Sonntag,13.Oktober 2024
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Gold kaufen: Ausnahmezustand im Edelmetall-Handel

Jetzt Gold kaufen? Der Edelmetall-Handel meldet eine Absatzflaute im Juni. Dabei sind die Abschläge für Gebrauchtware noch einmal angestiegen. 

Silber- und Goldpreis

Am heutigen Freitagvormittag um 11 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 2.366 US-Dollar. Das entsprach 2.184 Euro. Innerhalb einer Woche verteuerte sich Gold in US-Dollar um 1,6 Prozent, während auf Euro-Basis ein Kursanstieg von 0,4 Prozent zu verzeichnen ist. Dagegen sahen wir bei Silber deutlichere Aufschläge von 4,6 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent auf 30,57 US-Dollar oder 28,23 Euro.

Nachfrage im Edelmetall-Handel

Die Goldpreis-Flaute im der vergangenen Wochen hat sich auch auf die Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel ausgewirkt. Während der Kurs des Edelmetalls kaum verändert aus dem Juni hervorgegangen ist, melden Händler einen deutlichen Rückgang des Geschäftes.

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Jetzt Gold kaufen? Schwache Nachfrage, großes Angebot – vor allem an Gebrauchtware. Das drückt die Preise für ältere Goldmünzen und Goldbarren. Bei Krügerrand- oder Maple-Leaf-Münzen kann man 80 Euro und mehr pro Unze sparen, wenn man prägefrische Stücke meidet. Deren Aufgeld ist gleichzeitig stärker angestiegen (Bild: Goldreporter).

„Der Juni war bei uns der schwächste Monat in diesem Jahr, die Nachfrage nach Edelmetallen ist rapide zurückgegangen“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GFM GmbH (Anlagegold24) am Freitag gegenüber Goldreporter. Und weiter: „Die Ankäufe überstiegen die Anzahl der Verkäufe, weshalb die Ankaufspreise unter dem Spotpreis bewegt haben und sich derzeit noch bewegen.“

Schwacher Juni

Auch bei der SOLIT-Gruppe (GoldSilberShop.de) erlebte man zuletzt eine Schwächephase im Edelmetall-Geschäft. „Die Nachfrage-Entwicklung nach physischem Gold und Silber war im vergangenen halben Jahr sehr spannend. Von Februar bis April ist die Nachfrage auf der Verkaufsseite um etwa 17 Prozent gestiegen, bevor sie dann wieder deutlich gefallen ist und wir seit einem Monaten eine geringere Nachfrage als Anfang des Jahres verzeichnen müssen“, sagte uns Bahadir Bars Özdemir. Er ist Head of Trade bei dem Wiesbadener Edelmetall-Spezialisten.

Im bisherigen Jahresverlauf sei insgesamt mehr Edelmetall gekauft als angekauft worden. Laut Özdemir seien die Monate März, April und Mai aber außergewöhnlich verlaufen. „Die Zahl der Ankaufsangebote stieg dramatisch an und erreichte im April ein Peak von 200 Prozent mehr als im Februar“. Der April sei aber auch der verkaufsstärkste Monat des Jahres gewesen. So habe sich das Verhältnis von Verkauf und Ankauf in den Monaten März, April und Mai verschoben. „Normalerweise ist das Ankaufs-/ Verkaufsratio (die Anzahl, nicht der Umsatz) bei etwa 7:93, aber im April lag es bei 15:85“, so der SOLIT-Manager. Er weist aber darauf hin, dass der Goldpreis in den Monaten März bis Mai auch um 300 Euro gestiegen sei. Den Auftragsrückgang im Juni sieht man auch saisonal bedingt. Der Absatz lag laut Özdemir etwa 5 Prozent unter dem Januar-Ergebnis.  

