Jetzt Gold kaufen? Der Euro-Goldpreis erreichte jüngst ein neues Rekordhoch. Wir analysieren die aktuelle Lage und die Preise im deutschen Edelmetall-Handel.
Goldpreis
Der Goldpreis hat in dieser Woche ein neues Rekordhoch in Euro erreicht. Denn am Mittwoch wurden per Handelsschluss am Spotmarkt (Gold zur sofortigen Lieferung) umgerechnet 2.589 Euro pro Unze gezahlt (2.718 USD). Am Freitagvormittag um 12 Uhr notierte der Goldpreis dann mit 2.667 US-Dollar pro Unze, was 2.543 Euro entsprach. Das war der Zeitpunkt der Datenerhebung im Rahmen unserer wöchentlichen Preisanalyse im deutschen Edelmetall-Handel.
Damit stieg der Goldpreis gegenüber Vorwoche um 1 Prozent (USD) bzw. 1,9 Prozent (EUR). Währenddessen kam der Silberpreis um 1,5 Prozent bzw. 0,6 Prozent zurück auf 30,80 US-Dollar bzw. 29,38 Euro.
Gold kaufen
Wie haben sich die Preise im Handel entwickelt? Dazu werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktanalyse mit Daten von sechs deutschen Edelmetall-Anbietern. Wer am Freitagvormittag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.635 Euro und damit 23 Euro mehr als zum Zeitpunkt des Rekordhochs vor einer Woche.
Gleichzeitig kamen die Abschläge bei angekauften Krügerrand-Goldmünzen erneut leicht zurück. Laut unserer Erhebung waren diese durchschnittlich 58 Euro günstiger als prägefrische Stücke (Vorwoche: 63 Euro). Allerdings sind Krügerrand-Goldmünzen des Jahrgangs 2024 mitunter ausverkauft.
Währenddessen stieg das von uns berechnete Aufgeld für Neuware auf 3,63 Prozent (Vorwoche: 3,51 Prozent). Gleichzeitig nahm das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren minimal zu auf 1,81 Prozent (Vorwoche: 1,80 Prozent). Denn im Mittel kostete ein Exemplar am Freitag 8.325 Euro (Vorwoche: 8.170 Euro).
Silber kaufen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 38,95 Euro. Das heißt, hier sehen wir mit 32,58 Prozent ein weitgehend konstantes Aufgeldes (Vorwoche: 32,48 Prozent). Bei 1-Kilogramm-Silberbarren betrug der von uns berechnete Aufschlag 27,76 Prozent (Vorwoche: 27,81 Prozent). Silbermünzen älterer Jahrgänge bekommt man weiterhin deutlich günstiger als prägefrische Stücke. Hier kann man weiterhin rund 4 bis 5 Euro pro Unze sparen. Damit beläuft sich das Aufgeld teilweise nur auf etwa 15 Prozent.
Silbermünzen 2025
Wie Ende November ausführlich berichtet, werden prägefrische Silbermünzen im kommenden Jahr nicht mehr differenzbesteuert angeboten. Das heißt, Zweitware wird noch stärker nachgefragt werden. Die Frage ist allerdings, wie lange hier ausreichend Ware verfügbar sein wird. Händler können sich vor dem Jahreswechsel auch nicht zu sehr mit noch verfügbarer differenzbesteuerter Neuware eindecken. Diese dürften sie auch noch 2025 differenzbesteuert weiterverkaufen. Aber mit großen Lagermengen gegen sie bei einem womöglich fallenden Silberpreis ein finanzielles Risiko ein.
Silber und Gold kaufen
Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.