das wir zunehmend erkannt. Es zählt nicht mehr der Profit! Endlich sind alle aufgewacht!

    • @f.s.
      Ich weis nicht mehr, wie es bei den Edelmetallhändlern vor Ort aussieht. Aber wenn ich die Preisvergleiche im Internet vergleiche, stelle ich fest, dass es bei Platin sogar gravierender als bei Gold und Silber steht.
      Ich glaube, dass ich nicht schlecht bin in Auswertung von Grafiken. Bei Finanzen.net wird für den DAX 30 gerade oben +3,03% als verzögert angezeigt. Jetzt wenn ich auf die Grafik unten nachsehe unter „Intraday“, dann sehe ich aber laut Augenmaß -2,6% [MINUS, Anmerkung des Schlaufuchses]. Wie rechnen die denn bitte?

    • Schön, von der Leyen sagt auch:

      Offen für längere Brexit-Verhandlungen
      Die EU wird nicht locker lassen…
      Das Thema noch nicht fertig, wahnsinn.

  4. Die Antwort auf die Artikel-Frage hatte ja JP.Morgan schon vor über 100 Jahren gegeben: „Nur Gold ist Geld; alles andere ist Kredit!“

    Daher: Nur nicht verrückt machen lassen; es ist Freitag und bis Börsenschluß (EU & USA) wird man wieder mal versuchen, den Staub über den Aktienmärkten abzuschütteln, damit die Damen & Herren an der Wallstreet sich über das Wochenende keine zu großen Sorgen machen müssen. Doch der nächste Montag kommt bestimmt.

    Aber: die USA haben ein Billionen-Dollar-Problem -„Helikopter-Geld“ ist das letzte – aber auch allerletzte – Werkzeug im ‚Schmink-Köfferchen‘ der Notenbanken.

    https://finanzmarktwelt.de/crash-der-aktienmaerkte-das-billionen-dollar-problem-der-usa-161496/

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