Vor allem „gebrauchtes“ Gold gefragt

Henry Schwarz sieht mit steigenden Edelmetall-Kursen auch wieder eine höhere Nachfrage. „Gekauft werden vor allem Dingen Goldunzen, Silberunzen und Goldbarren, wobei hier die kleineren Stückelungen gekauft werden. Wegen des großen Preisunterschiedes zwischen Neu- und Gebrauchtware wird im Moment fast ausnahmslos Gebrauchtware gekauft. Die Prägestätten hatten hier sinkende Premiums signalisiert, diese werden aber sicher erst nach den Sommerferien eingeführt werden“, so Schwarz.

Gold kaufen

Wie haben sich die Preise in unserer wöchentlichen Marktanalyse entwickelt? Wer am Freitagvormittag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer aktuellen Datenerhebung durchschnittlich 2.276 Euro pro Unze und damit 16 Euro mehr als in unserer Analyse vor einer Woche. Dabei stieg das daraus resultierende Aufgeld deutlicher an auf zuletzt 4,18 Prozent (Vorwoche: 3,86 Prozent).

Das Gleiche sehen wir bei 100-Gramm-Goldbarren. Denn hier ist der Ausschlag auf den Goldpreis von 1,82 Prozent auf 1,98 Prozent angestiegen. Ein Stück kostete am Freitag im Mittel 7.164 Euro und war damit 41 Euro teurer als gemäß unserer Daten vor einer Woche.

Aber muss getont, werden das ältere Krügerrand-Goldmünzen zu einer Unze weiterhin deutlich günstiger zu haben sind, als prägefrische Ware. Hier kann man derzeit 80 Euro und mehr einsparen. Teilweise bekommt man Goldunzen praktisch zum Spotkurs. Das gilt auch für andere klassische Anlagemünzen. Das liegt auch daran, dass sich die relativen Preise für Neuware in diesem Sektor eben verteuert haben.

Silber kaufen

Gesunken sind die Aufgelder dagegen beim Angebot von klassischen Silber-Anlagemünzen. Denn hier kostete eine Maple-Leaf-Unze des aktuellen Jahrgangs zuletzt durchschnittlich 37,49 Euro. Damit lag der Preis 32,78 Prozent über dem reinen Metallwert (Vorwoche: 34,57 Prozent). Bei 1-Kilogramm-Silberbarren betrug das Aufgeld zuletzt 27,37 Prozent.

Auch hier gibt es aufgrund der hohen bestände an angekaufter Ware deutliche Preisdifferenzen zwischen prägefrischer und gebrauchter Ware. Somit muss man die Angebote der verschiedenen Händler und die jeweiligen Produktangebote genau vergleichen.

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Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage in deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.

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12 Kommentare

  1. Da erhöht der Goldhändler die Aufschläge bei ohnehin gestiegenen Goldpreisen. Und gleichzeitig beschwert er sich über schlechte Verkaufszahlen. Man muss kein Mathematiker sein um festzustellen , dass es dem Durchschnittsverdiener schwerer fallen muss, sich jetzt in diese Geldanlage einzukaufen, deren Preis sich in 10 Jahren verdoppelt hat. Aber es gab ja auch immer genug Experten in Mainstream und Foren, die Gold ständig bei 1400 Euro und tiefer schrieben oder EM ist ihnen einfach egal. Eben aus der Geschichte nichts gelernt.

