Dienstag,19.März 2024
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Gold kaufen: Welche Banken folgten der eigenen Empfehlung?

Welche Bank hält sich an die eigene Empfehlung, Gold zu kaufen? Wir betrachten dazu die Veränderungen der Bank-Positionen im weltgrößten Gold-Fonds, dem SPDR Gold Trust. Und da gab es per Ende Juni 2019 einige Überraschungen.

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Viele Banken empfehlen, Gold zu kaufen. Haben sie auch selbst so gehandelt, zumindest im Interesse ihrer Kunden? Die GLD-Investments geben Auskunft (Foto: Goldreporter)

Banken empfehlen: Gold kaufen!

In den vergangenen Wochen haben Banken ihre Gold-Prognosen angehoben. Und immer häufiger wurde empfohlen, Gold zu kaufen. Aber halten sich die Geldhäuser an die Tipps ihrer eigenen Analysten? Vor einigen Jahren haben wir einmal die Prognosequalität der Institute in Abhängigkeit vom genutzten Medium untersucht. Wir kamen zu dem Schluss, dass Informationen in Report und Kundenschreiben eher zu trauen ist, als kurzfristigen Aussagen von Bank-Analysten in Presseinterviews: Was taugen die Goldpreis-Prognosen der Banken?

Eigene Gold-Investments

Interessant ist sicherlich auch die Frage, inwieweit das gesprochene oder geschriebene Wort mit den eigenen Handlungen übereinstimmt. Dazu kann man die getätigten Investitionen des jeweiligen Finanzhauses analysieren. Einmal im Quartal müssen die großen Kapitalverwalter der USA ihre Wertpapierpositionen gegenüber der Börsenaufsicht SEC offenlegen. Wir schauen uns regelmäßig die Positionen der Banken im weltgrößten Gold-ETF genauer an, dem SPDR Gold Trust (US-Börsenkürzel: GLD). Über diesen Fonds stecken die Finanzinstitute oft Kapital ihrer Kunden, um sich im Goldmarkt zu positionieren. Hier gab es zuletzt interessante Veränderungen.

Größte Fehlentscheidung

Fangen wir mit der wohl größten Fehlentscheidung an. Paulson & Co. Inc., der ehemals größte GLD-Investor, hat im zweiten Quartal 2019 die Hälfte seiner Anteile an dem Gold-Fonds verkauft, nämlich 4.320.022 Shares. Jeder Anteil am GLD ist offiziell mit einer Zehntel Unze Gold gedeckt. Der Hedgefonds des US-Milliardärs John Paulson stieß also vor der großen Gold-Rally gut 13 Tonnen ETF-Gold ab. Seit Ende Juni ist der Goldpreis um gut 8 Prozent angestiegen. Dumm gelaufen! Zu den größten Verkäufern gehörten auch Morgan Stanley (-34 % / – 3,1 Millionen Anteile) und JP Morgan (-64 % / -2,23 Mio. Anteile).

SPDR Gold Trust - Größte Investoren Q2/2019

NameAnteileΔ AnteileΔ %Wert der Beteiligung in TSD USD
BANK OF AMERICA CORP8.458.980-875.914-9,38 %1.215.555
FIL LTD6.926.456-31.679-0,46 %995.332
FIRST EAGLE INVESTMENT MANAGEMENT LLC6.536.652-248.281-3,66 %939.317
MORGAN STANLEY5.882.327-3.102.667-34,53 %845.290
CI INVESTMENTS INC.4.526.1501.207.185+36,37 %650.408
PAULSON & CO. INC.4.320.022-4.320.022-50,00 %620.787
BRIDGEWATER ASSOCIATES LP4.056.62728.655+0,71 %582.937
UBS GROUP AG3.218.587406.156+14,44 %462.511
GOLDMAN SACHS GROUP INC2.549.9542.045.886+405,88 %366.428
COMMERZBANK AKTIENGESELLSCHAFT2.240.887136.949+6,51 %322.015
WELLS FARGO & COMPANY2.136.120-183.398-7,91 %306.960
ORBIS ALLAN GRAY LTD1.613.83915.047+0,94 %231.909
BANK OF NOVA SCOTIA1.539.7131.039.713+207,94 %221.257
SUMITOMO MITSUI TRUST HOLDINGS INC.1.394.880-869.595-38,40 %200.444
ASSET MANAGEMENT ONE CO. LTD.1.387.990378.465+37,49 %199.454
JPMORGAN CHASE & CO1.231.463-2.232.658-64,45 %176.961
ROYAL BANK OF CANADA1.075.350-30.540-2,76 %154.528
PARALLAX VOLATILITY ADVISERS L.P.1.030.6501.030.650Neu148.104
WS MANAGEMENT LLLP990.465347.977+54,16 %142.330
WEALTHNAVI INC.891.732114.824+14,78 %128.142
LPL FINANCIAL LLC887.74128.695+3,34 %127.568
AMERIPRISE FINANCIAL INC813.276-44.138-5,15 %116.868
CAMBRIDGE ASSOCIATES LLC795.88371.136+9,82 %114.368
PRUDENTIAL PLC700.257-12.961-1,82 %100.627
BARCLAYS PLC695.4683.279+0,47 %99.939
DEER PARK ROAD CORP680.000-10.000-1,45 %97.716
MIZUHO BANK LTD.650.000650.000Neu93.405
INVESCO LTD.625.215567.215+977,96 %89.843
WADDELL & REED FINANCIAL INC622.391-2.916-0,47 %89.438
COMMONWEALTH EQUITY SERVICES LLC612.89844.877+7,90 %88.073
Quelle: SEC; Tabelle: Goldreporter

