Jetzt Gold kaufen? Während der Goldpreis eine weitere Bestmarke markierte, sinken die Aufschläge für Barren und Münzen im Edelmetall-Handel.
Deutscher Goldmarkt
Auch in den vergangenen Sommermonaten zog der Goldpreis deutlich an, auch wenn die Kursschwankungen zunahmen. Und mit der Nähe zu den jüngsten Rekordpreisen gibt es weiterhin auch ein reges Verkaufsinteresse unter Edelmetall-Anlegern. Dagegen sind wir von einem Verkaufsboom im deutschen Handel deutlich entfernt.
Dazu passen auch die jüngsten Preisbewegungen, die wir im Rahmen unserer regelmäßigen, wöchentlichen Datenerhebung bei sechs deutschen Anbietern durchgeführt haben.
Neuer Kursrekord
Zunächst einmal kostete eine Feinunze Gold am Spotmarkt am heutigen Freitagvormittag um 11:30 Uhr 2.525 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.278 Euro. Damit notieren wir in der von uns seit 2010 durchgeführten Preisanalyse den bislang höchsten Unzenpreis. Gegenüber Vorwoche stieg der Goldpreis um 1 Prozent beziehungsweise 1,4 Prozent (in Euro).
Währenddessen notierte der Silberpreis zur gleichen Zeit mit 29,54 US-Dollar oder 26,65 Euro. Das heißt, innerhalb einer Woche verteuerte sich die Silberunze um rund 0,4 beziehungsweise 0,8 Prozent (in Euro).
Gold kaufen
Kommen wir zu den Handelspreisen. Wer am Freitag um 11:30 Uhr in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß der vorliegenden Daten durchschnittlich 2.361 Euro pro Unze (Rekord!). Damit waren es 30 Euro mehr als in unserer Analyse vor einer Woche. Währenddessen sank das daraus resultierende Aufgeld von 3,72 Prozent in der Vorwoche auf nun 3,66 Prozent. Das ist günstig. Und es wird noch günstiger, wenn man anstatt prägefrischer Ware ältere Jahrgänge aus dem Anlauf erwirbt.
Denn der von uns ermittelte Abschlag lag auch am heutigen Freitag bei durchschnittlich 68 Euro. Das heißt, das Aufgeld betrug damit lediglich 0,6 Prozent. Das heißt, man bekommt ältere Goldunzen vielerorts praktisch zum Spot(t)preis!
Auch das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ist gesunken. Denn bei einem von uns ermittelten Durchschnittspreis von 7.450 Euro pro Stück, lagen die Kosten nur 1,70 Prozent über dem reinen Metallwert (Vorwoche: 1,76 Prozent).
Diese Preisentwicklung deutet auf eine gedämpfte Goldnachfrage im Edelmetall-Handel hin.
Silber kaufen
Noch stärker sind die Abschläge auf das Aufgeld bei den klassischen Silberanlagemünzen. So kostete eine Unze Maple Leaf am Freitag durchschnittlich 34,91 Euro. Das heißt, wir sehen hier ein Aufgeld von nur noch 30,98 Prozent. Im Rahmen unserer wöchentlichen Analyse entspricht dies dem niedrigsten Aufschlag seit dem 25. März 2022.
Durch die geringe Nachfrage nach prägefrische Münzen (auch bei Silber) sind die großen Prägestätten mittlerweile gezwungen, das Aufgeld für Großhandelsware zu reduzieren. Und das schlägt sich auch in günstigeren Abgabepreisen für Neuware nieder.
Silber und Gold kaufen
Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage in deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.
Am günstigstens pro Gramm ist sicher der Kilobarren, ggf. auch noch der mit 500 Gramm.
Bei den günstgeren älteren Münzen, also nicht prägefrischen, muss man genauer hinsehen. Verkauft werden die meist mit „Bankenstandard“, was heisst, dass gewisse Gebrauchsspuren vorhanden sind.
Das gibt aber bei etwaiger Veräusserung Abschläge durchaus kann das unter dem gültigen Spotpreis sein.
Denn, der Schmelzpreis liegt darunter.
Das liegt immer dann vor, wenn der Ankäufer der Meinung ist, diese Münzen nicht mehr seinen Kunden anbieten zu können oder überhaupt nicht ankaufen will.
Man kann dann nur mit dem sogenannten Altgoldpreis rechnen.
Daraus folgt:
Bei gebrauchten Münzen diese vorher in Augenschein nehmen und eine Lupe mitbringen. Gegebenfalls runterhandel oder wieder gehen.