    • @Goldhase
      Durch die Markteingriffe ist Gold die letzten 10 Jahre extrem volatil geworden. Ohne, dass man eine andere Ursache ausser Manipulation erkennen konnte.
      Kriege, Bankenzusammenbrüche, Finanzkonflikte brachen aus und Gold fiel im Preis.
      Umgekehrt genau so, jedoch nicht so häufig.
      Gerade hat Gold durch mühsames Klettern die 2390 Dollar erreicht.
      Es sollte nun erwartet werden, dass demnächst der senkrechte Balkonabwurf dieses innerhalb von ein paar Minuten wieder gegen 2.300 befördert.
      Damit muss man leben.
      Übrigens 1.400 Dollar. Das Kartell ist durchaus in der Lage selbiges zu tun, Gold um 900 Dollar zu senken.
      Das tat es in dieser Höhe 2013. Problemlos, ohne pleite zu gehen.
      Schon vergessen ?
      Ich war dabei, als Forenteilnehmer im GR.
      Mir blieb fast die Spucke weg, als ich den Absturz sah.
      Der hat so manchen vom Hocker gerissen.
      Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
      Übrigens, 1.050 Dollar kostete die Unze und so manche fanden das wie Sie viel zu teuer. Gold kam von 500 über 750 bis 800 Dollar hoch.
      Man wartete auf 660 oder 440 Dollar ( Harry Dent).
      Von dem hört man nicht mehr viel.
      Hören wird man von Harry Dent erst wieder, sollte Gold 1400 Dollar erreichen.

      • @Maruti
        Wie sagte mein verstorbener Patenonkel immer: Das Leben ist lebensgefährlich. Darum,
        alles ist möglich. Für mich ist es nur schwer vorstellbar, welches Interesse die Bundesbank haben soll, ihren einzigen noch erzielbaren Buchgewinn durch den gestiegenen Goldpreis, halbieren zu wollen. Wir reden hier oft über Einstiegsziele bei Minus 50 oder 100 Euro. Hätten die Leute 2014 gekauft, wären sie bedeutend besser gefahren . Und richtig, wenn der Goldpreis einmal bei 3000 Euro stünde, ist der heutige teure Preis immer noch ein Schnäppchen. Wird jeder für sich entscheiden müssen, wie er sich absichern möchte. Das mit diesen Balkonabwürfen. Das sind doch nur Momente im Leben. Irgendwann haben sie das ganze Zeug entsorgt und die unten stehen haben es aufgefangen.

  2. Es kann auch sein, dass vor wenigen Tagen (Wochen) sehr viele ihre Goldvorräte mit hohen Ablschlägen verkauften
    ( bis zu 100 Euro die UInze unter Verkaufspreis und oftmals 150 Euro unter Spot). Und später billiger Nachkaufen und vom vermeintlichen Gewinn urlauben.
    Und jetzt erkennen, dass die Nachkaufspreise happig sind, Kein wirklicher Gewinn daher. Urlaub soll ausfallen ?
    Aber nein, man verkonsumiert eben das gehabte Gold und steht halt nach dem Urlaub etwas nackt da.
    Der Staat wird es schon richten, denkt man, sollte es dicke kommen. Doch damit hat man sich erneut verrechnet.
    Der billigste Krügerrandpreis sind heute 2.268 Euro.
    (62 Euro unter ATH.)

  3. Hallo Zusammen
    Die Analysten und Propheten haben wie immer Hochkonjunktur. Es wird über den Gold und Silberpreis geschrieben dass sich die Bslken biegen. Goldpreis fällt ins Sommerloch, höchstens seitwärts oder abwärts. Beim Silber, hochvolatil wie immer, schreiben sie weniger. Warum auch? Silber macht eh immer das, was niemand erwartet. Der Goldpreis ist gestiegen ebenso wie das Silber. Es besteht weiterhin Gefahr, dass Israel im grossen Stil den Libanon angreift. Ob es so kommt, wer will das wissen?? Für die Edelmetalle wäre das ein Grund um zu steigen.
    So wie ich das sehe, verkauft eh niemand hier in diesem Forum Gold oder Silber. Das ist okay.
    Die Minenaktien haben noch einiges nachzuholen. Wenn der Goldpreis weiterhin bei 2300 bis 2400 bleibt, verdienen die Minen Geld aber kräftig.
    Ich wünsche allen hier weiterhin Glück mit den Metallen. Ich bin aufgeregt. Die Schweiz spielt heute gegen England. Gott steh uns bei!