Goldman Sachs kaufte Gold-Anteile

Anders sieht es aus bei Goldman Sachs. Die US-Investmentbank verfünffachte ihr GLD-Investment. Und auch die Bank of Nova Scotia hatte ihre Anteile im zweiten Quartal deutlich aufgestockt (+207 %). Größter Anteilseigner des SPDR Gold Trust blieb Bank of America. Zwar reduzierte man seine Bestände auch um 9 Prozent. Die US-Investmentbank hat Gold in den vergangenen Monaten und Jahren aber immer wieder zu Kauf empfohlen und handelte auch entsprechend im Sinne ihrer Kunden. Das Bankhaus hielt zuletzt 8,4 Millionen Anteile im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar. Mehr Informationen den Top-Investoren des GLD entnehmen Sie der Tabelle oben.

Goldreporter

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12 Kommentare

  1. Die Rezession hat schon lange begonnen, jedoch (noch) nicht in Amerika. Betroffen sind in erster Linie China und vor allem Europa. Ein Blick in die Historie des Goldpreises zeigt, dass die Kaufkraft des Euro weiter abnimmt. Am 15.08.2019 wurde ein Goldpreis von 1.364,43 notiert. Im Jahr 2012 kostete die Unze zeitweise 1.386,71 EUR. Dagegen ist der Dollar im Vergleich zu Oktober 2011 (1850 $) gegenüber Gold mit 1.500 $ pro OZ noch vergleichsweise stabil. Deswegen decken sich die europäischen Banken auch mit Gold ein, um sich abzusichern. Das fast 5.000 Jahre alte Prinzip funktioniert eben immer noch am besten.

  2. @ Wolfgang Schneider

    wie ich es gesagt habe – jetzt kann man es auch auf Finanzmarktwelt lesen. Und die EZB will noch die Geldmenge monatlich erhöhen. Damit bekommt natürlich der Yuan der Chinesen weitere Probleme. Also was macht der Markt – man flieht in Papiere der Amis oder hier in EU in Gold. Die Briten haben mal auf einen Schlag 90 t Gold gekauft – doppelt soviel wie die Ukraine vor dem Sturz damals als Bestand hatte. 4 Mrd. CHF sind kein Pappenstil und machen sich auch bemerkbar.

    https://finanzmarktwelt.de/euro-zum-goldpreis-auf-allzeittief-fieberkurve-der-maerkte-137275/

    • @antike Gold
      Nicht nur, man kauft auch in Panik die Papiere.
      In der Hoffnung, dass diese verschont bleiben, bei einer Hyperinflation.
      Man sieht das an DAX. Da wurde ohne jegliche Analyse der Einzelwerte einfach alles gekauft, viel zu teuer. Und das darf man morgen wieder billig verkaufen.
      Diese der Panik geschuldete Volatilität ist mehr als gefährlich und kündigt in nahezu allen Fällen einen Crash voraus an.
      Gold volatiert natürlich mit, aber eben nur das auf dem Papier und nicht das physische in Händen Einzelner.
      Die kaufen nämlich umgekehrt.
      Nicht wenn es teuer ist und dann ungezielt sondern wenn es günstig ist und dann gezielt. Verkauft wird natürlich nicht, wenn nur Einzelfälle.
      Denn wer verkauft heute seine Münzen und packt das Geld auf die Bank zu Gebühren und Negativzinsen.?
      Oder verschleudert es durch Aktienkäufe.

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