Bei Neuware, so selbige noch orginal verpackt oder geblistert ist, ist man besser dran, bezahlt aber beim Kauf mehr.
Die meisten Barren, bis runter zu 1g sind geblistert und einen beschädigten, verknitterten Blister erkennt man schnell.
Ich habe früher auch nicht so darauf geachtet, weil ich meinte, Gold ist Gold und geblisterte Ware hielt ich für unbeliebt. Heute denke ich anders darüber, besonders wenn ich Herrn Schieferstein mit weissen Handschuhen und Samtkissen sehe.:)
Ging mir auch so, @Maruti. Aber als Profiinvestor habe ich da auch zu gelernt und hüte meine Schätze mit der nötigen kaufmännischen Sorgfalt heute besser.
Für alle die paar zerkratzte Münzen haben, mein Tip:
Warten Sie einfach paar Monate bis zu 1 Jahr, dann hat der 8% p.a.+X – Aufwärtstrend, den früheren Schmelzpreis überschritten und man bekommt den ordentlichen Ankaufspreis von vor ein paar Monaten auch. Dazu preisen Sie dann ein, dass Sie eben 26,4 % Kest+Soli gesparrt haben, sofort Cash ohne Auszahlungsdauer erhielten und diese Transaktion auch niemandem bekannt gemacht wird, wobei das nun auch nicht schlimm wäre, ist ja alles völlig legal und legitim. Vergessen Sie auch nicht, dabei Ihren Nettogewinn zu ermitteln und vergleichen Sie diesen, wenn Sie alternativ in einen Fonds, ETF o.a. investiert hätten.
Unter diesen Gedankengängen kann man sogar fröhlich auch mal was zum Schmelzpreis verkaufen.
@Commander
danke für den Tip.
Zur Zeit vergleiche ich die Preise und überlege statt der 40 Krügerrand einen Teil als 500 g Barren zu kaufen.
Hier ist die Differenz zwischen Ankauf und Verkauf etwa 100 Euro ( bei GVS 95 Euro).
Umgerechnet auf eine Münze ist das erstaunlich gering, zudem auch noch das Aufgeld kleiner ist.
Ich habe zu überschlggsmässig allrs in allem 1400 Euro Differenz Münze zu Barren gerrechnet, wenn man kauft und verkauft.
Sicher, die Stückelung, aber ich habe genug Münzen und will nur noch Anlegen.
Merkwürdig auch, dass kaum Unterschiede zum Kilobarren und sogar der 400 OZ Barren in Gramm gerechnet teurer ist.
Ich werde alles noch mal durchkalkulieren.
ETF, Fonds scheiden aus, da ich dann wie beim Giralgeld nicht der Besitzer sondern nur der Eigetümer bin. ( Beim Giro Geld besitzt die Bank das Geld, ich habe nur einen juristischen Anspruch darauf, genau so beim Fond. Und juristisch heisst, Gerichtsbeschluss und Gerichts Urteil. Und da ich aus einer Juristenfamilie komme, weiss ich, dass man vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand liegt. Das nur für die anderen Mitleser, Sie wissen das natürlich)
@Commander
Diese 8% p.a. + X -Aufwärtstrend sind genau das oder sogar noch mehr was ich von Goldpreis erwarte. Ob nun zerkratzt oder nicht werde ich nach noch 20 Jahre haltedauer, weit mehr bekommen als den Kaufpreis der Münze. Wenn ich noch min. 20 Jahre dazurechne wenn es so sein muss das die Kids ihre Münzen verkaufen, da kommt ein stolzer Preis zustande.
Eine bessere Absicherung als Gold können die für ihre Zukunft nicht haben.
Was Fonds, ETF’S o.ä. angeht das ist nur etwas für faule die sich mit der Börse, die Unternehmen an sich nicht beschäftigen möchten. Warum sich Gedanken darüber machen welche Aktien man auswählen soll, wenn von der anderen Seite Intelligente (?) Leute dies für einen erledigen können. Man investiert einfach das Geld und gut ist, die feinen Herren werden es schon richten.
Wenn ich z.b. jemanden frage was macht Caterpillar? Lautet die Antwort die bauen Bagger. Ist das alles was Caterpillar macht? Nein, eben nicht!
Oder z.b. Amazon, die führen ein online Versandhandel aus. Ist das alles was Amazon macht? Auch hier, eben nicht!
