Im vergangenen Monat wurden 48 Tonnen Gold aus der Schweiz nach Indien geliefert. China erhielt laut aktueller Statistik gar kein Gold mehr.
Gold-Drehkreuz Schweiz
Die Eidgenössische Zollverwaltung hat die Schweizer Außenhandelszahlen für den Monat August veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Angaben über das im vergangenen Monat exportierte und importierte Gold. Zur Erinnerung: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel des weltweit nachgefragten Feingoldes. Das heißt, die Zahlen geben relativ zeitnah Auskunft über die internationale Goldnachfrage und große Goldtransfers. Wir haben die aktuellen Daten aufbereitet.
Indien löst China ab
Zunächst sind die Gold-Lieferungen nach China dramatisch eingebrochen. Denn in der Exportstatistik taucht das Land im August gar nicht mehr auf. Dies ist ein erneuter Hinweis auf eine stark rückläufige chinesische Goldnachfrage – zumindest aus dem Westen. Zum Vergleich: Der Monatsdurchschnitt im ersten Halbjahr 2024 lag bei 43 durch die Schweiz gelieferten Tonnen.
Dafür sind die Goldtransporte nach Indien stark gestiegen. Denn die Eidgenossen melden für August eine Liefermenge von 48 Tonnen. Schon im Vormonat lag die indischen Zahlen mit 35 Tonnen deutlich über dem Monatsschnitt seit Jahresbeginn (19 Tonnen).
Großbritannien
Währenddessen sind nun erneut auch größere Mengen an Gold nach Großbritannien gewandert. Im August waren es 10 Tonnen. Diese Ware wird meist von den großen angelsächsischen Handelsplätzen nachgefragt, also vom London Bullion Market, von ETFs und über Umwege auch von der COMEX.
Insgesamt waren die Schweizer Gold-Exporte im August aber rückläufig. Wertmäßig ergibt sich gegenüber Vormonat ein Minus von 9,6 Prozent und im Vorjahresvergleich eine Minderbetrag von 15 Prozent. Mehr Einzelheiten in der Tabelle unten.
Gold-Importe der Schweiz
Wer lieferte im August das meiste Gold in die Schweiz? Hier führen erneut die Vereinigten Arabischen Emirate mit 13 Tonnen die Rangliste an. Außerdem kamen 14 Tonnen aus den USA. Deutschland lieferte 4 Tonnen in die Schweiz – seit Jahresbeginn insgesamt 61 Tonnen. Somit waren es im Schnitt 7,6 Tonnen. Das heißt, die deutschen Lieferungen gingen in den vergangenen Monaten spürbar zurück. Und das korrespondiert mit Meldungen über ein etwas abflauendes Ankaufsgeschäft im deutschen Edelmetallhandel.
Darüber hinaus gelangte erneut auch gering verarbeitetes Metall in die Schweiz, das in der Regel aus der Minenproduktion stammt. Hier tun sich Peru mit 17 Tonnen und Argentinien mit 15 Tonnen hervor.
Gegenüber dem Vormonat stiegen die Gold-Lieferungen in die Schweiz mit 150 Tonnen im Wert von 6,6 Milliarden CHT (7 Mrd. Euro) aber stark an (+26 Prozent). Gegenüber Vorjahr ergibt sich wertmäßig ein Rückgang um 1 Prozent, bei einer um 13 Tonnen geringeren Liefermenge.
Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiniertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.