    Beste Grüsse aus der Schweiz

    • @Geronimo
      Starke politische Schwankungen beim Goldpreis kann es jederzeit geben. Meist jedoch sind die von kurzer Dauer.
      Gold ist eben auch ein politisches Asset. Sojabohnen, Magerschwein oder Lebendrind an der Börse eher nicht.
      Die Magerschweinpreise werden sich kaum ändern, wenn Israel und der Libanon die Säbel rasseln lässt, Gold und Silber möglicherweise schon.
      Derartiges muss man sich immer vor Augen halten und nicht nervös werden.
      Starke abwärts Schwankungen jedoch können verstärkt werden, da die Shortselle ( Grossbanken) die Gunst der Stunde nutzen und draufhauen.

  4. Ich persönlich kaufe sehr gerne alte Umlaufmünzen wie Souvereign, Reichsmark, Rand oder Francs. Auch ein paar russische Tscherwonez sind dabei. Geringe Aufschläge, kleine Stückelung und auch noch etwas Geschichte, wie zB Goldmark von 1888, Drei-Kaiser Jahr.

  5. @Mare-Imbrium
    Sehr klug – mache ich u. a. auch! Neben neuen Bullions, etc…. Bin aber nicht nur AU-Anleger, sondern auch an Numismatik interessiert. Da finden sich auch manchmal einige historische Stücke, die nicht überteuert sind! So habe ich z. b. einen ungarischen 8er Gulden 1884 (KEINE Nachprägung!), div. Victoria-Sovereigns oder auch einige US-Eagles… Man muß sie nur ganz genau ansehen!. mein örtlicher Händler kennt das schon – bevor ich den besuche, hat er eh schon die besten Stücke bereit gelegt (der kennt mich halt… :-))) )
    Vllt. stoßen Sie ja mal auf einen 1937er Sovereign Edward VIII oder einen 1933 Double Eagle!? (googeln!!!). Würde ich Ihnen gönnen – aber so dumm wird kein Händler sein (nicht zum „Normalpreis“)… :-)
    Also, Leute – macht weiter so! AU ist einer der schönsten Hobbys der Welt! Und außerdem verbrennt es kein Geld, sondern steigert auf lange Sicht die eigenen Werte!
    Happy Sonntag – in aurum veritas!
    Der Dokta

    • @GoldenEye Eine kleine Anekdote. Ich hatte mal mit pro aurum numismatik telefoniert und mein Interesse an einem Double Eagle bekundet. Die freundliche Dame zählte mir verschiedene Jahrgänge auf. Ich fragte sie danach, ob sie auch den 1933er habe. Sie sagte, dass sie mal nachschauen müsste. Nachdem ich sie aufgeklärt hatte, dass es vermutlich nur ein paar wenige Exemplare auf der Welt wegen des Goldverbots gäbe, hatte sie gemerkt, dass ich sie hochgenommen hatte. :-) Gekauft habe ich dann einen 1927er. Wer sich für den Preis des 1933er interessiert, kann hier mal nachsehen: https://www.gold.de/artikel/top-ten-der-teuersten-goldmuenzen-der-welt/#brasher-dublone-1787

  6. @Snowflake
    Guter joke! :-))) Dann nochmal den 1937er Sovereign nachlegen – da werden die wahnsinnig!
    Zum 33er Double Eagle: es gibt Gerüchte, daß insges. nur noch 2 Exemplare im Umlauf sind. Eine andere Legende meint, es wären noch 10 Stk. übrig – die letzten 8 Stk. sollen sich in den Kellern von Fort Knox befinden – also im staatlichen U.S.-Eigentum. Können wir aber schlecht überprüfen – hat schon mal jemand versucht, da reinzukommen und ist dabei krachend gescheitert. Der ganze Laden ist nämlich quasi eine Kaserne – bewacht von einer Panzer-Brigade… Beste Grüße von Auric Goldfinger… ;-) – ähhh, nee, vom
    Dokta

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