Donnerstag,28.März 2024
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Gold ist gut – Gier ist nicht gut

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Staatsanleihen Argentinien, Chart

Gier verursachte Ausfälle in den 19790ern

Genau diese Art von Gier erinnert mich an die 1970er. In der Schweiz lagen die Zinsen bei ca. 2 %, in Großbritannien hingegen bei 15 %. Viele britische Unternehmen liehen sich Schweizer Franken. Es gab nur ein Problem: Zwischen 1972 und 1978 fiel das Pfund gegenüber dem Schweizer Franken von 10 auf 3 – ein Verlust von 70 %. Das hieß also Folgendes: Jemand, der sich 1972 1 Million CHF geliehen hatte, besaß im Jahr 1978 eine Schuld von 333.000 £. Ein paar Prozentpunkte bei den Zinsen zu sparen, war also keine so schlaue Sache, da die Schulden um das 3,3-fache stiegen! Ich kenne viele Kreditnehmer, die aufgrund dieses ungesunden Währungsmissverhältnisses bankrottgingen.

Der Mensch lernt nie. Hohe Verzinsung bedeutet hohes Risiko. Es hat einen Grund, warum Argentinien 8 % zahlte, während die Verzinsung in den USA bei 3 % lag. Hinsichtlich Wirtschaftsführung hat Argentinien bereits ein erschreckendes Zeugnis vorzuweisen, zudem ist das Land kein solider Kreditnehmer. Die Schweizer Zinssätze waren niedrig, weil die Wirtschaftspolitik des Landes extrem solide war, während das Vereinigte Königreich unter massiven Wirtschaftsproblemen litt, die zu einem Wirtschaftseinbruch, Inflation und einem Kurssturz bei der Landeswährung führten.

Die USA – Leben von geliehener Zeit und geborgtem Gold

Die USA sind heute eine extrem schlecht gemanagte Ökonomie, die seit 60 Jahren über ihre Verhältnisse lebt. Der Chart unten zeigt die US-Defizite seit 1968. Die Überschüsse der Clinton-Jahre waren nicht real. Es waren falsche Zahlen, da jedes einzelne dieser Überschussjahre von einem Anstieg der  US-Verschuldung begleitet war. Tatsache ist, dass die US-Verschuldung seit 1957 jedes Jahr, ohne Ausnahme, gestiegen ist. Wie der Chart zeigt, werden auch in den kommenden Jahren kontinuierlich hohe US-Defizite erwartet. Meiner Ansicht nach ist diese Prognose viel zu optimistisch.

US-Haushaltsdefizit

Da haben wir es also. Die „stärkste“ Wirtschaft der Welt lebt seit 60 Jahren von geliehenem und gedrucktem Geld. Das lässt sich wohl kaum als starke Wirtschaft bezeichnen. Ermöglicht wurde all das durch den Petro-Dollar und die Militärmacht der USA. Doch das geht jetzt zu Ende. Der Dollar ist durch nichts als Schulden gedeckt, und bald wird sich sein Sturz zum Nullpunkt beschleunigen, genau wie beim Bolivar und Peso. Unabhängigen Experten zufolge sind die Russen und Chinesen den USA hinsichtlich militärischer Macht und technischem Entwicklungsstand weit überlegen.

Globale Verbreitung der südamerikanischen Ansteckung

In den nächsten Jahren wird sich die südamerikanische „Contagion“ schnell über die USA, Europa, Japan, China und viele weitere Länder ausbreiten. Die Falschgeld- und Mega-Schulden-Party ist vorbei. Die Welt wird bald unter den Konsequenzen der genusssüchtigen Zeiten zu leiden haben, die von den USA und dem Westen hervorgebracht wurden. Diese Konsequenzen werden ein Ausmaß haben, das heute kaum jemand verstehen kann.

Folgen Sie der Weisheit des Ostens

China weiß, was passieren wird. Deshalb hören die Chinesen auch nicht auf, Gold in gewaltigen Mengen zu akkumulieren. Letzten Monat stockten sie um weitere 212 Tonnen auf und haben seit 2008 nun fast schon 16.000 Tonnen Gold gekauft, was dem größten Teil der globalen Bergbauproduktion entspricht.

Jetzt ist also die Zeit für Vorbereitungen und alle möglichen Schutzmaßnahmen! Die Argentinier und Venezolaner hätten ihre Misere abwenden können, hätten Sie Gold statt Papiergeld besessen. Für sie ist es jetzt zu spät, weil sie kaum noch Geld übrig haben. Doch für Amerikaner, Europäer und andere Nationen bleibt noch Zeit, um sich heute durch physischen Gold- und Silberbesitz abzusichern. Jeder, der diese Warnung in den Wind schlägt, wird dies in den kommenden Jahren mit Sicherheit bereuen.

Folgen Sie einfach der Weisheit des Ostens, der die Bedeutung von Gold und Geschichte versteht, wie der Chart oben zeigt.

Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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11 Kommentare

  1. Gold gut – IWF nix gut.

    Argentinien will sich in der Not abermals dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausliefern. Obwohl der IWF die Krise, die seit Ende der 90er Jahre wütete, nur noch befeuerte. Bis Ende 2001 das argentinische Finanzsystem endgültig kollabierte. Die Folgen waren verheerend: Die Armutsquote der Bevölkerung lag bei nahezu 60%, ein Viertel der Leute war arbeitslos.

    Als die IWF-Politik des Zuckerbrots (Notkredite) und der Peitsche (Haushaltskürzungen um JEDEN sozialpolitischen Preis) nicht mehr vermittelbar war, reagierte der Fonds mit Zahlungseinstellung. Die Folge: Um weitere Bank-Runs zu verhindern, wurden alle Konten eingefroren (eine Obergrenze von 250 Peso die Woche für das Abheben von Bargeld) und der Staatsbankrott erklärt.

    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Argentinien-steht-wieder-vor-dem-Abgrund-article20426314.html

    http://www.dw.com/de/iwf-und-weltbank-mit-schulden-politik-machen/a-4050118

    Warnung vor der Verpackung „Strukturanpassungsprogramm“: Enthalten sind die toxischen Bestandteile „Liberalisierung“, „Deregulierung“ und „Privatisierung“, also neoliberale Reformen im Sinne des US-Finanzkapitals.

    • @Thanatos

      Argentinien ist überall. Alle Politik ist lediglich darauf gerichtet den BIG-BANG in die Zukunft zu verschieben. Der IWF wird Argentinien zwar über Wasser halten, allerdings nur um nach dem Ende des zu erwartenden Strohfeuers das Land um so beherzter ausplündern zu können. Fraglich ist auch, wie lange dies die Argentier noch mitmachen.

      Die Welt wie Wir Sie kennen säuft gerade ab, freiheitlich-demokratisch und vor allem grundordentlich.

      • @Krösus

        Oder um ein Bonmot von Dir abzuwandeln:

        Während die Profitrate fällt, steigt der Wasserstand. Tendenziell, aber unaufhaltsam.

  2. Eine Zeile des Autors kann ich zu 100% unterschreiben.

    Zitat: Sie werden jedoch keinen blassen Schimmer haben, was sonst noch getan werden könnte.
    Zitat Ende

    Sie wissen es nicht aber Sie tun es.

    Karl Marx

    oder

    Werte, die in jeder Gesellschaft gelten:
    der Marktwert und der Unterhaltungswert.

    Ernst Reinhardt

  3. Hier in Patraguay haben wir Glück, die Zinsen sind auskömmlich und der GS ist gegenüber dem Euro und Dollar gestiegen. Nur Gold und Silber gibt es leider nur in Form von Schmuck.

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