Mann muss sich schon mit den jeweiligen Unternehmen auseinandersetzen und selber seine Entscheidungen treffen. Auch wenn dies Tagenlange oder Wochenlangen Recherchen bedeutet, Punkt.
Sehr gut beschrieben, geschätzter @ Big Driver: Deshalb, weil man sehr lange und intensiv recherchiert, braucht man auch nur eine greinge Diversifikation. Warum soll man diversifizieren wie ein Krämerladen, wenn man heraus gefunden hat, dass es EIN universelles Welt-Asset mit weltweiter Nachfrage und Bekanntheit gibt, was ohnehin die anderen langfristig outperformt, gar mit geringestem Risiko.
Alle die paare Assets die ich besitze, kenne und beherrsche ich umfassend (auch in der Form, darüber zu 100 % zu bestimmen) . Daher geht alles Restliche nun in Gold.
Es ist einfach absurd, nur um der Diversifizierung willens, und weils Tenhagen sagt, minderwertige Assets noch mit zu halten, die den Gesamtquerschnitt verschlechtern. Ich fahre ja zu meinem Benz auch nicht noch zusätzlich einen Opel und den Ford (okay, ein Porsche oder Aventador darf es gern dazu auch noch sein ;-) )
Daher ist allumfassende Due Diligence Grundbedingung für erfolgreiches investieren. Das geht natürlich auch bei einer Einzelaktie, oder einem eigenem Betrieb, wenn man diese selbst aufgebaut hat und sie eben -im mehrdeutigem Wortsinn- „beherrscht“.
@Commander
Das ist es eben, da wird den Leuten gehirnwäsche mässig vogegaukelt, was mit dem Ersparten zu tun ist. Sätze, wie, lassen sie ihr Geld sogar Nachts für sich arbeiten, es vermehrt sich von alleine usw. Alles Quatsch, arbeiten und vermehren können sich eben nur Menschen.
Auf der Bank wird es sogar trotz Zinsen weniger und bei sog.Investments wahrscheinlich auch, jedenfalls bei den meisten. Und bei den anderen könnte man auch ins Casino gehen und sich die Arbeit mit Anslysen sparen.
Um wirklich damit zu profitieren, müsste man schon Chefbuchhalter oder Chef Manager der Firma sein. So, wie es bei Wirecard der Marsalek war. Der allerdings wusste sehr schnell, was zu tun ist.
Alleine Berichte, Bilanzen und Meldungen im Internet zu studieren reicht eben nicht aus.
Was heisst, ich würde Amazon oder Caterpillar nur dann kaufen, wenn ich in der Firma ganz oben drinnen bin. Komischerweise aber verkaufen die dortigen Obrigkeiten immer sehr schnell ihre Anteile.
Alleine das ist für mich schon ein Grund es zu lassen und lieber auf Gold zusetzen.
Da bin ich mein eigener Manager und Buchhalter und weiss genau über meine Unzen Bescheid.
@Maruti @ Commander
Selbstverständlich haben Sie als CEO, Chef Buchhalter, Besitzer, gross Aktionär, oder was auch immer einen tieferen Blick in der Firma und ihre Bilanzen.
Als relativ klein Aktionär können Sie eben nur auf öffentliche Informationen, Analysen, Bilanzen, Absatzmärkte, usw zurückgreifen um Ihre Entscheidungen zu treffen.
Was zb Caterpillar oder John Deere angeht mache ich mir
trotz Schwäche Phasen was das Geschäft mit sich bringt keine Gedanken. Allein schon die Globale Marktstellung und Präsenz sollten einige nachmachen.
Was die Goldbesitzer angeht (-bin ja selbst einer) dürft Ihr eins nicht vergessen, ohne die Maschinen von Caterpillar oder andere Herstellern ist Bergbau nicht möglich.
Bedeutet indirekt ohne Caterpillar hättet Ihr keine einzige Goldunze in euren Händen, oder sollten die Bergbau Arbeiter mit spitzhacke das Gold aus den Felsen raushauen? Wollt Ihr zurück ins Mittelalter?
@Bigdriver
Also, was Gold anlangt, warum nicht Mittelalter ?
Wir hätten dann eben ohne Caterpillar
(übersetzt Katzenpisser) weniger Gold, aber es wäre dann auch teurer und die Umwelt würde weniger leiden, durch das im Finanzwesen so unbeliebte und unnötige Gold. Man kann es nämlich nicht essen….und unsozial ist es dazu.