Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis schwankte zuletzt stark. Das wirkt sich offenbar auf die Nachfrage im Edelmetall-Handel aus.
Silber- und Goldpreis
Am Freitag um 11:00 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt bei 2.640 US-Dollar pro Unze, umgerechnet 2.496 Euro. Diese Werte stammen aus unserer wöchentlichen Preisanalyse im deutschen Edelmetall-Handel. Im Vergleich zur Vorwoche fiel der Goldpreis um 0,8 Prozent in USD und 1 Prozent in EUR. Währenddessen stieg der Silberpreis im gleichen Zeitraum um 2 Prozent bzw. 1,8 Prozent zurück auf 31,29 US-Dollar bzw. 29,57 Euro. Auffällig ist die zuletzt stark gestiegene Volatilität beim Goldpreis.
Gedämpfte Nachfrage im Edelmetall-Handel
Die jüngsten Kursschwankungen, geprägt von einer unklaren Marktrichtung, scheinen das Interesse der Anleger zu dämpfen. „Die Nachfrage nach Edelmetallen stagniert auf mittleren Niveau. Die großen Tickets bleiben momentan aus. Auch beim Ankauf hat sich der Markt beruhigt, obwohl nach wie vor Sekundärmarktware fehlt“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24) am Freitag gegenüber Goldreporter.
Allerdings seien gebrauchte Silberunzen, die differenzbesteuert angeboten werden, nach wie vor gefragt. Wie vergangene Woche an dieser Stelle berichtet, wird im kommenden Jahr die Differenzbesteuerung für prägefrische Silberunzen wegfallen. Henry Schwarz: „Das wird sicherlich zur Verschiebung der Nachfrage in Richtung Gold erfolgen. Die Zweitmarktware dürfte deshalb nochmal besonders nachgefragt werden.“
Jahresendgeschäft
Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service rechnet in diesem Bereich mit einer kurzen Jahresendrally und einer für die Zukunft mit sinkender Nachfrage. „Bei Sammlermünzen mit jährlich wechselnden Motiven vermutlich weniger als bei den reinen Investmentprägungen wie den silbernen Maple Leaf, Krügerrand oder Philharmoniker Münzen“, ergänzt Lochmann.
Für das Weihnachtsgeschäft empfiehlt er: „Rechtzeitig bestellen, da die Logistikunternehmen einfach mehr Zeit zur Lieferung brauchen. Gold ist auch dieses Jahr wieder ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Entsprechend sind speziell kleine Barrengrößen rechtzeitig vorproduziert worden.“
Gold kaufen
Wie haben sich die Preise im Handel entwickelt? Dazu werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktanalyse mit Daten von sechs deutschen Edelmetall-Anbietern. Wer am Freitagvormittag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.583 Euro und damit 29 Euro weniger als vor einer Woche.
Gleichzeitig blieben die Abschläge bei angekauften Krügerrand-Goldmünzen auf dem Niveau der Vorwoche. Laut unserer Erhebung waren diese durchschnittlich 60 Euro günstiger als prägefrische Stücke (Vorwoche: 63 Euro). Währenddessen sank das von uns berechnete Aufgeld für Neuware noch einmal auf zuletzt 3,51 Prozent (Vorwoche: 3,63 Prozent).
Gleichzeitig nahm auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ab, auf nur noch 1,80 Prozent (Vorwoche: 1,88 Prozent). Denn im Mittel kostete ein Exemplar am Freitag 8.170 Euro (Vorwoche: 8.259 Euro).
Silber kaufen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 39,17 Euro. Das heißt, hier sehen wir mit 32,48 Prozent abermals ein konstantes Aufgeldes (Vorwoche: 32,52 Prozent). Gleiches gilt für 1-Kilogramm-Silberbarren, bei denen der von uns berechnete Aufschlag bei 27,81 Prozent lag (Vorwoche: 27,77 Prozent). Silbermünzen älterer Jahrgänge bekommt man weiterhin deutlich günstiger als prägefrische Stücke. Hier kann man weiterhin rund 4 bis 5 Euro pro Unze sparen. Damit beläuft sich das Aufgeld teilweise nur auf etwa 15 Prozent.
Silber und Gold kaufen
Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.